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Toter Mann

Toter Mann

Titel: Toter Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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sie«, sagte Aneta Djanali in den Hörer. Bergenhem sagte etwas.
    »Entschuldigung, ich hab dich nicht verstanden.«
    »Nein, das war nicht ich. Es war in dem anderen ... warte ... okay, okay.« Bergenhems Stimme veränderte sich. »Okay, Aneta, es handelt sich um einen Mann, der behauptet, dass auf ihn geschossen worden ist, aber er ist offenbar unverletzt.«
    »Wer hat geschossen?«
    »Das wissen wir nicht. Er hat niemanden gesehen.« »Er? Wer?«
    »Der Mann, auf den geschossen wurde.«

7
    Aneta Djanali konnte nur einen Volvo auf der Straße entdecken, sonst nichts. Der Streifenwagen war noch nicht da. Sie parkte vor dem Volvo, blieb jedoch in ihrem Auto sitzen. Zu Fuß wäre sie in einer Viertelstunde hier gewesen. Ein Arbeitsplatz, den sie zu Fuß erreichen konnte. Das Haus war dunkel. Plötzlich sah sie eine Bewegung zwanzig Meter entfernt unter einem Baum vor dem Nachbarhaus. Eine Gestalt trat vor auf die Straße. Aneta Djanali blieb im Auto sitzen und schaltete die Scheinwerfer ein. Die Gestalt riss die Arme hoch zum Schutz gegen das Licht. Es war ein Mann in Jacke und Jeans.
    Aneta Djanali ließ die Seitenscheibe herunter. »Polizei!«, rief sie. »Bleiben Sie stehen!«
    Der Mann stand still.
    »Ich hab angerufen!«, rief er.
    Aneta sah Scheinwerfer im Rückspiegel und dann den blauweißen Streifenwagen. Die Kollegen waren angekommen. Der Streifenwagen hielt neben dem Mann, und einer der Polizisten stieg aus. Aneta Djanali bemerkte, dass es eine Frau war. Sie selber stieg auch aus. Der Mann hatte immer noch einen Arm hoch über den Kopf erhoben, als sie auf ihn zuging, wie zu einem übertriebenen Gruß.
    »Jemand hat auf mich geschossen«, sagte der Mann.
    »Wir setzen uns in meinen Wagen«, sagte Aneta Djanali. »Da ist es ruhiger.«
    »Wie heißen Sie?«, fragte Aneta Djanali.
    »Wie ... Jacob Ademar. Ich heiße Jacob Ademar.« »Wo wohnen Sie?«
    »Da drüben!« Der Mann deutete mit dem Kopf zu dem Haus, vor dem er gestanden hatte. »Ich habe es gemietet, jedenfalls bis jetzt.« »Was ist passiert?«
    Aneta Djanali sah, dass die Polizistin einen Notizblock hervorgenommen hatte. Sie war eine gute Polizistin, Aneta Djanali kannte sie, erinnerte sich im Moment nur nicht an ihren Namen. Vielleicht Mogren.
    »Jemand hat auf mich geschossen«, sagte der Mann. »Erzählen Sie von Anfang an.«
    Kognitive Fragen. Ich weiß nichts von der Sache, ich war nicht hier, ich kenne deinen Bericht nicht. Erzähl mir alles. »Wo soll ich denn anfangen?«
    »Wo ist es passiert?«
    Ademar schien die Frage nicht verstanden zu haben. Plötzlich ging ein Zittern durch seinen Körper. Vielleicht stand er unter Schock. Er musste unter Schock stehen, wenn er beschossen worden war.
    »Wo befanden Sie sich, als der Schuss fiel?«
    »Vor dem Haus.« Er deutete mit dem Kopf zum Nachbarhaus, vor dem der Volvo parkte. Es lag noch immer dunkel und still da, wirkte unbewohnt, wie ein Haus, das auf seinen Abriss wartete. »Erzählen Sie«, wiederholte Aneta Djanali. »Erzählen Sie einfach. Von Anfang an, als Sie vor die Tür gegangen sind.«
    »Ja ... ich bin rausgegangen, aber nicht zum ersten Mal ...« Ademar brach ab.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Aneta Djanali.
    »Am frühen Abend habe ich mich mit dem Nachbarn gestritten ... oder am späten Nachmittag. Oder besser gesagt, er hat sich mit mir gestritten.«
    Aneta Djanali nickte aufmunternd.
    »Tja, er spielte stundenlang irgendeine Ecstasy-Musik in voller Lautstärke, und schließlich hab ich ihn gebeten, sie leiser zu stellen. Das hat ihm nicht gefallen, um es milde auszudrücken. Und ... dann ... später am Abend hat jemand eine Fensterscheibe bei mir eingeschlagen, ich nehme an, das war er.«
    Ademar zeigte auf das Haus, in dem er zur Miete wohnte, aber vielleicht nicht mehr lange.
    »Das Fenster ganz links«, sagte er. »Die unterste rechte Scheibe unter den Sprossen.«
    »Warum vermuten Sie, dass er es war?«, fragte Aneta Djanali. »Wer denn sonst? In dieser Straße wohnt kaum noch jemand«, sagte Ademar. »Schauen Sie sich um.« Er blickte sich selber um. »Tote Hose.«
    Stimmt nicht ganz, dachte Aneta Djanali.
    »Was ist passiert, nachdem das Fenster zerschlagen wurde?«, fragte sie.
    »Eigentlich nichts«, sagte Ademar. »Ich hab eine Weile gewartet, dann bin ich rausgegangen, und da ist es passiert.« »Was ist passiert?«
    »Jemand hat geschossen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Woher ich das weiß? Herr im Himmel, ich habe von irgendwoher zwei Schüsse gehört, und ich

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