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Toter Mann

Toter Mann

Titel: Toter Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Es war unmöglich, eventuelle Kugellöcher in den Wänden zu erkennen. Morgen würden sich die Techniker das Waldstück auf der anderen Seite und diese Wand vornehmen. Vielleicht. Falls wirklich Schüsse gefallen waren, denn dann war die Sache ernst. Wenn nicht, dann war der Kerl auf der Straße vielleicht doch nicht ganz richtig im Kopf.
    »Hat der das behauptet?« Der Mann zeigte plötzlich auf das Nachbarhaus.
    »Wie heißen Sie?«, fragte Ringmar.
    »Was, wieso? Ich heiße Bengt. Warum wollen Sie das wissen?« »Und Ihr Nachname?«, fragte Ringmar.
    »Was zum Teufel spielt das für eine Rolle? Danach habe ich doch nicht gefragt. Ich hab gefragt, ob der verdammte Nachbar die Polizei gerufen hat.«
    »Namen gehören zur Routine«, sagte Aneta Djanali, die bis jetzt geschwiegen hatte.
    »Bengt Sellberg. Ich heiße Bengt Sellberg.« Aneta Djanali nickte.
    Bengt Sellberg starrte sie mit einem Ausdruck an, der ihr nicht gefiel. Sie wusste nicht, warum. Er gehörte zu denjenigen Menschen, die einem mit einem Blick zu verstehen gaben, dass man augenblicklich verschwinden sollte, dass man hier nichts zu suchen hatte. Falsche Person, falscher Ort. Falscher Moment. Falsche Tat.
    »Soll ich Ihnen den Namen aufschreiben?«, fragte er.
    »Den merken wir uns«, antwortete Ringmar. »Und was meinen Sie mit, >er< hat das behauptet?«
    »Der da drüben.« Sellberg zeigte wieder auf das Nachbarhaus. »Ein verdammter Idiot. Er war heute hier und hat sich beklagt, dass ich zu laute Musik spiele. Faselte was davon, dass er bei lauter Musik nicht arbeiten kann.«
    »War die Musik zu laut?«, fragte Aneta Djanali.
    »Was?« Er sah sie wieder mit diesem Ausdruck an. »Natürlich war sie nicht zu laut. Es war doch mitten am Tag.«
    Aneta Djanali schwieg.
    »Hat der das behauptet? Was? Der hat sie ja nicht alle. Ich werde ...« Sellberg brach ab.
    »Sie werden was?«, fragte Ringmar. »Nichts.«
    »Nein«, sagte Ringmar, »Sie werden gar nichts unternehmen. Hier wird niemand nichts oder irgendwas unternehmen. Das brauche ich ja wohl nicht zu betonen.«
    Aneta Djanali sah das schwarze glänzende Auto auf der Straße.
    Jedenfalls sah es schwarz aus. In diesem Licht war fast alles schwarz, oder in diesem schwachen Licht.
    »Ist das Ihr Auto?«, fragte sie.
    »Was, wieso?«
    Das war Sellbergs Standardantwort. Sie wurde von Leuten benutzt, die Zeit gewinnen wollten. Solche Leute wurden häufig von vorübergehender Taubheit befallen.
    »Ist das Ihr Volvo?« Aneta Djanali deutete mit dem Kopf auf das Auto. Das Kennzeichen konnte sie nicht lesen. Aber sie hatte die Nummer aufgeschrieben. Autos mit Kennzeichen waren kein Geheimnis. Manchmal gaben sie Rätsel auf, aber das war auch alles.
    Sellberg sah aus, als brauchte er noch mehr Bedenkzeit. Falsches Auto am falschen Ort, dachte Aneta Djanali. »Wissen Sie es nicht?«, fragte Ringmar.
    »Was, wieso, das ist nicht mein Auto ...«
    »Es ist vor Ihrem Haus geparkt«, sagte Ringmar.
    »Was, wieso, die Leute in dieser Stadt stellen ihre Autos ab, wo sie wollen. Jeder kann überall parken. Jetzt steht es eben zufällig vor meinem Haus. Vielleicht jemand, der auf der anderen Seite wohnt, ich weiß es nicht. Die müssen Sie fragen.«
    Fredrik schlief, als Aneta Djanali nach Hause kam. Sie hörte sein Schnarchen bis ins Bad.
    Er kam in die Küche, als sie dort vor einem Glas Milch saß. »Wie war es bei den Verrückten?«
    »Der eine schlimmer als der andere.«
    »Was ist passiert?«
    »Vielleicht gar nichts.«
    »Aha.«
    »Wir werden es morgen erfahren, nein, heute.« In wenigen Stunden würde die Sonne aufgehen. »Ob überhaupt jemand geschossen hat.«
    »Kann doch irgendein Knall gewesen sein.« »Hm.«
    »Was war das für ein Typ, der den Vorfall gemeldet hat?« »Ein Schriftsteller.«
    »Ein Schriftsteller?«
    »Ja.«
    »Einer, den man kennt?« »Jacob Ademar.«
    »Ademar? Was ist das denn für ein Name? An den müsste man sich eigentlich erinnern, wenn man ihn schon mal gehört hätte.«
    »Ja.«
    »Was schreibt er?«
    »Keine Ahnung. So weit sind wir nicht gekommen.« »Schriftsteller. Ja, die haben vermutlich eine lebhafte Phantasie. Können sich wer weiß was einbilden.«
    »Er schien seiner Sache sicher. Wir haben uns noch eine Weile mit ihm unterhalten, nachdem wir mit dem anderen gesprochen hatten.«
    »Dem anderen?«
    »Der im Haus nebenan wohnt, auf das vielleicht geschossen wurde. Die beiden hatten am frühen Abend eine Auseinandersetzung.«
    »Wer, die beiden?«
    »Der Schriftsteller und

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