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Totgelebt (German Edition)

Totgelebt (German Edition)

Titel: Totgelebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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seines Todes erfahren. Das ist sehr wichtig, eventuell können wir dadurch den Tod von weiteren jungen Menschen verhindern sowie den Tod eines jungen Mädchens aufklären. Also sind wir beide sehr dankbar, wenn irgendeinem von euch noch etwas einfällt, egal was. Jede Kleinigkeit kann wichtig sein. Hat sich Leons Verhalten in den letzten Tagen oder Wochen verändert, hat er sich anders gekleidet, hat er sich mit neuen Freunden getroffen, irgendetwas?“, si e schaute in die Runde. Ihr fiel auf, dass Susann Eckberg keinen der Jungen ansah, sie starrte während des ganzen Gesprächs stumm auf den Boden, fixierte dort starr einen imaginären Punkt.
    „Der hatte doch gar keine Freunde.“, ließ einer der Jungen verlautbaren. Paula schätzte, dass es sich dabei um Frederik handeln musste, da sie ihn in etwa so alt wie Gregor schätzte.
    „Danke für die Information. Sonst fällt euch nichts mehr ein?“, sie wartete noch einige Sekunden auf eine Reaktion, doch die Jungen blieben stumm. „Gut, ich lasse euch meine Karte hier und möchte euch bitten, wenn euch doch noch etwas einfallen sollte, mich einfach anzurufen, oder vorbeizukommen. Ich höre euch gerne jederzeit zu.“ Die Jungen fühlten sich entlassen, erhoben sich schnell und drängelten sich hintereinander aus dem Raum. Max, Paula und Susann Eckberg blieben im Raum zurück. Die beiden Ermittler verabschiedeten sich von der Erzieherin und verließen das Haus.
    „Lust auf was Italienisches?“, fragte Max und Paula bemerkte erst jetzt, dass ihr Magen rumorte und sie sich wie ausgehungert fühlte. „Gerne“, sagte sie deshalb.
     

15. Kapitel
     
    Wie üblich wählten Paula und Max die kleine Pizzeria neben dem Polizeipräsidium. Da es inzwischen schon halb drei und die Mittagszeit vorüber war, waren die meisten Tische in dem kleinen Restaurant leer. Trotzdem setzten sich Paula und Max wieder an den Tisch, der ganz hinten in der Ecke stand. Nachdem sie bestellt hatten, kam Max auf den Selbstmord von Leon zu sprechen. „Und, was h ältst du von der ganzen Sache?“
    Paula wartete mit der Antwort, bis der Kellner die Getränke gebracht hatte. Paula nahm einen großen Schluck von ihrer Apfelschorle „Also, die beiden Selbstmorde stehen in einer engen Verbindung. Ohne Frage. Aber ich sehe im Moment einfach noch nicht, worin diese Verbindung liegt. Die 21jährige Psychologiestudentin und der 15j ährige Schüler, sie hatte Mutter und Bruder, er war Vollwaise. Beide waren unglücklich, aber das kann es doch wohl nicht sein, oder? Wo ist das Bindeglied zwischen den beiden?“
    „Du sagst es ja schon, ihre Traurigkeit, deshalb haben sich auch beide umgebracht. Na ja, und, dass jeweils eine zweite Person bei den Selbstmorden zugegen war, sie waren nicht allein. Dann sind da noch diese Karten. Also der ganze Umstand des Selbstmordes verbindet die beiden, beide haben sich vor dem Tod ausgezogen, dann mit einer Waffe, identischer Waffentyp, in den Kopf geschossen.“
    „Ja, dass der Tod die beiden verbindet , steht außer Frage, aber warum gerade die beiden, da muss es doch Parallelen in dem Leben von Lotte und Leon geben. Aber offensichtlich hatten sie nicht die gleichen Freunde, denn beide hatten gar keine Freunde. O kay , das verbindet sie auch, Einsamkeit und Depressionen, ein freudloses, einsames, unglückliches Leben. Aber keine gemeinsamen Freunde, keine gem einsame Freizeitbeschäftigung. “ Paula verharrte und ließ die Worte erst einmal so im Raum stehen.
    „Doch“, sagte Max zögerlich, „eine gemeinsame Freizeitbeschäftigung hatten beide. Das Internet. Beide scheinen sich mehr als im normalen Rahmen im Internet aufgehalten zu haben. Vermutlich war das für beide so etwas wie ein Freundes-Ersatz. Vielleicht hatten sie gemeinsame virtuelle Freunde. Im Netz ist es auch für psychisch labile Menschen sehr einfach Kontakte zu knüpfen, z.B. in Chats und Foren oder durch Kontaktanzeigen.“, gab Max zu bedenken.
    „Hast du da schon deine Erfahrungen gemacht?“, Paula schaute Max neugierig an.
    Das Thema war ihm offensichtlich peinlich. Er hustete verlegen. „Nun ja. Ich habe auch schon mal gechattet, aber nur ein, zwei Mal. Ein Blind Date hatte ich dann auch. Aber mehr war da nicht, ehrlich.“
    Paula wollte das Thema nicht weiter vertiefen, da sie bemerkte, dass Max dieses Gespräch unangenehmen war. „Das ist zumindest ein Ansatz, findest du nicht auch? Vielleicht kannten sich die beiden doch. Vielleicht haben sie zusammen gechattet, oder sie haben

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