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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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der Pittsburgh Pirates gegen die Houston Astros zu Ende gegangen. Aus der Ferne erinnerten die Boote an eine Schar Gänse. Spätestens in einer Stunde würden die letzten Scheinwerfer
erloschen sein. Dann sollte auf dem Ohio River das große Feuerwerk beginnen, das dort alljährlich am Unabhängigkeitstag von mehreren Kähnen aus abgefeuert wurde. Nick hielt auf die Sportboote zu.
    »Und wie hatten Sie sich das genau vorgestellt: Wollten Sie sich auf der Plattform oben auf dem Mount Washington ganz allein amüsieren … oder in Begleitung?«, fragte Nick.
    »Was?«
    »Ich meine, ob Sie sich das Feuerwerk alleine anschauen wollten oder in Begleitung?«
    »Natürlich in Begleitung, was denken Sie denn?«
    Nick verfiel wieder in Schweigen. »Mit Ihrem Freund oder mit der Verwandtschaft - oder wie?«, fragte er schließlich.
    »Ja«, maulte sie. »Sie sagen es: entweder oder.«
    Riley betrachtete ihre Füße. Sooft die Ruder ins Wasser tauchten und das Boot einen Satz nach vorn machte, schwappte etwas Wasser, das sich unten am Boden angesammelt hatte, in ihre Richtung, und sie hob die Füße hoch. Schließlich hatte sie ein neues Paar Schuhe an - Lacksandaletten -, und die durften natürlich nicht nass werden. Sie glättete ihr schwarzes Seidenkleid, das oben von Spaghettiträgern gehalten wurde, zupfte an ihrer Kette herum und rutschte genau in die Mitte der Bank. Dann legte sie sich ihr perlenbesetztes Täschchen auf den Schoß und blickte über die Bordwand in das tiefschwarze Wasser.
    »Nick, wieso haben Sie es eigentlich so mit PharmaGen? Warum so viel Aufwand, um diesen Tucker Truett kennen zu lernen?«
    » Sie haben doch so ein Faible für Anomalien, Herrgott«, entgegnete er. »Und nach unseren bisherigen Erkenntnissen ist PharmaGen nun mal die einzige weitere Anomalie
in Lassiters Leben. Der Mann hat in einem Jahr eine Viertelmillion Dollar in ein einziges Unternehmen investiert, finden Sie das nicht etwas komisch?«
    »Na und - dann kann er halt nicht mit Geld umgehen. Was hat das denn mit PharmaGen zu tun?«
    »Dass Lassiter sich so für PharmaGen interessiert, kann ich ja noch verstehen, nur begreife ich nicht, wieso PharmaGen sich offenbar auch für Lassiter interessiert. Eine Viertelmillion Dollar ist für Ihren Chef verdammt viel Kohle, für ein Unternehmen wie PharmaGen dagegen kaum ein Trinkgeld. Bei dem Projekt geht es um sehr, sehr viel Geld. Da kommt keiner zum Zug, der nicht ein paar fette Millionen auf den Tisch legen kann. Trotzdem lässt die Geschäftsführung es zu, dass Lassiter sich am Grundkapital der Firma beteiligt. Ich wüsste gern, warum. Außerdem«, sagte er und atmete die Nachtluft tief ein, »macht so ein Ausflug doch viel mehr Spaß, als bloß herumzusitzen und zu warten, ob die Spyware uns zufällig auf die Sprünge hilft.«
    »Ist das etwa Ihre Vorstellung von Spaß?«
    »Na, hören Sie mal«, sagte Nick. »Wenn ich Sie nicht mitgenommen hätte, würden Sie sich jetzt mit irgendeinem Schwachkopf oben auf dem Mount Washington die Beine in den Bauch stehen.«
    Riley drehte sich um und blickte flussabwärts. »Und wo ist seine Yacht?«
    »Die können wir gar nicht verfehlen. Das Ding ist fünfundzwanzig Meter lang und trägt hinten am Heck in großen Buchstaben die Aufschrift PharmaGen. Angeblich gibt es auf dem ganzen Fluss von hier bis Cincinnati kein anderes Schiff dieser Größe. Normalerweise verwahrt Truett seinen Kahn im Fox Chapel Yacht Club.«
    »Und warum sind wir dann nicht in Fox Chapel an Bord
gegangen und einfach mitgefahren? Ich komme mir in dem Bötchen hier allmählich ziemlich lächerlich vor.«
    Nick ruderte schweigend weiter.
    Riley kniff die Augen zusammen. »Nick - falls Sie mir bisher was verschwiegen haben, dann raus damit.«
    »Wussten Sie eigentlich schon, dass die Home Plate im PNC Park genau 135,26 Meter vom Ufer des Flusses entfernt ist? Ein guter Linkshänder kann den Ball von dort aus ohne Weiteres ins Wasser werfen - das hat Daryle Ward erst letztes Jahr vorgemacht. Wenn wir etwas früher hier gewesen wären und gerade die richtige Stelle erwischt hätten …«
    »Nick.«
    » Mein Gott sind Sie aber misstrauisch«, sagte Nick. »Nicht gerade schmeichelhaft.«
    »Ich bin nun mal Pathologin und schon von Berufs wegen misstrauisch. Sonst wären Sie doch gar nicht hier.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Vor den beiden tauchten nun die rostgelben Träger der Roberto Clemente Bridge auf, und auf der rechten Seite erhob sich das gewaltige Stadion. Direkt hinter der

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