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Totes Zebra zugelaufen

Totes Zebra zugelaufen

Titel: Totes Zebra zugelaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ball
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es geplant hatte, dann sollte sich alles übrige eigentlich von selbst erledigen.
    Als er ins Präsidium zurückkehrte, war auch der Fachmann für Straßenkämpfe und Schlägereien zurück. Noch einmal zeigte Virgil Tibbs seine Zeichnungen vor und stellte einige sehr spezifische Fragen. Als er sich Notizen machte, wußte er, daß ein weiteres wichtiges Glied in die Kette eingefügt war. Zum erstenmal war er überzeugt, wirklich die ganze Geschichte zu kennen.
    In diesem Moment schoß ihm ein neuer Gedanke durch den Kopf, und er rief bei Mrs. Pratt an. Die Frau des Hauses war nicht zu erreichen, doch das Negermädchen, dem er bei seinem ersten Besuch begegnet war, erwies sich als sehr gesprächig. Die Unterhaltung dauerte eine ganze Weile. Das Mädchen brachte heraus, daß Tibbs noch ledig war, und Tibbs erfuhr einige Dinge, die er ebenso wichtig fand.
    Wahrend Virgil Tibbs all dies erledigte, begannen sich andere Ereignisse zu entwickeln, von denen er nichts wußte.
    George Nunn rief in PineShadows an, um seine Einladung für den Abend zu wiederholen. Ellen Boardman akzeptierte.
    Dick Mooney rief im Revier an und berichtete, im Hotel sei alles ruhig; nichts lasse auf Komplikationen schließen.
    Oswald Peterson, der Finanzberater, erhielt einen Brief vom Anwalt seiner Frau, in dem ihm mitgeteilt wurde, daß sie ihre Unterhaltsansprüche wegen seines Ehebruchs erhöht habe.
    William Holt-Rymers führte ein Telefonat mit Walter McCormack, in dessen Verlauf ausführlich über Virgil Tibbs gesprochen wurde.
    Joyce Pratt rief Michael Wolfram an und stellte ihm eine Reihe von Fragen, auf die er ihr keine befriedigenden Antworten geben konnte. Zumindest sie war nicht zufrieden.
    Arthur Greenberg, Verkaufsleiter der GreenbergOptical Company, empfing Dr. Nathan Shapiro zu einer vertraulichen Aussprache über eine irreguläre Verschreibung.
    Mike Carella, Bauunternehmer, begab sich auf eine Inspektionsreise und informierte seine Sekretärin, daß er frühestens Anfang der folgenden Woche zurückkäme.
    Eine Sache noch hatte Virgil Tibbs zu erledigen — eine letzte Einzelheit. Er besuchte die kalifornische Niederlassung eines größeren Unternehmens, warf einen Blick auf den im Foyer hängenden Wegweiser und nahm den Aufzug zu den Geschäftsräumen der Direktion. Als er den Lift verließ, versank sein Fuß in dicken Teppichen; eine Atmosphäre vornehmer Stille umgab ihn. Eine von Kopf bis Fuß gepflegte und überaus unpersönliche Empfangsdame blickte auf und schenkte ihm ein unverbindliches Lächeln, aus dem hervorging, daß er selbstverständlich willkommen war, allerdings nur in dringenden Fällen.
    Tibbs legte seine Karte vor und bat um eine Unterredung mit Mr. Emil Weidler, dem Direktor der Niederlassung.
    Die Sekretärin hob den Telefonhörer ab und wählte. »Mr. Virgil Tibbs von der Polizei in Pasadena möchte Sie gern sprechen«, meldete sie. »Er ist Kriminalbeamter.«
    Sie lauschte einen Augenblick und legte dann auf.
    »Mr. Weidler würde Ihnen empfehlen, sich mit Mr. Henessey von unserer Rechtsabteilung in Verbindung zu setzen.« Sie kritzelte eine Nummer auf einen Zettel und reichte ihn Tibbs. »Der Aufzug ist gleich hier rechts.«
    Tibbs seufzte innerlich. »Ich habe mich vielleicht nicht klar ausgedrückt. Es handelt sich um einen amtlichen Besuch. Ich wünsche eine Unterredung mit Mr. Weidler persönlich.«
    Das Mädchen musterte ihn. Dann nahm sie widerstrebend noch einmal den Hörer auf. Das unverbindliche Lächeln war verschwunden. Nach einem kurzen Gespräch sagte sie kühl und sachlich: »Mr. Weidler ist bereit, Sie zu empfangen — zweite Tür rechts.«
    Das war besser. Tibbs schritt durch den teppichbelegten Flur und öffnete die massive Tür zum Büro des Direktors.
    Weidler war mittelgroß, Ende Vierzig und mindestens zehn Kilo zu schwer. Sein Haar war mit viel Brillantine glatt zurückgekämmt, höchst unvorteilhaft für sein rundes, wenig markantes Gesicht. Er blickte auf, als Tibbs eintrat, doch er erhob sich nicht.
    »Oh«, sagte er überrascht. »Sind Sie der Polizeibeamte?«
    »Ja«, erwiderte Tibbs und setzte sich, ohne eine Aufforderung abzuwarten. Er war es plötzlich müde, ständig wie ein Unikum angestarrt zu werden. Wenn die Leute ihm nicht mit zumutbarer Höflichkeit begegneten, dann sah er auch keinen Anlaß, von sich aus gewissenhaft auf die Form zu achten.
    »Ich glaube, Sie kannten Dr. Roussel.«
    »Ich bin ihm begegnet«, versetzte Weidler. »Aber ich weiß natürlich über seine

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