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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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petzen?«
    »Nein«, sagte Peter. »Weil wir das schon versucht haben. Dieses Gespräch ist nicht aufgezeichnet worden.«
    »Ausgerechnet dieses nicht? Die ...«
    »Wenn ich es dir doch sage.«
    Ich legte auf und wählte Winnies Handynummer, quatschte seine Mailbox voll, legte auf und hatte bei Elli auch nur den Anrufbeantworter dran, hinterließ aber keine Nachricht. Ob sie wieder im
Café Madrid
abhing, um ihren Frust in schlechtem Bier aus Hasselbrinks Zapfhähnen zu ertränken?
    Was soll’s? Ich warf noch mal Geld in den Automaten und erfuhr von Kai-Uwe, dass Elli wohl in Essig läge und jegliche Kommunikation mit der Außenwelt verweigerte. Wie Hasselbrink mit großem Genuss erzählte, war Kieslowski, der Taxikönig vom Kiez, am Nachmittag bei ihm gewesen, um die große Neuigkeit zu verkünden, dass Elli in der
Roten Laterne
Zoff mit einer Blondine gehabt hatte. Eifersuchtsdrama angeblich. Das Damencatchen war vom Wirt und seinen Thekenkräften beendet worden, beide Kontrahentinnen waren weitestgehend unverletzt, beklagt wurden der Verlust mehrerer falscher Fingernägel und Extensions, die der Blonden von Elli ausgerissen worden waren. Die Kämpferinnen waren mit einer Verwarnung und dem strikten Befehl, sich in den nächsten Tagen nicht mehr in der
Roten Laterne
blicken zu lassen, nach Hause geschickt worden. Ich legte auf und überlegte, ob Elli überhaupt der richtige Umgang für Rudi war. Aber die Vorstellung, dass sie Danuta erwischt hatte, machte mir schon große Freude. Jetzt kriegt sie all ihre Gehässigkeiten zurück. Bei nächster Gelegenheit würde ich mich bei Elli dafür bedanken. Dann hinterließ ich meine Informationen und die Hoffnung, dass Rudi bei ihm auftauchen würde, auf Dr. Herzigs Anrufbeantworter. Leider fiel mir danach keiner mehr ein, den ich noch hätte anrufen können, und so blieb mir nichts anderes übrig, als zu tun, worum Rudi mich gebeten hatte. Ich lief zur Unistraße und nahm die nächste Bahn in Richtung Wiemelhausen, um Matti einen Besuch abzustatten.
    Ich fand ihn im Sarglager. Matti lag auf dem Papstsarg, balancierte die Süßigkeitenurne auf seiner Brust und holte im Sekundentakt ein Gummibärchen heraus, warf es in die Luft und fing es mit dem Mund auf.
    »Das wird eine sehr schlechte Angewohnheit,« sagte ich. »Sie können sich nicht nur von Weingummi ernähren.«
    Matti setzte sich auf und hielt mir die Urne hin. »Ich esse auch Schokolade.«
    »Na, dann ist ja alles gut«, sagte ich und zündete mir eine Zigarette an.
    Nach drei perfekten Kringeln, die hintereinander durchs Sarglager schwebten, sagte Matti: »Ich habe Rudis Mütze gefunden. Er hat sich hier versteckt.«
    »Ich weiß«, sagte ich.
    »Woher?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, sonst haben Sie ein Problem mit Ihrer Ethik.«
    »Habe ich sowieso. Ich kann es nicht der Polizei sagen. Was, wenn Rudi heute Nacht wiederkommt, und sie kennen dann sein Versteck?«
    »Haben Sie gerade darüber nachgedacht?«
    »Nein.«
    »Über was denn dann?«
    Matti zuckte die Schultern, er fabrizierte ein kleines Lächeln und blieb stumm. Ich meinte den Subtext, der in der Stille waberte, hören zu können: »Dann haben Sie ein Problem, Frau Margret.«
    »Dann machen Sie eben gar nichts. Dagegen ist ethisch nichts einzuwenden. Die Mütze kann ja irgendwie, irgendwann hier liegengeblieben sein. Glauben Sie, dass Rudi den Mann ermordet hat?«
    »Nein.«
    »Und dass er fremdgeht?«
    »Nein.«
    »Ich glaube das auch nicht. Gucken Sie mal hier.« Ich gab Matti den Computerausdruck, und er las interessiert.
    »Das ist die einzige Idee, die noch Sinn ergibt, wenn Rudi nicht gelogen hat«, sagte er.
    »Aber leider sind die Fingerabdrücke nicht identisch, da können sie so eineiig sein, wie sie wollen. Und so lange wir den Zwilling nicht leibhaftig vor uns sehen, wird uns auch keiner glauben.«
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie Rudi nicht aufgegeben haben.«
    »Ach was. Keine Ursache. Ich habe mit Winnies Kollegen gesprochen, aber so richtig überzeugt habe ich die wohl nicht.«
    Plötzlich legte Matti einen Arm um mich und drückte mich an sich. Ich wartete auf Protestgeschrei aus meinem Inneren, aber es kam nicht. Ganz im Gegenteil ließ ich es geschehen und blieb, wo ich war, angelehnt an den finnischen Thanatopraktiker, der zu meinem Erstaunen mehr Wärme ausstrahlte als ein Kanonenofen.
    »Ich bin eigentlich wegen was ganz anderem hier«, sagte ich leise.
    »Ich brauche einen Job. Ich habe heute die Kündigung im

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