Totgelebt (German Edition)
Zeit davon . Aber leider sind uns im Moment die Hände gebunden .“ , f uhr er fort.
Kurek erhob sich, „Mehr kann ich euch ni cht bieten. Wir b l e iben aber dran , versprochen. Ich melde mich sofort bei Neuigkeiten. Vorausgeset z t ich erreiche d ich . “ Kurek ließ die Worte im R aum stehen.
Ma x ging nicht auf die unausgespro chene Frage ein, erhob si c h ebenfalls und ni ckte Kurek zu. „ So machen wir es. “
40 . Kapitel
Nicht mehr lange, dann war es wieder so weit. Endlich. E r hatte das Gefühl das Mädchen schon zu schmecken . Er spürte förmlich ihre Anwesenheit. Es fühlte sich so an, als ob sie hier direkt neben ihm sitzen würde . E r konnte sie riechen, er nahm ihre Anwesenheit körperlich wahr. „Ja, du bist es, du bist die Richtige“, er grinste. „Und Mo rgen bist du Mein, dann gehörst d u ganz mir, für immer. Niema n d wird dich jemals wieder verletzen und enttä uschen. Ich gebe d ir Frieden. Alles wird gut.“
Er bemerkte , wi e sich seine Erregung steigert e. Nervös fu hr er sich durch s ein Haar, trank einen Schluck Bier aus der Flasche, die neben der Couch stand. Gedanke n verloren kratz t e er sich am Arm, immer heftiger, immer tiefer fu hren s eine Fingernägel in das Fl e i s ch hinein. Er verfolg te die roten Spuren auf seiner H aut, die sich langsam in blutige Kratzer ver wandelten. Abrupt stand er auf. Er schaute auf seine Uhr , s tieß einmal heftig aus . Es muss schnell gehen, nur eine ganz kurze Nachricht, ihr zeigen, dass alles gut ist , sie beruhigen und dann, ja , dann geht das Spiel erst richtig los. Er sti eß ein kehliges Lachen aus, ganz leise, dan n ging sein Atem schneller, sein L achen wurde lauter, er konnte nicht mehr aufhören, sein L achen verwandelte sich in ein schrilles Kreischen. Er hustete, bekam keine Luft mehr. „ D u elende Kreatur, jetzt kom mt deine letzte Anweisung, be vor du en dlich erlöst wirst, von dieser erbärmlic hen Welt , von deinem nichtsnutzigen L eben. Der letzte Akt beginnt. “ Erneut warf er einen flüchti gen Blick auf die Uhr. „Ruhig, bleib ruhig“, sagte er zu sich selber. „Sie wartet auf dich, nur auf di c h. Sie ist schon ganz hei ß auf dich. Sie kann es gar nicht mehr erwarte n , endli c h von dir errettet zu werdend. Sie hä ngt an deinen Lippen, klebt an d einen Worten. Dein Geist und dein Körper sind schon in mir.“ E r verharrte und starrte zur Uhr, mit seinen Augen zählte er die letzten Sekunden mit. „Jetzt“, schrie er und spornte sich selber an.
Er loggte sich in das Selbstmord-Forum ein, er sah noch einmal fahrig auf seine Uhr. „Jetzt, genau, jetzt“, rief er erneut aus. Er überflog schnell die eingeloggten Pseudonyme und fand augenblicklich, den Namen den er gesucht hatte . Schnell tippte er einige Worte und sendete diese als persönliche Nachricht los. Ohne die Antwort abzuwarten oder sich im allgemeinen Forum aufzuhalten loggte er sich wieder aus. E r war sich seiner Sache sehr sicher. Morgen um diese Zeit war Lil bereits erlöst.
41 . Kapitel
Am darauf folgenden Tag wurde gegen 11.00 Uhr die Türe zum Büro langsam geöffnet, fast lautlos. Max nahm es kaum wahr, er hob seinen Blick und erkannte Paula. Mit einem Satz war er bei ihr. „Paula“, rief er ihr entgegen und nahm sie, etwas gehemmt, in den Arm. Paula bekam ein Lächeln hin, das ihr Gesicht trotzdem traurig erscheinen ließ. Max suchte ihren Blick und fand ihn. Er zuckte ein wenig zurück. Er konnte ihren Schmerz in ihren Augen lesen. Sie litt unbeschreiblich. Unbeholfen drückte er kurz ihren Kopf an seinen Oberkörper. Paula ließ es geschehen. „Wie geht es meiner Lieblingskollegin?“, fragte er sie und versuchte locker zu wirken.
„Es wird schon gehen.“, antwortetet sie. Dann befreite sie sich aus Max Armen und schaute zu ihrem Schreibtisch hinüber. „Ist ja gar nicht so viel liegen geblieben, reicht aber bestimmt für einen langen Tag“, sie versuchte das Thema auf die Arbeit zu lenken. Sie wollte auf keinen Fall über Fynn, die Beerdigung oder die letzten Tage sprechen. Sie konnte einfach nicht darüber sprechen, nicht mal mit Anne, nicht mit ihrer Schwester, nicht mit ihrer Mutter, mit niemandem. Sie hatte so viele Gedanken, Worte und Gefühle in Kopf, die raus wollten, raus mussten, aber einfach nicht raus kamen. Sie konnte ihre Empfindungen nicht in Worte fassen. Sie fühlte sich schwer, müde, be nommen , sie hatte das Gefühl, dass ihr die Kehle zugeschnürt, dass ihr die Luft zum Atmen
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