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Toter Mann

Toter Mann

Titel: Toter Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Rucksack.
    »Du scheinst alle Zeit der Welt zu haben«, sagte Winter.
    »Es ist nur eine Frage der Organisation, Erik. Und im Augenblick ist es ruhig.« Vennerhag zog eine Tüte aus dem Rucksack. »Ich hab Kuchen für uns gekauft. Möchtest du?«
    Winter antwortete nicht. Er setzte sich auf den Klappstuhl neben Vennerhag. Die Tür zum Schuppen stand offen. Im Schloss steckte ein Schlüsselbund. Die Stühle mussten zum Cafe gehören. Vielleicht war es eine von Bennys neuen Geschäftsideen. Gegenwärtig herrschte Ruhe.
    Vennerhag hielt eine Thermoskanne im modernen Design hoch. »Caffe Latte aus der Thermoskanne.« »Schmeckt der?«
    »Die Entwicklung macht Fortschritte.«
    Vennerhag nahm zwei weiße Becher aus Porzellan und stellte sie auf das fleckige Metalltablett, das er anscheinend aus dem Cafeschuppen geholt hatte. Ein schöner Kontrast, ganz modern. »Welche Entwicklung, Benny? Hast du was für mich?«
    »Kaffee und Kopenhagener.« Vennerhag lächelte. Er legte das Gebäck auf das Tablett und schraubte den oberen Verschluss der Thermoskanne auf.
    »Du solltest auch Rad fahren, Erik«, sagte er.
    »Das tu ich ja, fast jeden Tag, wenn das Wetter gut ist.« »Bewegung sollte nie vom Wetter abhängen. Was für ein Fahrrad hast du?«
    »Hab ich vergessen. Ich glaube, ein Crescent, Dreigangschaltung. Zehn Jahre alt.«
    Vennerhag gab ein schnalzendes Geräusch von sich. Jetzt schraubte er den inneren Verschluss auf und goss den Caffe Latte in die Tassen. Die Flüssigkeit war hellbraun. Mulattenbraun, dachte Winter.
    »Ich kann dir was vom Feinsten besorgen, Erik. Mit dem alten Scheißding kannst du doch nicht mehr fahren. Guck dir meins an. So was brauchst du auch.«
    »Nein, danke.«
    »Nun hab dich nicht so.« Vennerhag reichte ihm die Tasse. »Wenn du so weitermachst, darf ich nicht mal diesen Kaffee annehmen«, sagte Winter und nahm die Tasse entgegen. »Du brauchst Bewegung, Erik.«
    »Bitte hör auf, mich Erik zu nennen.«
    »So heißt du doch«, sagte Vennerhag ungerührt und trank einen Schluck. »Aaahh, die Kanne hält die Wärme. Nimm dir Zucker. Da liegt er.« Er wies auf das Tablett und lächelte Winter an. »Radfahren ist gut für den Körper. Ich finde, du setzt langsam Fett an.«
    »Möchtest du ein weiteres Mal Prügel beziehen?«
    »Na ja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Ich hab's nichtso gemeint. Aber wenn der Mensch in die Jahre kommt, braucht er Bewegung.«
    Freundchen, ich kann dir Beine machen, wenn du willst, dachte Winter, aber es wäre kindisch. Und er hat ja recht. Allein mit Whisky und Wein funktioniert es nicht. Wenn ich fünfzig werde, habe ich das Gesicht, das ich verdiene. Whisky und Rennrad fahren sind vielleicht eine gute Kombination, erst das eine und dann das andere.
    »Was hast du für mich, Benny?« Er nahm einen Schluck vom Kaffee, der wirklich gut war.
    »Es gibt Gerüchte über einen Vertrag.« »Einen Vertrag? Meinst du Mord?« »Ja.«
    »Was sind das für Gerüchte?«
    »Gerüchte eben. Du weißt doch, wie das ist.«
    »Gerüchte können ziemlich solide sein. Woher stammen deine?« »Erwartest du darauf eine Antwort?«
    »Was sagen sie?«
    »Dass dieser ... Der Mord an Sellberg war ein Auftrag.« »Von wem?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Wer hat ihn ausgeführt?« »Weiß ich nicht.«
    »Wer weiß es?«
    Vennerhag nahm wieder einen Schluck. Es war sehr still an der Hauswand. Jedenfalls war es bis eben still gewesen, doch jetzt ertönten Hammerschläge von jenseits des Hügels. Jemand arbeitete an seinem Sommerhaus. Einige der Hütten waren heimlich, still und leise zu einem festen Wohnsitz umgebaut worden. Die Leute von der Baubehörde wagten sich nicht mehr mit Fragen hierher. Vielleicht besaß Benny Boy die ganze Landzunge von Smithska. Die schwarze Landzunge.
    »Hängt es mit dem verlassenen Auto auf der Älvsborgsbrücke zusammen?«, fragte Winter.
    »Weiß ich nicht.«
    »Hör auf mit dem albernen >weiß ich nicht    »Vertrag, Vertrag. Warum? Warum sollte jemand den Mord an Sellberg in Auftrag geben?«
    »So ungewöhnlich ist das ja nun auch wieder nicht.«
    »Doch. In meiner Welt ist es das, Benny Boy. Morde geschehen häufig im Affekt. In deiner Welt läuft das vermutlich anders ab.«
    »Wir leben in derselben Welt, Erik.«
    »Halt's Maul.»Winter wusste, dass Vennerhag recht hatte. »Willst du nicht deinen Kapenhagener essen, Erik?« »Gibt's noch mehr Verträge?«
    »Vielleicht.«
    »Vielleicht? jetzt kommen wir der Sache

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