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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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stelle?«
    Sie sah ihn mit einem schelmischen Lächeln an. »Kein Problem. Schießen Sie los.«
    »Wann genau wird mein Name eigentlich aus meinen medizinischen Akten gelöscht - noch in der Arztpraxis oder erst bei PharmaGen?«
    »Nun ja … ich muss zugeben, dass ich diese Frage zum ersten Mal höre …«
    »Denken Sie mal darüber nach. Der Arzt hat ja nur die Aufgabe, die Untersuchungsergebnisse weiterzuleiten und eine Blutprobe zu nehmen. Aber wer ist für die Verschlüsselung zuständig?«
    Darauf wusste sie eine Antwort. »Das macht PharmaGen.«
    »Das heißt also: Meine Anonymität ist weder in der
Arztpraxis gewahrt, noch wenn die Daten hier bei PharmaGen eintreffen.«
    »Schon möglich - aber sobald die Daten hier eintreffen …«
    » Wann genau? Und wer genau ist dafür zuständig, meinen Namen zu entfernen und die Verschlüsselung vorzunehmen? Wissen Sie das?«
    Die junge Frau saß schweigend da.
    »Oder lassen Sie mich anders fragen. Wir haben in den USA eine alternde Bevölkerung. Die Nachfrage nach sicheren und hochwirksamen Arzneimitteln wird in Zukunft rapide ansteigen. Falls es PharmaGen gelingt, personalisierte Medikamente auf den Markt zu bringen, wird das Unternehmen sicher einen Haufen Geld verdienen. Meine Frage lautet nun: Wann genau kommt das erste dieser Arzneimittel auf den Markt?«
    »Schon sehr bald …«
    »Meine Frage war nicht ganz fair«, sagte Nick, ohne das Ende ihrer Standardantwort abzuwarten. »Das ist natürlich topsecret - hab ich recht? Ihr Unternehmen ist noch nicht an der Börse notiert. Also decken Sie Ihre Vorlaufkosten vor allem mit Risikokapital - und Investoren, die solches Geld vorstrecken, finden Sie natürlich nur, wenn die berechtigte Hoffnung besteht, dass Sie schon sehr bald ein marktfähiges Produkt im Angebot haben. Das heißt, Sie geben den Leuten eine Art Versprechen, und das machen Sie zugegebenermaßen mit großem Geschick. Da reicht schon ein Blick vorne auf die Wartezone und den Raum hier, und vor allem auf Sie selbst, Kelli - alles sehr verheißungsvoll.«
    Die junge Frau gab sich redlich Mühe, die Fassung zu bewahren, konnte ein gewisses Unbehagen allerdings nicht länger verbergen.

    »PharmaGen lebt von einem Vertrauensvorschuss«, sagte er. »Dieses Vertrauen ist für Sie im Augenblick sogar noch wichtiger als jedes Risikokapital. Ihr ganzer Erfolg steht und fällt nämlich damit, dass die Öffentlichkeit Ihnen vertraut. Deshalb meine Frage: Kann ich Ihnen vertrauen, Kelli?«
    Die junge Frau schloss die Akte, die sie vor sich auf dem Schoß hatte. »Ich fürchte, Ihre Fragen übersteigen meine Kompetenz«, sagte sie. »Wenn Sie mit meinem Vorgesetzten sprechen möchten …«
    »Und noch eins«, sagte Nick. »Wer führt das Unternehmen eigentlich?«
    Sie sah ihn verblüfft an - das Lächeln war jetzt wie weggewischt.
    »Nun ja … ich … Der Unternehmensgründer und Geschäftsführer heißt Tucker Truett, aber …«
    »Und wo finde ich den Mann?«
    »Aber Mr. Polchak, Sie können doch nicht einfach …«
    »Ist er hier im Haus? Hat er sein Büro in diesem Gebäude?«
    »Nein. Ich meine: ja. Aber Sie können doch nicht einfach zu ihm gehen, wenn Sie keinen Termin …«
    »Warum eigentlich nicht? Ich kann’s ja mal versuchen«, sagte Nick, erhob sich aus dem Sessel und ging zur Tür. »Warten Sie mal. Wir sind von dort drüben gekommen, also müssen die Büros … auf der anderen Seite sein.«
    »Mr. Polchak, warten Sie!« Als Nick zur Tür hinausging, griff sie nach dem Telefon und drückte eine Zahl.
    Nur wenige Meter jenseits der Rezeption war Schluss mit der glänzenden Fassade des Erfolgs. Die Räumlichkeiten, die Nick jetzt betrat, zeugten von der banalen Realität eines jungen Unternehmens, das von einem unbändigen Ehrgeiz beseelt war. Als er an einem unbesetzten Schreibtisch
vorbeikam, schnappte er sich eine leere Tasse, die dort jemand hatte stehen lassen. Dann ging er zwischen diversen mit Namensschildern bestückten Schreibtischen hindurch. Überall wurde fleißig gearbeitet.
    »Hey, Bob«, sagte er zu einem Mann, der vor einem Computer saß. Der Mann blickte überrascht auf.
    »Hi, Jenny. Toller Pullover«, rief er einer Frau zu, die ihm gerade entgegenkam. Wenn dich hier schon niemand kennt, sollen die Leute wenigstens glauben, dass du sie kennst, dachte er. Nick konnte zwar fabelhaft bluffen, allerdings wusste er, dass das Gestell auf seiner Nase ein Problem war. Der Typ mit den dicken Brillengläsern ist nun mal auffällig wie ein

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