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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Wohnzimmer.
    »Und was haben Sie von Paulos Neues erfahren?«
    »Darüber denke ich selbst schon die ganze Zeit nach. Schon mal von einem gewissen Julian Zohar gehört?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Der Mann ist hier in Pittsburgh Leiter der Koordinierungsstelle für Organbeschaffung.«

    »Ach so, COPE … Mit denen haben wir ständig zu tun. Trotzdem ist mir dieser Zohar bislang nicht untergekommen.«
    »Und warum nicht?«
    »Hier in Allegheny County sterben jedes Jahr rund sechzehntausend Leute. Davon werden allerdings nur zwölfhundert bei uns obduziert: Drogenfälle, Gewaltopfer, Selbstmorde, Leute, die im Gefängnis oder im Pflegeheim gestorben sind - nur in solchen Fällen kommt die Gerichtsmedizin überhaupt zum Einsatz. Einige dieser Verstorbenen sind potenzielle Organspender. Die COPE kann ihre Ansprüche allerdings erst anmelden, nachdem wir die Leiche untersucht haben und eine Organentnahme ausdrücklich befürworten. Möchten Sie Knoblauch aufs Brot?«
    »Aber sicher.«
    Riley stellte den Teller auf den Tisch und sah Nick an. »Haben Sie etwa vor, mich heute wieder zu küssen?« Sie hielt kurz inne. »Oder mir den Arm um die Schulter zu legen?«
    Als Nick von seinem Buch aufblickte, war Riley schon wieder auf dem Weg in die Küche.
    »Wissen Sie, woran man eine männliche von einer weiblichen Schmeißfliege unterscheiden kann?«, rief er ihr nach.
    »Das scheint ja ein ganz besonders lustiger Abend zu werden«, entgegnete sie.«
    »An den Augen. Die Augen der Brumm-Männer stehen nämlich so eng, dass sie sich fast berühren. Die Insekten-Damen dagegen haben Augen mit weitem Zwischenabstand.«
    Riley sah wieder um die Ecke. »Na und?«
    Nick zuckte mit den Achseln. »Ich meine nur: Offenbar sehen die Insekten-Damen mehr von der Welt als ihre männlichen Kollegen.«

    »Und um das zu begreifen, mussten Sie extra promovieren? Weiß doch ohnehin jeder, dass die meisten Männchen - und zwar Spezies-unabhängig - völlig ahnungslos sind.«
    Genau in diesem Augenblick sprang eine dunkelgraue Katze auf das Sofa, kam auf Nick zu und machte es sich dann auf seinem Schoß bequem. Nick saß plötzlich kerzengerade da und beäugte das Tier misstrauisch. Kurz darauf trat Riley wieder aus der Küche und stellte zwei Gläser und eine Flasche Rotwein auf den Tisch. Zuerst fiel ihr Nicks merkwürdige Körperhaltung auf, dann sah sie ihre Katze, die es sich auf seinem Schoß bequem gemacht hatte.
    »Probleme?«
    »Ihr Säuger sitzt auf meinem Schoß.«
    »Nick - das nennt man Katze .«
    »Warum haben es die Leute bloß so mit den Säugern? Was soll an den Viechern denn so lustig sein?«
    »Dafür haben Sie es mit giftigen Spinnen.«
    Nick sah sie an. »Ja, eben .«
    Riley schüttelte den Kopf. »Los, das Essen wird kalt.«
    Nick betrachtete die schlummernde Katze vor sich auf dem Schoß. Sie hatte die Beine fast vollständig unter ihrem wohlgenährten Körper verborgen. Abgesehen von der Wärme, die es abstrahlte, und einem undefinierbaren Schnurren gab das Tier kaum ein Lebenszeichen von sich - ein großes unförmiges Fellknäuel. Nick war immer noch irritiert.
    »Und was mache ich jetzt mit Ihrem Raubtier?«
    »Was tun Sie denn, wenn Sie ein Insekt von A nach B befördern möchten?«
    »Da nehme ich einen Kescher und dann ab in das Tötungsglas mit dem kleinen Kerl - in ein Glas mit einem Insektizid, meine ich.«
    »Das dürfte allerdings bei einer Katze nicht so einfach
sein«, sagte Riley, schob die Hand unter das Tier, hob es hoch und beförderte es auf den Sessel neben sich.
    Anschließend setzten sich die beiden an den kleinen Esstisch. Nick stellte das aufgeschlagene Buch gegen einen Stapel Servietten und baute den Salz- und den Pfefferstreuer so auf, dass die Seiten nicht zufallen konnten.
    »Wie ist das eigentlich alles organisiert - ich meine die Zuteilung der Spenderorgane und so weiter?«
    »Komisch, ich hab gedacht, dass man so was als forensischer Entomologe weiß.«
    »Wieso denn? Bei meiner Spezies wachsen die Organe einfach nach.«
    »Sie meinen, wenn man euch nicht gerade auf dem Kopf herumtrampelt.«
    »Tja, das ist allerdings einer der gravierenden Nachteile«, sagte er. »Das Hühnchen schmeckt übrigens gut. Vielleicht ein bisschen wenig Salz.«
    Riley zeigte auf den Salzstreuer, den Nick vor das Buch gestellt hatte.
    Nick streute reichlich Salz auf das Fleisch und wollte Riley dann das Salzfässchen geben.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich nehme kein Salz.«
    Nick blickte einige Sekunden

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