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Totgekuesste leben laenger

Totgekuesste leben laenger

Titel: Totgekuesste leben laenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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vielen Verkehrs. So groß war der Rosewood Park eigentlich gar nicht. Hier war nie viel los, noch nicht mal samstags.
    »Äh, Madison?«, stammelte Josh fragend, als er in den Weg zum Park einbog und sich am Ende einer Autoschlage wiederfand. Hinter uns kam ein Van und schon saßen wir in der Falle. Josh ließ den Wagen Zentimeter um Zentimeter vorrollen, bis wir bei einer Frau anlangten, die eine Kappe mit dem Namen unserer Schule trug. Offenbar regelte sie hier den Verkehr und teilte den Leuten einen Parkplatz zu. Grace fing an zu kichern und da begriff ich, was passiertwar. Sie hatten das Fest vom Blue Diamond Park hierher verlegt. Super. Einfach super. Kein Wunder, dass Grace sich halb totlachte.
    »Grace!«, schrie ich. Josh kurbelte das Fenster herunter und warf mir dabei einen Blick zu, der mich zum Schweigen bringen sollte.
    Himmel, für so was hatte ich keine Zeit! Ich musste doch Kairos bekämpfen und mir mein Leben wiederholen!
    Die Frau mit der Kappe blinzelte uns gegen die Sonne an. »Teilnehmer oder Besucher?«, fragte sie. Aus der Hupe trällerte es: »Ein Mädchen mit Augen so blau, das hielt sich für wahnsinnig schlau. Sie machte Sklaven den Engel, kommandierte ihn rum wie 'nen Bengel. Jetzt macht sie sich ins Höschen, schau, schau.«
    Josh beugte sich aus dem Fenster. »Äh, Teilnehmer. Ich laufe bei der Staffel mit und sie ist die Fotografin.« Zur Bekräftigung hielt ich die Kamera hoch, aber mein schlechtes Gewissen brachte mich fast um. Ich war nicht hergekommen, um Fotos zu machen, aber was blieb mir anderes übrig, als mitzuspielen.
    Mit zusammengekniffenen Augen spähte die Frau über den vollen Parkplatz. »Fahrt ganz bis ans Ende durch. Die Teilnehmer parken da auf dem Rasen. Folgt einfach den gelben Ballons.«
    »Folgt einfach den gelben Ballons!«, trällerte Grace, die, vollkommen berauscht von ihrem Erfolg, in der Fahrerkabine umhersauste.
    Josh nickte, fuhr aber noch nicht an. »Warum sind wir eigentlich nicht im Blue Diamond Park?« Die Frau zog die Augenbrauen hoch. »Ja, das war vielleicht 'ne eigenartige Geschichte!«, rief sie. »Die Rasensprenganlage ist einfach angegangen und die ganze Nacht gelaufen. Da drüben steht man bis zu den Knöcheln im Schlamm, also haben sie alles hierher verlegt. Danke, dass ihr heute mithelft. Schaut doch auch mal im Empfangszelt vorbei.«
    Ich beugte mich vor. »Ich brauche einen Tisch, an dem ich meine Fotos entwickeln kann. Wissen Sie, wen ich da fragen kann?«
    Die Frau rückte ihre Kappe zurecht und dachte nach »Ich würde es mal bei Miss Cartwright versuchen«, antwortete sie und sah über die Autos hinweg zum Park hinüber. »Die ist für die ganze Organisation zuständig. Sie müsste in der Nähe des grünen Zelts sein.«
    Mein Kopf wippte mechanisch auf und ab. Miss Cartwright kannte ich schon vom Sehen, aber ich wusste nicht, welche Fächer sie unterrichtete. »Danke«, sagte ich und lehnte mich nervös wieder zurück. Verdammt noch mal, Grace.
    Josh ließ den Wagen vorwärtskriechen. »Folgt einfach den gelben Ballons«, wiederholte er verdrossen. Grace zischte von einem Ende des Wagens zum anderen. »Folgt einfach den gelben Ballons!« Ich seufzte. Meine Kamera lastete wie ein Stein auf meiner Brust. »Grace, du bist wirklich hinterhältig!«, flüsterte ich.
    »Das war so was von einfach«, gab sie selbstgefällig zurück. Anscheinend hatte sie mir verziehen, denn sie hatte sich auf meine Schulter gesetzt und machte mich mit ihrem Flügelgeflatter fast taub.
    Im Vorbeifahren musterte Josh die parkenden Autos und seufzte. »Hier können wir nicht gegen Kairos kämpfen.«
    Grace gluckste und ich verzog das Gesicht. »Sieht so aus«, stimmte ich zu. »Und abhauen können wir wohl auch nicht.«
    Auf meiner Schulter piepste Grace: »Wenn du das versuchst, verpass ich dir 'nen platten Reifen, Joshua.«
    Joshua.
    »Versuch nicht, wieder wegzufahren«, warnte ich ihn, als wir uns der Ausfahrt näherten. »Dann kriegst du bloß 'nen Platten. Miss Limerick hier will anscheinend partout verhindern, dass wir in Schwierigkeiten geraten.«
    Heiltge Makrele, dann würden wir eben zu Fuß verschwinden. Grace würde doch nicht so weit gehen, einem von uns das Bein zu brechen, oder doch? »Wieso Limerick?«, fragte Josh. Ich schüttelte den Kopf.
    »Glaub mir, das willst du gar nicht wissen.« Doch, wahrscheinlich würde Grace uns etwas brechen und sich dabei noch kaputtlachen. Josh konzentrierte sich jetzt auf den Parkplatz. Ich, hielt mich am

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