Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Griffstange war abwechselnd rot und blau gehalten. Zwei schwarze Schornsteine komplettierten das nostalgische Flair des Raddampfers. Die beiden saßen nicht weit von dem Schaufelrad entfernt auf der Backbordseite in der Sonne.
    Nick wies mit dem Kopf auf die Holzbank gegenüber, und Santangelo nahm Platz.
    »Ich war der Meinung, dass wir uns alleine treffen«, sagte Santangelo und musterte Nick intensiv.
    »Und ich war der Meinung, dass Sie vielleicht gerne die Lady hier kennen lernen möchten. Special Agent Santangelo, darf ich vorstellen: Dr. Riley McKay vom Rechtsmedizinischen Institut hier in Allegheny County.«
    »Cruz«, sagte er. »Ist nicht so umständlich.« Dann sah Santangelo Riley zum ersten Mal an: mittelgroß, kurzes blondes Haar, auffallend helle Haut - und dann noch die unverkennbaren Augen. »Dr. McKay, freut mich …«

    »Darf ich bitte Ihren Ausweis sehen?«, fragte Riley und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich bin von Natur aus etwas misstrauisch.«
    Santangelo lächelte. »Ist uns auch schon aufgefallen.« Er reichte ihr den kleinen in Leder gebundenen Ausweis. Riley legte das geöffnete Dokument vor sich auf den Schoß, holte ihr Handy heraus und gab eine Nummer ein.
    »Sheila? Riley McKay. Ja, ich weiß, dass ich zu spät dran bin - ich habe Dr. Lassiter eine Nachricht hinterlassen. Hören Sie, ich brauche die Nummer des FBI-Büros in der East Carson Street.«
    »Wenn ich gewusst hätte, dass Sie mitkommen, hätten wir uns doch ebenso gut in Ihrem Büro treffen können«, sagte Santangelo. »Wir sitzen ja gleich auf der anderen Seite des Flusses.«
    »Danke, Sheila.« Riley wählte die Nummer und wartete. »Guten Morgen. Eine Frage: Ist bei Ihnen ein Special Agent Cruz Santangelo tätig? Nein, Sie brauchen mich nicht durchzustellen - er sitzt direkt neben mir. Ich würde Ihnen gerne eine kurze Beschreibung geben. Der Mann ist ungefähr eins achtzig, eins zweiundachtzig groß.« Santangelo nickte, als sie die zweite Zahl durchgab. »Mitte dreißig, schlank, Latinotyp, schwarzes Haar, Bronzeteint, dunkle Augen. Kommt das hin?«
    Santangelo bedeutete Riley, ihm das Handy zu geben. Riley zögerte, reichte es ihm dann aber. »Stephanie? Cruz am Apparat. Alles in Ordnung. Beantworten Sie alles, was die Lady wissen will.« Er legte die Hand auf die Muschel. »Wir sind nämlich ebenfalls misstrauisch«, sagte er. »Solche Fragen können leicht zu Missverständnissen führen.«
    Riley hörte aufmerksam zu und sah Santangelo dabei in die Augen. »Danke«, sagte sie schließlich, klappte das Handy zu und schob es wieder in die Handtasche.

    »Und?«
    »Sie sagt, dass ich lieber nicht mit Ihnen ausgehen soll.«
    Santangelo lachte. »Das nennt man Kollegialität.«
    »Möchten Sie meinen Ausweis sehen?«, fragte Riley und kramte ihre goldene Dienstmarke aus der Tasche.
    »Nein, ich vertraue Ihnen. Vertrauen ist das halbe Leben, finden Sie nicht?«
    »Ich finde, man muss sich Vertrauen erst verdienen.«
    Santangelo sah Nick an. »Dr. Nicholas Polchak«, sagte er. »Studium und Promotion an der Penn State University. Professor für Entomologie an der North Carolina State University, Mitglied der Amerikanischen Gesellschaft für Entomologie. Ist mir ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen, Dr. Polchak. Mein Gott, Ihre Akte hat es aber in sich.«
    »Dabei sind beim FBI doch nur meine Verstöße gegen Bundesgesetze registriert«, sagte Nick. »Wie lange arbeiten Sie eigentlich schon für das FBI, Mr. Santangelo?«
    »Ich bin jetzt seit fünf Jahren im Außendienst tätig. Davor sechs Jahre in Quantico.«
    »Sechs Jahre? Das ist aber für die FBI-Akademie etwas lang.«
    »Ich war dort in der Antiterroreinheit.«
    Nick nahm demonstrativ Haltung an. »Sehr beeindruckend«, sagte er. »Dr. McKay, wir haben hier einen ehemaligen Angehörigen der FBI-eigenen Delta Force vor uns, einer Antiterroreinheit, die auch bei Geiselbefreiungen zum Einsatz kommt. Eine ganz harte Truppe.«
    »Eine gute Truppe«, korrigierte ihn Santangelo. »›So wenig Gewalt wie möglich, so viel Gewalt wie nötig‹ lautet unser Motto.«
    »Fünf Jahre im Außendienst und davor sechs Jahre bei der Antiterroreinheit. Dann müssen Sie ja 1993 auch in Waco dabei gewesen sein.«

    Santangelo deutete ein Nicken an.
    »Das FBI hat damals in Texas ungefähr zwei Monate die Siedlung einer Sekte belagert«, sagte Nick. »Hunderte von FBI-Agenten, einschließlich der Antiterroreinheit, gegen ein paar Davidianer. Ihr habt damals, glaube ich,

Weitere Kostenlose Bücher