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Totgelebt (German Edition)

Totgelebt (German Edition)

Titel: Totgelebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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vermutet e , dass es einfach ein bisschen härter zuging und vermutlich spielte die Frau nicht ganz freiwillig mit. Lass dich überraschen und denk dran, alles echt. Er hatte noch mal schief gegrinst und gesagt, ich überlasse es dir als Appetizer ganz günstig. Sag mir, wenn du Gefallen daran findest. Er hatte ihm das Video in die Hand gedrückt, zusammen mit drei anderen. Er hatte bezahlt und war gegangen. Er hatte gar nicht mehr groß daran gedacht, bis er drei Tage später dieses Video in den Rekorder steckt und was er dann auf dem Bildschirm sah, ließ ihn erstarren. Und dann wurde ihm mit einem Schlag bewusst, dass es das war, wonach er bisher sein ganzes Leben lang gesucht hatte, seine Träume mit seiner Mutter waren Wirklichkeit geworden, diese Filme erregten ihn, das war es, was ihn wirklich anmachte. Er empfand nicht einmal Ekel, Reue oder Scham. Was soll es, sagte er sich. Besser als kleine Kinder oder Tiere ficken. Denke dran, das ist alles echt, hallten ihm Lazics Worte immer wieder in den Ohren. Alles echt, nichts getürkt. Alles echt. Wie bei seiner Mutter. Er sah junge Frauen, ältere Frauen und auch kleine Mädchen. Da spulte er aber vor, das war ihm zuwider. Aber bei den Mädchen, da spürte er eine Erregung. Und er bemerkte, wie er sich befriedigen musste, während die Mädchen starben, der Ausdruck auf ihren Augen, der Augenblick des Todes, unfassbar, ein endgültiger Augenblick, als ob die Seele Abschied nimmt. Ganz langsam verabschiedet sich das Leben aus dem Körper, Blut quillt aus den Körpern, wie Lava, so lebendig... So schön. Und alles echt. Der Gedanke daran erregte ihn schon wieder. Einige Mädchen waren nackt, das erregte ihn besonders, das erinnerte ihn an seine Mutter. Er spulte diese Szenen immer und immer wieder zurück und schaute sie sich unzählige Male an. Er wurde es nicht leid, den Augenblick des Todes zu sehen. Es war ihm auch nicht peinlich, Lazic um neue Videos zu bitten, dieser schmierige Wichser lebte ja davon, aber er erhöhte sofort die Preise, als er bemerkte, dass er daran Geschmack gefunden hatte. Dreckige Ratte. Er bekam noch einige Videos davon, alles echt, wie Lazic nicht müde wurde zu betonen. Auch Jungs waren dabei. Er merkte, dass ihn das genauso anmachte. Dann kam ihm ein Gedanke, ganz plötzlich, erst war es nur ein wage Idee, dann reifte diese Idee aber allmählich in seinem Kopf und nahm Gestalt an. Er konnte diese Videos auch selber drehen. Das war zum einen viel günstiger und es würde ihm eine viel größere Befriedigung bereiten. Er würde direkt zuschauen können, wenn sich so ein junges Ding eine Kugel in den Kopf ballern würde. Er dachte Tag und Nacht darüber nach, der Gedanke ließ ihn nicht mehr los, er war wie besessen davon. Er hatte einen Entschluss gefasst, nun musste er nur noch überlegen, wie er den Entschluss in die Tat umsetzen konnte.
     

22. Kapitel
     
    Max war genervt. Er hatte den gesamten Vormittag verschwendet, er saß seit zehn Uhr im Auto und er hatte keine nennenswerten, neuen Ergebnisse. Die Gespräche mit der Familie der toten Jugendlichen hatte nichts gebracht. Er war sich ziemlich sicher, dass die Fälle mit den aktuellen zwei Selbstmorden zusammenhingen, aber er hatte nichts Greifbares erfahren. Die Eltern hatten um ihre Kinder getrauert, auch hier waren die Verhältnisse nicht perfekt, aber wo waren sie das schon. Gründe für die Selbstmorde konnten die Eltern auch hier nicht finden, obwohl es sich ebenfalls um typische Außenseiter, ohne Freunde handelte. Während der ganzen Fahrt zurück dachte er darüber nach, welche Spur sie als nächstes verfolgen sollten. Sie hatten nur noch Heute und Morgen, dann mussten Paula und er bei Freyberg zum Rapport antreten, mit Ergebnissen. Das war keine Frage. Sie hatten ja auch schon einiges vorzuweisen, aber das reichte nicht, sie mussten den U nbekannten finde n . „Verdammt, wer bist du nur? Wie tickst du? Was soll das?“, er haute voller Wucht auf das Lenkrad. „Aua, verdammte S cheiße.“, fluchte er. In diesem Moment klingelte sein Handy. Er suchte in seiner Innentasche nach dem Telefon, zog es heraus und schaute auf das Display. Er erkannte Klaras Nummer und drückte sie weg. Das konnte er jetzt nicht auch noch ertragen. Nicht jetzt. Später auch nicht, sagte er sich. Ich kann sie gar nicht mehr ertragen, ich will sie auch nicht mehr ertragen. Vielleicht hatte Paula recht und er sollte die ganze Geschichte beenden. War er wirklich so ein Schwein, was Frauen betraf? Er

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