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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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drei kleine Gläser mit der schweren dunklen Flüssigkeit. »Und jetzt möchte ich einen alten italienischen Trinkspruch ausbringen.«
    »Ja, dann haben wir es hinter uns«, brummte Nick.
    »Nichts für ungut«, sagte Leo, räusperte sich und erhob sich von seinem Stuhl.
    »Mögen uns alle, die uns lieben, aufrichtig lieben./Und möge Gott alle, die uns nicht lieben,/zur Umkehr bewegen. / Doch wer nicht zur Umkehr bereit ist,/ dem möge der Herr die Knöchel verrenken,/ auf dass wir ihn an seinem Hinken erkennen.«
    Dann prostete er den beiden zu.
    »Und das soll ein alter italienischer Trinkspruch sein?«
    »Ja, ein sizilianischer. Wie für Nick gemacht.«

12. Kapitel
    Leo saß auf dem Beifahrersitz des »Insekten-Schreck!«-Wagens und beäugte das in leuchtende gelbe Plastikplanen gehüllte zweistöckige Haus.
    »Wie ein riesiger Baby-Gouda«, sagte er. »Wundervoll - echt.«
    »Bevor ihr aussteigt, müsst ihr die Dinger hier aufsetzen«, erklärte Nick und gab Leo und Riley jeweils eine Gasmaske und einen Helm.
    »Ich dachte, wir brauchen gar kein Gas«, sagte Riley.
    »Ist doch bloß eine Verkleidung. In dem Aufzug würde Ihre eigene Mutter Sie nicht erkennen.«
    Nick hob einen großen Werkzeugkasten und eine Gartenspritze von der Ladefläche, dann gingen die drei auf die Rückseite des Hauses. Nick inspizierte die Nahtstellen zwischen den Plastikplanen. Schließlich entdeckte er rechts von der Terrasse zwei Bahnen, an denen das Klebeband knapp zwei Meter über dem Boden aufhörte.
    »Das müsste der Eingang sein«, sagte er. »Gut gemacht, Freddie.«
    Die drei schlüpften zwischen den Planen hindurch und nahmen die Gasmasken und die Helme ab. Dann öffnete Nick die Werkzeugkiste, brachte einen schwarzen Müllsack zum Vorschein und reichte ihn Riley.
    »Sie fangen am besten gleich mit dem Abfall an«, sagte er. »Gehen Sie von Zimmer und Zimmer und sammeln Sie alles ein - vor allem in den Bädern und im Arbeitszimmer,
falls er eins hat. Dann breiten wir das ganze Zeug in der Garage auf dem Fußboden aus. Leo, du weißt ja, was du zu tun hast.«
    »Bin schon unterwegs. Hoffentlich hat der Typ wenigstens einen anständigen Computer.«
    »Mich interessieren vor allem Dateien und andere Dokumente«, sagte Nick. »Wenn einer von euch was findet - gleich Bescheid geben.«
    Nick wanderte durch die Räume im Erdgeschoss und sah sich um. Der Mann, der hier wohnte, war geschieden, so viel war gleich zu erkennen. In fast jedem Zimmer fehlten ein paar Möbel. Doch am trostlosesten sah es im Wohnzimmer aus, das so gut wie leer war - bis auf einen alten Schaukelstuhl und einen 36-Zoll-Toshiba-Fernseher, der mitten im Raum auf dem Teppich stand. Wo früher Schränke oder Regale gewesen waren, zeichneten sich an den Wänden jetzt helle Rechtecke ab. Der Kaminsims war komplett abgeräumt, und von allen Bildern und Fotografien war nur ein gerahmtes medizinisches Diplom an der sonst kahlen Wand zurückgeblieben. Im Esszimmer stand ein einsamer Tisch ohne Stühle, und die Anrichte war vollkommen leer. Das Haus mochte zwar noch bewohnbar sein, doch alle Spuren von Gemütlichkeit und menschlicher Wärme waren ausgelöscht.
    »Abfall - Fehlanzeige«, sagte Riley. »Ich habe sogar in den Tonnen in der Garage nachgesehen. Nichts. Offenbar hat er die Müllsäcke schon rausgestellt.«
    Nick legte die Stirn in Falten. »Zu dumm. Ich hätte checken sollen, an welchem Tag hier der Müll abgeholt wird.«
    »Aber was hätten wir denn in seinem Müll schon großartig finden können?«
    »Alles. Rechnungen, Telefonnummern, Kreditkartennummern,
Quittungen - das ganze Zeug landet irgendwann im Müll.«
    »Und jetzt?«
    »Ab nach oben«, sagte Nick. »Lassiter hält sich anscheinend ohnehin kaum im Erdgeschoss auf. Wie in einem leeren Museum sieht es hier aus.«
    Der Flur im ersten Stock wurde von vier kleineren Zimmern gesäumt. Links das eheliche Schlafzimmer samt Bad. Dann ein weiteres Schlafzimmer, das bis auf ein nacktes Bettgestell und drei leere Kartons völlig leer war. In dem nächsten Raum, der noch kleiner war, entdeckte Nick lediglich ein Landice-Laufband, eine wackelige Trainingsbank und zwei ungleiche schwarze Hanteln. Er strich mit dem Finger über das Laufband - ganz schön verstaubt.
    Am Ende des Gangs saß Leo lächelnd hinter einer Computer-Workstation aus Mahagoni-Holz. Sämtliche Regale und Fächer waren mit Softwareboxen, Benutzerhandbüchern und sonstigem Krimskrams vollgestellt. Leos Finger flitzten auf der Tastatur hin und

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