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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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ab. Es dauert noch länger, wenn du die Tür immer aufmachst. Die sind doch gleich fertig. Also, was ist mit Einbruch?«
    »Unser Experte hat gesagt, dass der Einbruch von einem Könner verübt wurde und man kaum Spuren sieht. Als die ersten Aussteller ankamen, war die Tür offen. Alle haben gedacht, der Verwalter hätte schon aufgeschlossen. Aber dem war ja nicht so, wie sich dann herausstellte. Und ich glaube nicht, dass Matti vergessen hatte abzuschließen.«
    »Also Einbruch, aber nix Stemmeisen oder so.«
    »Genau.«
    »Und an welcher Tür?«
    »Vorne. Hauptportal.«
    »Das wirft Fragen auf. Luminoltest schon gemacht?«
    »In welcher Fernsehserie sind wir grad,
Miss Marple

    »Ja oder nein, Winnie?«
    »Ja, es gibt Blutspuren vom Portal bis zu Mattis Sarg. Der oder die Täter haben sich nicht viel Mühe gegeben, was wegzuwischen.«
    »Wurden Umwege gemacht? Ich meine, kann man das noch auseinanderhalten, wenn alle möglichen Leute durch die Blutflecken gelatscht sind?«
    Winnie schüttelte den Kopf: »Du hast echt den falschen Beruf. Und nein, es wurden keine Umwege gemacht – und ja, man kann das auseinanderhalten, auch wenn man nicht Detective Superbulle aus New York ist.«
    »So, Herr Kommissar. Warum kommt man vorne mit einer Leiche rein und entsorgt sie erst im hintersten Teil der Trauerhalle – also sozusagen im letzten Sarg? In Mattis Sarg, wohlgemerkt? Und sag jetzt nicht: Zufall.«
    »Wollte ich aber.«
    »So eine Leiche wiegt doch – und wenn ich vorne reinkomme, dann latsche ich doch nicht bis hinten hin. Dann nehme ich doch den erstbesten Sarg. Oder?«
    »Vielleicht hat dem Täter der Mafioso 2000 am besten gefallen?«
    »Albern, Winnie. Selbst für einen schwulen Bullen.«
    »Gar nicht.«
    »Meine Güte, du hängst dich ja richtig rein. Ist doch sonst nicht deine Art. Langweile? Und im Übrigen – du geheimst irgendwas hinein, was nicht ist, Maggie.«
    »Tu ich nicht. Das ist eine praktische Überlegung. Und Täter müssen praktisch denken, weil sie keine Zeit für Schabernack haben. Die meisten jedenfalls nicht.« Ich rollte eine Scheibe Käse zusammen und biss hinein.
    »Tun sie aber selten, ich meine praktisch denken, weil das Adrenalin oder der Alkohol, oder was auch immer beteiligt war, was dagegen hat«, sagte Winnie und schielte schon wieder auf den Herd.
    »Aber in diesem Fall vielleicht doch. Ich hätte noch mehr Fragen, die du dir längst hättest stellen sollen, Sherlock. Zum Beispiel: Warum überhaupt die Trauerhalle? Warum der Friedhof? Warum nicht irgendwo am Straßenrand? Wie ich das sehe, hast du es mit einem Profieinbrecher zu tun, der kaltblütig genug ist, eine Tür fast ohne Einbruchsspuren aufzumachen und dazu eine Leiche in aller Seelenruhe zu entsorgen. Im Übrigen wollt ich dir noch sagen, dass Rudi mir den Teppich … äh, beschrieben hat – ich vermute, ein Ding von Quality-TV.« Schlauerweise fügte ich, um peinlichen Fragen aus dem Weg zu gehen, hinzu: »Guck mal nach, ob da ein Etikett mit einem Q-TV drunterklebt.«
    Winnie holte fluchend mit bloßen Händen die dampfenden Brötchen heraus.
    »Nimm eine Zange oder einen Topflappen.«
    »Aua! Verflucht, ist das heiß.«
    »Was zu erwarten war.«
    Winnie klappte sein Handy auf und zeigte mir Fotos vom Teppich.
    »Da«, sagte ich. »Das Etikett. Quality-TV.«
    »Wie viele sind davon verkauft worden?«
    »Tausende?«
    »Na toll. Da kann ich nur hoffen, dass die Spurensicherung was Handfesteres hat. Fingerabdrücke oder DNA. Irgendwas finden die immer.«
    »Stell dir mal vor, der Tote ist der, der nicht da war, als du ihn das erste Mal gesucht hast.« Die nächste Käserolle wanderte in meinen Mund.
    »Jetzt weiß ich, warum du seinerzeit dein Tatortdrehbuch verbockt hast. Zu viel Fantasie.«
    Ich schluckte die Kröte und sagte: »Ich mein ja nur. Tatwaffe schon gefunden? Kleidung?«
    »Ich geh mal Rudi wecken«, sagte Winnie. Aber das war nicht mehr nötig – der Zombie, der einmal Rudi gewesen war, schlurfte eben an der Küchentür vorbei in Richtung Badezimmer.
    »Geht’s dir gut?«, rief Winnie.
    »Nein«, kam eine dünne Stimme aus dem Bad. »Mir ist todübel.«
    »Kann es sein, dass du eine Gehirnerschütterung hast?«
    »Nee, ich hab Nervenkasper, glaub ich.«
    Die Dusche rauschte, und ich guckte Winnie an. »Was habt ihr beiden gestern noch genascht? Irgendwelche geheimen Alkoholvorräte?«
    »Ich hab Gerrit nach Hause kommen hören, und er war so nett, uns eine Flasche Whiskey zu sponsern. Zähneknirschend

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