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Toter Mann

Toter Mann

Titel: Toter Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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keine Spuren«, sagte Winter.
    Das Gewimmel in der Fußgängerzone hatte sich gelichtet. Es begann zu dämmern. Ringmar aß den Rest seiner Torte auf und trank seinen Kaffee aus.
    »Was machst du am Wochenende, Erik?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht fahren wir zu unserem Grundstück in Billdal.«
    »Mit eigenem Strand.« »Hm.«
    »Wann willst du eigentlich mit dem Hausbau anfangen?« »Ein eigener Strand ist auch nicht zu verachten«, sagte Winter. »Habt ihr den denn für euch? Es steht doch kein Haus drauf. Wenn ihr nicht dort seid.«
    Winter stand auf. »Und was hast du vor?« »Nichts.«
    »Bist du allein?«
    »Ja.«
    »Komm doch mit.« »Mal sehen.«
    »Ich ruf dich morgen Vormittag an«, sagte Winter.
    Sie traten hinaus auf die Korsgatan. Jetzt wurde es rasch dunkel. »Es riecht nach Winter«, sagte Ringmar.
    »Schön.«
    »Du bist doch sonst ein Wärmefreak?«
    »Wärmefreak? Was ist das denn für ein blödes Wort?« »Soeben selber erfunden«, sagte Ringmar. »Soll ich dich mit zurücknehmen?«
    »Nein, ich gehe lieber zu Fuß.« »Gehst du zur Markthalle?«
    » As a matter of fact, yes.«
    »Na, dann tschüs«, sagte Ringmar. »Komm doch mit.«
    »Ich hab schon eingekauft, mein Junge.« »Trink nicht zu viel heute Abend, Bertil.« »So was nennt man Projektion.«
    »Nein, Empathie. Fürsorge für seine Mitmenschen.« »Was kochst du heute Abend?«
    »Ravioli, glaub ich. Mit Ricotta, Kräutern und gerösteten Zucchini.«
    »Kürbis.« »Zucchini sind kleiner.« Winter setzte sich in Richtung Domkirche in Bewegung. »Und dazu Lammkoteletts. Ein bisschen Konfitüre aus roten Zwiebeln.«
    »Ein bisschen Konfitüre aus roten Zwiebeln«, echote Ringmar. »Die werde ich heute Abend an der Würstchenbude am Mariaplan verlangen.«
    »Du verwechselst das mit Krabbensalat«, sagte Winter. »Den werde ich mir auch bestellen.«
    »Du hast es nicht nötig, so ein dürftiges Leben zu führen, Bertil.« »Leb wohl, Erik.«
    Er trug seine Einkäufe zurück zur Dienststelle. Sie waren nicht besonders schwer.
    Oben im Dezernat hörte er eine erregte Stimme, die in dem leeren Korridor widerhallte. Er kannte sie.
    Sie brach ab, als Winter durch den Korridor ging. Er hörte, wie ein Telefonhörer aufgeknallt wurde. Bergenhem kam aus seinem Zimmer gestürmt. Er zuckte zusammen, als er Winter sah. »Hallo, Lars.«
    »Ha ... hallo.«
    »Wie geht es dir?«
    Bergenhem antwortete nicht und setzte sich wieder in Bewegung. Winter legte ihm eine Hand auf die Schulter, als sie auf gleicher Höhe waren. Bergenhem blieb stehen.
    »Hast du gerade mit Martina gesprochen?«
    Auch darauf antwortete Bergenhem nicht. Er zuckte zurück, als wollte er sich befreien. Sich von der Obrigkeit befreien. »Wohin willst du, Lars?«
    »Ich ... fahr nach Hause. Dienstschluss. Es ist Freitagabend.« Er hatte Winter nicht ein einziges Mal in die Augen gesehen. Was war eigentlich los?
    »Ich habe mit Martina gesprochen«, sagte Winter. »Aha?«
    »Sie macht sich Sorgen um dich. Du hast dich nicht gemeldet.« »Das hab ich soeben getan.«
    »Ich hab's gehört.«
    »Das war nicht Martina.«
    Bergenhem starrte auf die Klinkerwand. Sie war gelb. Pissgelb. »Aha«, sagte Winter.
    »Darf ich jetzt gehen?«
    »Was soll der Quatsch?«
    »Was?«
    »Warum solltest du nicht gehen dürfen?«, fragte Winter. »Okay, okay.« Bergenhem ging davon. Winter drehte sich um, wollte etwas sagen, ließ es aber bleiben.
    Als er in sein Zimmer kam, klingelte das Telefon. Es war eine Nachricht von Aneta Djanali.
    Jan Richardsson war Mitglied des Coldinu-Ordens. Dort hieß er Jansson. Richard Jansson. Der einfachste Trick der Welt, und nicht mal ein echter.
    Winter schloss den Tresor auf und nahm das Kreuz heraus. Es wirkte auf einmal so, als hätte es keine wesentliche Bedeutung. Als würde es nicht mehr so viel bedeuten, nachdem sie einen Zusammenhang mit Richardsson hergestellt hatten.
    Winter kehrte an seinen Schreibtisch zurück und wählte Aneta Djanalis Handynummer. »Ja, hallo, hier ist Erik.«
    »Hast du meine Nachricht bekommen?« »Ja. Ich bin jetzt in meinem Zimmer.« »Ich hab auch dein Handy angerufen.« »Das hab ich abgestellt.«
    Sie fragte nicht, warum. Es reichte, wenn Ringmars Handy an war. Winter hatte tatsächlich vergessen, sein eigenes hinterher wieder einzuschalten.
    »Da ist noch was«, sagte Aneta Djanali.
    Als Winter Bergenhem anrief, war dieser schon fast beim Korsvägen. Winter konnte den Verkehrslärm hören. Und Musik, es klang nach Rockmusik.
    »Ich will

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