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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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zwar, aber ich glaube, er hatte Angst, dass wir andernfalls eine Therapiestunde wollten.«
    »Netter Psychologe. Mit mir trinkt Pimp van Grachten immer nur alkoholfreies Bier. Musst du nicht längst im Präsidium sein?«
    »Wenn die Dusche frei wäre …«
    »Du ziehst doch nicht etwa die Klamotten von gestern an?«
    »Nein«, sagte Winnie und ging ins Schlafzimmer. »Ich habe immer eine Notfalltasche dabei.«
    Ich hörte Kofferschnallen aufschnappen und schlenderte mit meinem Kaffee ins Schlafzimmer. »Notfalltasche? Die Garbo wäre stolz auf die Koffersammlung.«
    Winnie gab mir keine Antwort. Rudi stand fertig angezogen im Türrahmen. »Das Bad ist frei. Tut mir leid, dass ich gestern hier so reingeplatzt bin. Ich fahr jetzt nach Hause. Weißt du, wann wir unsere Sachen aus der Trauerhalle rausholen können?«
    »Ich ruf euch an, wenn es so weit ist. Mal abwarten, was die Spurensicherung sagt. Soll ich dich gleich nach Wiemelhausen fahren, für den Fall, dass Elli hinter der Tür lauert?«, sagte Winnie.
    Rudi betrachtete seine Stiefel und druckste herum. Schließlich sagte er: »Ja, wäre vielleicht ganz gut.«
    »Soll ich mit Elli reden?«, fragte ich.
    »Nein. Das klär ich schon selbst.«
    Winnie verschwand im Bad, und Rudi setzte sich an den Küchentisch.
    »Iss ein Brötchen.«
    »Mir ist schlecht.«
    »Dann iss erst recht ein Brötchen.«
    »Keine Wurst mehr da«, sagte Rudi und zeigte auf den leeren Teller.
    »Herrgott! Dann mit Marmelade. Und Doktor Thoma! Wenn ich dich erwische …«
    Ich guckte unter dem Tisch, im Schlafzimmer, im Wohnzimmer nach – keine Spur von meinem Kater. Ich klopfte an die Badezimmertür und rief: »Ist der Kater bei dir?«
    »Nein.«
    »Ist das Badezimmerfenster offen?«
    »Ja, es war offen.«
    »Hab ich aber nicht gemacht«, sagte Rudi.
    »Das kann der Kater selbst«, antwortete ich.
    »Warum denn?«, kam es aus dem Bad.
    »Ach, nichts«, sagte ich und notierte auf meinem geistigen Einkaufszettel Schinken und Wurst für Montag.
    »Übrigens Rudi – sag Matti, dass der Täter durch die Vordertür gekommen ist. Ich glaube, er sollte das wissen.«
    Wenig später waren die beiden gegangen. Ich kochte noch einen Kaffee und drehte mir eine Zigarette. Kaum angezündet, klingelte das Telefon. In Erwartung eines Notrufes von Quality-TV nahm ich den Hörer ab und sagte nur: »Ja – wann?«
    »Was denn wann? Hier ist Mia, bist du das, Maggie?«
    »Ja. Ich dachte … ach, egal, was gibt’s?«
    »Kann ich irgendwas tun?«
    »Wobei denn, Mia?«
    »Ich hab ein ganz komisches Gefühl. Diese Leiche in unserem Sarg, verstehst du?«
    »Matti hat gestern dasselbe gesagt, und ich hab es Winnie gesagt, aber er meint, ich geheimnisse was in die Tatsachen. Der oder die Täter sind übrigens durch die Vordertür gekommen. Ich finde, das macht es nicht besser. Jemand hat vielleicht doch ganz gezielt die Leiche in eurem Sarg abgelegt.«
    Mia seufzte. »Man muss doch was tun können.«
    »Mach eine Liste der Bestatter, denen ihr in der letzten Zeit geschäftlich, sagen wir mal, in die Quere gekommen seid. Matti meint ja, er hätte keine Feinde. Ich wäre mir da nicht so sicher.«
    »Aber Maggie, denk doch mal nach – da hätte ja jemand einen Menschen nur deswegen getötet, um ihn dann in unseren Sarg zu legen? Das ist aber – wie soll ich sagen – dann doch zu viel.«
    »Vielleicht ergab sich die Sache eben so?«
    »Sich ergeben? Also nee …«
    »Mia, du hast mich gefragt – ich hab geantwortet. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Hm. Vielleicht ist das der Mann, den du am Telefon hattest?«
    »Hab ich schon drüber nachgedacht. Winnie meint, das wäre aber mal die totale Fantasie. Solange der nicht identifiziert ist, brauchen wir nicht zu spekulieren.«
    »Ich muss jetzt los. Ich kann die beiden nicht alleine lassen, fürchte ich. Vielleicht mache ich das mit der Liste doch noch.«
    »Wie du meinst.«
    Wir legten auf. Kaum eine Minute später klingelte es an der Tür. Ich öffnete und Berti, mit einem Stapel
Mit Netz und Rute
, der Monatszeitschrift für den passionierten Angler unterm Arm, kam in die Wohnung gerauscht, stellte sich in der Küche auf, warf die Zeitungen auf den Tisch und sagte: »Wo isser?«
    »Wer denn?«
    »Bisse immer noch nich’ angezogen?«
    »Es ist Sonntag, warum sollte ich? Und nochmal: Wen suchst du, Berti? Deinen Enkel oder Rudi oder wen?«
    »Winnie is’ hier gewesen?«
    »Ja«, sagte ich. Er musste heute früh raus und hat hier übernachtet. Wegen des Wetters. Und was

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