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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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seine Hilfe an, und zum Dank kommst du mit solchen Drohungen.«
    »Woher kennen Sie zwei sich eigentlich?«, unterbrach Riley das Geplänkel.
    »Wir sind zusammen in Tarentum aufgewachsen«, sagte Nick.
    »Allerdings in verschiedenen Gegenden«, stellte Leo klar. »Er in dem abgewrackten polnischen Teil und ich in dem vornehmen italienischen Villenviertel. Seine Familie ist immer in Holy Martyrs zur Kirche gegangen, wir dagegen in Saint Peter’s. Der Papst wäre natürlich zu uns gekommen - ich meine, wenn er gewusst hätte, dass es uns gibt.«
    »Aber doch nicht dieser Papst«, sagte Nick. »Der denkt doch den ganzen Tag nur an Krakau.«

    »Nun ja, dieser Woytila ist echt das Einzige, worauf ihr euch was einbilden könnt. Bei uns stand schon die Hochrenaissance in voller Blüte, da habt ihr noch Büffel an Höhlenwände gepinselt.«
    »Wir haben uns bereits als Jugendliche kennen gelernt«, sagte Nick.
    »Und ziemlich schnell entdeckt, dass wir beide ganz schön abenteuerlustig sind.«
    »Mit anderen Worten: dieselbe Highschool, dasselbe Arrestzimmer.«
    »Genug«, sagte Riley. »Wir sind hier nicht in der Highschool, und wenn morgen was schiefgeht, landen wir nicht nur im Arrestzimmer. Leo, ich muss Sie noch mal fragen: Wissen Sie, worauf Sie sich da einlassen?«
    »Sie etwa?«, entgegnete er. »Sieht nicht so aus - sonst würden Sie nicht mit Nick zusammenarbeiten.«
    »Und weshalb wollen Sie dann mitmachen?«
    »Wie gesagt: Das Abenteuer lockt. Nick hat gesagt, dass wir es morgen mit einem ganz bösen Drachen zu tun haben.«
    Die Kellnerin erschien am Tisch. Leo sah die Frau an und wechselte abrupt das Thema. »Macht ihr das Tiramisu hier in dem Laden eigentlich mit Mascarpone oder mit Eiercreme?«, fragte er.
    »Mascarpone«, entgegnete sie.
    »Gut«, sagte er. »Dann brauchen wir noch was mit Schokolade - und dann noch etwas mit einer Ganache und ein bisschen Kakaopulver. Und dann bringen Sie uns bitte noch ein Stück Käsekuchen mit Schokosplittern und vielleicht noch ein paar frische Erdbeeren. Und einen schönen Dessertwein - vielleicht einen Vin Santo oder einen Black Muscat. Das wäre großartig. Noch eine Frage«, sagte er dann augenzwinkernd. »Was ist denn heute Ihr Geheimtipp?«

    Die Kellnerin sah ihn lächelnd an. »Wir haben heute eine sehr schöne Panna Cotta mit frischen Himbeeren«, antwortete sie.
    Leo stöhnte verzweifelt auf. »Oh, bitte eilen Sie - das Leben ist ja so kurz. Zuerst möchte ich von Ihrer Panna Cotta kosten, danach soll das Schicksal seinen Lauf nehmen.«
    »Ich esse aber normalerweise kein Dessert«, sagte Riley.
    »Was? Kein Dessert ?« Leo blickte sich um, als ob eine Geisterstimme zu ihm gesprochen hätte. »Habe ich das richtig verstanden? Hier an diesem Tisch will jemand kein Dessert ?«
    »Ich bin keine große Esserin.«
    »Aber ein Dessert isst man doch nicht, Teuerste«, sagte Leo. »Sind wir etwa primitive Fresssäcke? Nein, ein Dessert genießt man. Das Hauptgericht ist Brennstoff für den Körper, aber das Dessert - das Dessert ist ein Labsal für die Seele. Das Dessert ist reine Gaumenfreude. So etwas kann man doch nicht als Essen bezeichnen. Ihr Bauch mag zwar voll sein, auch ohne Dessert - aber wie wollen Sie denn ohne die Götterspeisen der italienischen Küche die Abgründe des Daseins ertragen? Fleisch und Grünzeug fressen auch Tiere, meine liebe Riley. Allein das Dessert weist uns als Krone der Schöpfung aus.«
    »Das Leben ist ein Dessert«, seufzte Nick. »Sie sollten erst mal seine Pasta-Litanei hören.«
    »Der Ziegen-Mann hat gesprochen«, sagte Leo und wies mit dem Kopf in Nicks Richtung. »Wissen Sie was? Der Mann kann ein komplettes Vier-Gänge-Menü verschlingen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was er da eigentlich vor sich auf dem Teller hat.«
    Die Kellnerin erschien mit vier kleinen Tellern, auf denen diverse, matt glänzende Köstlichkeiten arrangiert waren. Sie
stellte sie in zwei Reihen mitten auf den Tisch und legte jeweils eine Gabel daneben.
    »Und wo ist der Vierte im Bunde?«, fragte sie.
    Leo reichte ihr eine Gabel nach hinten. »Glauben Sie vielleicht, wir lassen uns hier von Ihnen verwöhnen, ohne uns zu revanchieren? Bitte sehr - Sie haben die freie Wahl.«
    Auf dem Gesicht der Frau erschien ein belämmertes Grinsen. Sie blickte verstohlen über die Schulter, schob sich schnell eine Gabel Panna Cotta in den Mund und enteilte dann wieder Richtung Küche.
    Leo öffnete die Flasche mit dem Black Muscat und füllte

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