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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Sie. Das ist aber ziemlich wichtig.«
    Kaplan riss dem Mann das Hemd auf. Dann nahm er einen sterilen Tupfer, strich dem Verletzten damit über die mit Blut beschmierte Brust und wartete. Aus drei horizontalen Einstichen direkt unterhalb des Brustkorbs drängte leuchtend rotes Blut nach.

    »Der Angreifer muss ziemlich groß gewesen sein«, sagte Kaplan. »Schauen Sie sich mal den Einstichwinkel an. Wenn er von hinten gekommen ist und dem Opfer das Messer über die Schulter vorne in den Leib gerammt hat, hätte der Brustkorb die Stöße eigentlich abfangen müssen.«
    Im nächsten Moment erschienen die Sanitäter neben dem Verletzten. Der Polizist stand auf und trat beiseite.
    »Würden Sie bitte mal?«, sagte der Rettungsassistent. »Wir haben hier einen Job zu erledigen.«
    »Ihr Job ist es, mir zu assistieren - ich übernehme das hier.«
    »Und wer sind …?«
    »Fragen Sie ihn.« Kaplan wies mit dem Kopf auf den Polizisten. »Wir sind alte Kumpels. Und jetzt legen Sie den Mann auf die Trage. Und messen Sie ihm den Puls - los, schnell .«
    Das Rettungsteam machte sich an die Arbeit. Der Mann wurde auf eine Trage gelegt und dort festgeschnallt. Dann trugen ihn die Sanitäter zum Wagen. »Unregelmäßiger Puls; der Blutdruck ist ganz unten.«
    »Keine Gurte im Brustbereich«, sagte Kaplan. »Und sobald er im Wagen ist, intubieren sie ihn. Und legen Sie ihm zwei Infusionszugänge. Haben Sie Reanimationstechnik an Bord? Gut - schließen Sie ihn als Erstes an den Herzmonitor an.«
    Die Liege rollte mit dem Kopf des Verletzten voran in den Wagen und rastete dort ein. Der Rettungsassistent wandte sich zur Fahrertür - Kaplan hielt ihn auf.
    »Nein. Sie bleiben hier hinten bei mir.«
    »Augenblick mal, das hier ist mein Fahrzeug.«
    »Und Sie haben in Ihrem Team die beste medizinische Ausbildung. Sie bleiben hier.« Er sah die beiden anderen Sanitäter an. »Wer von Ihnen ist hier der dritte Mann?«, fragte
er. Die beiden sahen sich an, dann hob einer von ihnen verlegen die Hand. »Dann fahren Sie meinen Wagen«, sagte Kaplan. »Ich lasse ihn doch nicht hier draußen auf diesem Müllhaufen stehen. Die Schlüssel stecken. Wenn Sie das Funkgerät anrühren, nehme ich Ihnen die Milz raus. Und kein Kratzer, sonst rücke ich Ihnen mit der Kettensäge auf den Leib.« Kaplan sah den anderen Sanitäter an. »Können Sie fahren?« Der Mann nickte. »Dann fahren Sie schon. UPMC Presbyterian«, rief er dem Polizisten zu. »Sagen Sie das den Angehörigen.«
    »Augenblick mal«, protestierte der Rettungsassistent. »Das sind ja von hier aus zehn Minuten.«
    »Wenn Sie noch lange reden, sogar fünfzehn. Los, steigen Sie schon ein.«
    Dann gingen die Türen zu, an der Decke flammten einige Lichter auf, und die Sirene fing an zu heulen. Der Wagen fuhr langsam an und kam dann rasch auf Touren. Der Rettungsassistent setzte sich auf eine lange Vinylbank auf der rechten Seite der Trage und schloss den Herzmonitor an. Keine fünf Sekunden später begann das Gerät laut zu pfeifen.
    »Herzstillstand!«, schrie der Assistent. »Ich defibrilliere ihn.«
    »Unterstehen Sie sich«, sagte Kaplan. »Nicht mit mehreren Stichwunden. Desinfizieren Sie die gesamte Brust - vom Schlüsselbein abwärts.«
    »Wieso? Was haben Sie denn vor?«
    »Ich mache eine Thorakotomie.«
    »Eine was?«
    »Wir müssen sofort die Plätze tauschen.«
    Der Rettungsassistent schob sich an der Kopfseite der Trage entlang. »Was ist eine Thorakotomie?«
    »Ich werde hier einen Schnitt machen«, sagte Kaplan und
zog mit dem Finger eine imaginäre Linie zwischen zwei Rippen. »Dann ziehe ich die Rippen auseinander. Anschließend öffne ich den Herzbeutel und repariere etwaige Schäden, die am Herzen und an den Koronargefäßen entstanden sind. Dann klemme ich die absteigende Aorta ab und leite das Blut in die Lunge und ins Gehirn. Anschließend schiebe ich die Hand in den Brustkorb und massiere das Herz, bis wir die Unfallstation des UPMC erreicht haben.«
    Der Rettungsassistent schluckte schwer.
    »Haben Sie das schon mal gemacht?«
    »Nein. Aber ich wollte es immer schon mal gerne ausprobieren.«
    »Dr. Kaplan, auf einen derartigen chirurgischen Eingriff sind wir hier nicht vorbereitet. Wir sind nur für die Stabilisierung des Patienten und den Transport zuständig. Wir haben überhaupt keine Instrumente an Bord - nur ein kleines Skalpell für Luftröhrenschnitte, sonst nichts - und vielleicht noch eine Pinzette.«
    »Her damit. Und dann brauche ich noch Ihre Verbandsschere

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