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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Schwachstelle beheben und damit ein gefährliches Risiko ausschalten. Wer weiß, vielleicht profitieren wir am Ende sogar von diesem kleinen Malheur …«
    Lassiter ließ sich wieder nach hinten sinken und vergrub den Kopf in den Händen.
    »Noch mal zu dem Insektenjäger«, sagte Zohar. »Sie haben doch was von einem Vertrag gesagt.«
    »Ja - den müsste ich noch irgendwo haben.«
    »Suchen Sie ihn. Und sobald Sie das Papier gefunden haben, schicken wir Mr. Santangelo los.«
    Lassiter blickte auf. »Wieso Santangelo? Warum muss der überhaupt von der Sache erfahren?«
    »Jetzt hören Sie mal zu, Nathan«, sagte Zohar ungehalten. »Mr. Santangelo gehört zu unserem Team. Er steht auf Ihrer Seite. Und vergessen Sie nicht, dass Mr. Santangelo für das FBI arbeitet. Deshalb kann er Nachforschungen anstellen, ohne sich verdächtig zu machen.«
    »Der Mann ist ein Killer«, sagte Lassiter.
    »Er ist ein offizieller Repräsentant der US-Regierung. Wo bleibt Ihr Patriotismus?«
    »Ich verschwinde aus der Stadt. Ich habe ohnehin noch Urlaub, den ich …«
    »Das werden Sie nicht tun. Jemand in Ihrem eigenen Institut stellt Nachforschungen an. Das ist kaum der richtige Zeitpunkt für unbedachte Reaktionen. Sie gehen morgen genau wie immer in die Arbeit.«
    »Ich muss unbedingt dieses Programm von meinem Computer löschen …«
    »Das finden Sie ohnehin nicht«, sagte Truett. »Dazu braucht man einen Profi.«

    »Dann müssen Sie dafür sorgen, dass es entfernt wird.«
    »Nein«, sagte Zohar. »Wer weiß, vielleicht leistet uns das Programm in Zukunft sogar noch gute Dienste. Ich möchte Sie deshalb bitten, Ihren Computer weiterhin genauso zu benutzen, wie Sie es sonst tun. Allerdings dürfen Sie keine E-Mails verschicken und auf gar keinen Fall versuchen, das Überwachungsprogramm zu entfernen. Haben Sie das verstanden, Nathan? Wenn Sie es trotzdem versuchen, wird die andere Seite das sofort mitbekommen - und wir natürlich auch. Sie verhalten sich ganz normal, als ob nichts passiert wäre.«
    »Ich … ich glaube, das kann ich nicht.«
    Zohar sah ihn an. Lassiter stand der kalte Schweiß auf der Stirn. Sein Gesicht war kreidebleich, und seine Augen lagen tief in den Höhlen.
    »Nathan«, sagte Zohar leise. »Darf ich Sie vielleicht noch mal an das erinnern, was ich vorhin gesagt habe: Wir sind ein Team, und wir sind auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Wir sind wie ein Organismus. Wenn ein Teil eines Organismus erkrankt, muss das kranke Organ chirurgisch entfernt werden. Das mag schmerzhaft sein, das mag kostspielig sein, aber sonst besteht die Gefahr, dass die Krankheit sich ausbreitet. Und das werden die übrigen Teile des Organismus nicht einfach so hinnehmen. Mr. Truett und ich möchten, dass Sie sich über eines im Klaren sind: Falls es nicht anders geht, schrecken wir vor einem chirurgischen Eingriff nicht zurück. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Lassiter sagte nichts.

24. Kapitel
    Nick hielt den Griff des Insektenkeschers etwa in Hüfthöhe waagrecht vor sich in die Luft. An dem Griff war vorn ein Metallbügel mit einem Netz befestigt. Nick zog das Netz mit der rechten Hand so weit nach oben, bis es an eine umgedrehte Eiswaffel erinnerte. Unterhalb des Netzes lag in der Julisonne eine halb verweste Sau, auf der Hunderte cremefarbener Maden herumkrochen, die sich gierig in das aufgedunsene Gewebe fraßen.
    Nick beobachtete die schwarzen Punkte, die über der Sau in der Luft schwebten. Er drückte das Netz leicht nach unten und löste damit den Fluchtreflex der kleinen Tiere aus, die in die Luft emporschossen und sich dabei in dem Netz verfingen. Dann machte er eine schwungvolle Bewegung nach unten und drehte dabei gleichzeitig das Handgelenk, sodass sich das Netz einmal um den Metallbügel wickelte und die kleinen Insekten vorne in der Spitze gefangen waren.
    Eine große Wiese schmiegte sich oberhalb der Stadt Tarentum wie eine grüne Decke an den Hang. Ein spektakulärer Ausblick. Schon als Junge hatte Nick hier so manchen Nachmittag verbracht und den Allegheny River und die Autos beobachtet, die über die Tarentum Bridge nach Lower Burrell hineinfuhren. Zwischen den Baumwipfeln konnte er ein Stück weiter unten die Rückseite seines Hauses erahnen. Nick betrachtete die Wiese gewissermaßen als seinen persönlichen Besitz, und die Nachbarn, die
um seine merkwürdigen entomologischen Studien wussten, hatten nichts dagegen, dass er das Gelände nutzte. Da die Wiese oberhalb der Häuser lag und dort

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