Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
Vom Netzwerk:
Winnie stöhnte. Ich schaltete um.
E-Mail für dich
. Winnie schüttelte den Kopf. Ich schaltete weiter:
Schlaflos in Seattle
; und weiter und weiter, aber es blieb dabei:
Casablanca, Jenseits von Afrika, Stadt der Engel, Wie ein einziger Tag
usw. usf. Winnie ließ sich aufs Sofa plumpsen. »Du bist eine Hexe. Gibt’s nicht irgendwo eine Doku über Quantenphysik?«
    »Nicht für dich, fürchte ich. Hat’s da grad geklingelt? Wer, um Himmels willen …«, sagte ich und lief zur Tür. Vor mir stand Rudi mit hängenden Schultern, blau gefrorenen Händen, Eis an der Nase und einem Veilchen auf dem rechten Auge.
    »Elli?«, fragte ich, zog ihn in die Wohnung, schob ihn unter die Dielenlampe und betrachtete sein lädiertes Auge.
    »Aua«, sagte ich.
    »Ich war erst am
Schickobello
, da war Elli nicht, dann bin ich nach Hause … und rumms. Ich hab gefragt, was los ist, aber sie hat nur so komisches Zeug geschrien. Die war völlig von der Rolle. Und immer irgendwas von ›Ich habe Beweise‹ und so. Und ich hab gesagt, dann zeig mir die doch … Aber dann wollte sie immer wissen, wer die Tussi ist, mit der ich rummache, und ich sag immer, ich weiß nicht, wovon du redest. Und dann bin ich abgehauen.«
    »Und Matti?«
    »Mir ist das so peinlich … Ich kann doch nicht … nee. Ich muss erst mal ’n klaren Kopf kriegen. Und da bin ich von Wiemelhausen bis hier runtergelaufen. Über ’ne halbe Stunde. Meine Füße sind tot. Hoffentlich zerlegt Elli mir nicht die Wohnung.«
    Dazu wollte ich lieber keine Prognose abgeben. Wenn Elli einmal in Wallung geriet, war Flucht tatsächlich das beste Mittel, um zu überleben.
    »Auf der Couch ist noch Platz«, rief Winnie aus dem Wohnzimmer, und Rudi trottete ergeben hinter mir her. Ich parkte ihn neben Winnie, holte noch eine Decke aus dem Schlafzimmer und aus dem Bad eine Schachtel Papiertaschentücher. »Ich glaube, ihr beiden habt euch viel zu erzählen. Ich muss schlafen.«
    Als ich im Bett lag, Doktor Thoma zu meinen Füßen, hörte ich Rudi von nebenan sagen: »Gibt’s nicht irgendwo eine Doku über Quantenphysik?«
    »Nicht für uns, Amigo«, antwortete Winnie. »Wir sind verflucht.«
    »Braucht ihr noch irgendwas?«, rief ich.
    »Ein Seil, eine Pistole, eine Zyankalikapsel …«
    »Der Gasofen ist tabu, Jungs«, murmelte ich und schlief auf der Stelle ein.

Kapitel 11
    In aller Herrgottsfrühe knallte in der Küche der Gasherd. Die Kühlschranktür wurde auf- und zugeklappt, Geschirr klirrte, die Backofentür wurde betätigt. Als die Geräuschkulisse darauf hindeutete, dass Winnie mit den Frühstücksvorbereitungen fertig war, bequemte ich mich aus den Federn. Ich warf zuerst einen Blick ins Wohnzimmer. Rudi lag in seine Decke eingerollt hinterm Sofa und schlief.
    »Wie ich sehe, seid ihr zurechtgekommen?«
    »Wir sind ja schon groß«, sagte Winnie und sortierte seine Notizen über den Mordfall, die er auf dem Küchentisch ausgebreitet hatte.
    »Das gibt Kaffee- und Marmeladenflecken«, sagte ich, setzte mich an den Tisch und kiebitzte in seinen Notizen. »Eigentlich wollte ich gestern schon triumphieren, aber angesichts deiner desolaten Verfassung habe ich es gelassen. Ich hole es hiermit nach: Da hast du deine Leiche. Dem edlen Spender schon gedankt?«
    »Was?«
    »Meine Güte, das liest sich ja wie ein Agatha-Christie-Klassiker. Lauter Uhrzeiten, wer, was, wann, wo gemacht hat. Aber ich finde keine Information darüber, wer alles einen Schlüssel zur Trauerhalle hat.«
    »Kannst du dich mal um die Brötchen kümmern?«, sagte Winnie und zog mir die Zettel weg. »Im Übrigen hat lediglich die Friedhofsverwaltung einen Schlüssel und sonst niemand. Matti hat am Abend, als die beiden die Trauerhalle abgeschlossen hatten, den Schlüssel in den Briefkasten des Büros geworfen.«
    Ich öffnete die Backofentür und schnupperte. »Die können noch zwei Minuten.«
    Winnie zeigte auf die Küchenuhr. »Aber die sind schon acht Minuten drin, und auf der Packung steht acht Minuten.«
    »Das ist relativ. Raoul hat gesagt, man soll die Finger von solchen Backanleitungen lassen und sich auf sein Gefühl verlassen – und meins sagt: Ich will Kruste und keine Pappsemmel. Ist denn eingebrochen worden?«
    »Das nicht gerade.«
    »Ja, was denn? Ein bisschen Frieden, ein bisschen Einbruch?«
    Winnie riss die Backofentür auf und verbrannte sich die Finger, als er die Brötchenkruste auf ihre Konsistenz prüfte. »Warum steht da acht Minuten drauf, wenn es nicht stimmt?«
    »Nun wart’s doch

Weitere Kostenlose Bücher