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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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bunter Hund, dachte er. Nur eine Frage der Zeit, bis ihm jemand auf die Schliche kommen würde.
    Er ging rasch zwischen den Bürozellen und Aktenschränken hindurch und hielt Ausschau nach dem Nervenzentrum des Büros. Dabei ließ er sich einzig von seinem Instinkt leiten - wie eine Schmeißfliege, die in der Luft ein Blutmolekül aufgespürt hat. In einer Bürozelle brauchte er den PharmaGen-Geschäftsführer jedenfalls gar nicht erst zu suchen, da kam nur ein abgeschlossenes Büro in Frage - und zwar ein Büro mit einem eigenen Fenster; und nicht nur mit einem eigenen Fenster, sondern mit einem Eckfenster; aber nicht nur mit einem Eckfenster, sondern mit einem Fenster, das einen Panoramablick auf die Innenstadt von Pittsburgh zu bieten hatte. Nick steuerte die gegenüberliegende Ecke des Raumes an. Durch ein Fenster sah er, dass sich draußen zwischen den umstehenden Gebäuden eine große Lücke auftat, die einen eindrucksvollen Ausblick auf den Allegheny River und das Baseballstadion der Pittsburgh Pirates bot, den PNC Park. Vor dem Schreibtisch des Büroleiters blieb er stehen. Direkt hinter dem Schreibtisch befand sich eine geschlossene Tür.

    »Ist er da?«, fragte er unverfroren.
    Der junge Mann neigte den Kopf zur Seite und beäugte ihn. »Und Sie sind …?«
    »Nur eine kurze Frage. Ich weiß, dass er heute sehr beschäftigt ist.«
    In dem Augenblick kam auch schon ein Sicherheitsmann von hinten angerannt; ihm folgte mit einem Sicherheitsabstand die besorgte Kelli. Die Büromenschen standen von ihren Schreibtischen auf und versammelten sich neugierig hinter den beiden. Der Sicherheitsmann baute sich direkt vor Nick auf und bog sich ein wenig nach hinten, um dessen beeindruckende Brille zu bestaunen.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein, Sir ?«, fragte er so knapp wie bedrohlich.
    »Ich möchte hier bei Ihnen Geld anlegen«, sagte Nick. »Da sind aber noch ein paar Fragen, die Kelli mir vorhin nicht beantworten konnte. Deshalb hat sie vorgeschlagen, dass ich am besten direkt mit Mr. Truett sprechen soll.«
    Der Wachmann blickte über Nicks Schulter und sah Kelli an, die vehement den Kopf schüttelte.
    »Dauert nur eine Minute«, sagte Nick. »Wo liegt das Problem?«
    »Haben Sie einen Termin?«, fragte der Sicherheitsmann und verschränkte die Arme.
    »Wegen einer schlichten Frage? Er hat doch selbst zu mir gesagt: Wenn du mal’ne Frage hast, schau einfach vorbei.«
    »Dann sind Sie also mit Mr. Truett bekannt?«
    »Mit Tuck, meinen Sie? Den kenne ich doch schon seit Jahren.«
    Es folgte ein längeres Schweigen.
    »Kein Mensch nennt ihn ›Tuck‹«, knurrte der Wachmann.«
    Nick sah ihn an. »Hab ich schon vermutet, aber man
kann’s ja mal versuchen. Müssen Sie mich jetzt rauswerfen, oder kann ich einfach gehen?«
    Der Sicherheitsmann wies zur Tür. Nick drehte sich um, sah die neugierigen Büromenschen an und drückte einem von ihnen die Kaffeetasse in die Hand. »Hey, Leute, wenn ihr aus dreißigtausend Genen eine Mutation rausfischen könnt, wieso seid ihr dann nicht in der Lage, wenigstens eine ordentliche Tasse Kaffee zu kochen?«
    Als er losmarschierte, bildete sich vor ihm eine Gasse.
    »Ich bin heute nicht mehr im Büro zu erreichen, Bob«, rief er über die Schulter. »Und sagen Sie Jenny, dass das mit dem Pullover ernst gemeint war.«

14. Kapitel
    »So hatte ich mir den 4. Juli eigentlich nicht vorgestellt«, sagte Riley.
    Nick zog kräftig an den Rudern, und das Boot glitt lautlos durch das schwarze Wasser des Allegheny River. Jedes Mal wenn er sich beim Rudern zurücklehnte, sah Riley, wie sich die Lichter der Stadt blau, weiß oder gelb in seinen Brillengläsern spiegelten. Die Boardwalk Marina verschwand hinter ihnen in der Dunkelheit, und sie glitten unter den Lichtern der Sixth Street Bridge hindurch und fuhren geradewegs in die Finsternis des Flusses hinaus.
    »Wo hätten Sie denn den Unabhängigkeitstag verbracht?«
    Riley zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls nicht in einem Ruderboot mitten auf dem Allegheny. Vielleicht auf dem Mount Washington - auf der Plattform, um von dort aus das Feuerwerk im Point Park anzuschauen.«
    »Dann haben Sie aber Glück gehabt. Von hier aus haben Sie nämlich den schönsten Blick auf das Feuerwerk, den Sie sich nur wünschen können.«
    Etwa zweihundert Meter weiter flussabwärts war im gleißenden Flutlicht des PNC Park eine Flottille kleinerer und größerer Motorboote zu erkennen. In dem Stadion auf der anderen Flussseite war gerade erst das Spiel

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