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Totgesagt

Totgesagt

Titel: Totgesagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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“Ist sicher was Ernstes, das mit Ihnen und Kirk?”, fragte er.
    “Ist es mal gewesen.”
    Das Flattern hörte auf. “Ist etwas zwischen ihnen beiden vorgefallen?”
    Sie drehte das Radio noch leiser. Momentan lief gerade ein Song von Carrie Underwood mit dem bezeichnenden Titel “Jesus, take the Wheel”. Während der gesamten Fahrt hatte Madeline zwischen verschiedenen Sendern hin- und hergeschaltet. Im Prinzip lief aber immer nur dieses Country-Gedudel, und Hunter gab allmählich die Hoffnung auf, einen gute Rock- oder Popsender zu finden. Sicher, mit einem gewissen Maß an Country & Western hatte er gerechnet; schließlich befanden sie sich in der Nähe von Nashville. Aber überhaupt nichts anderes? Die Unterschiede zwischen der Lebensweise im Süden und Westen waren doch ausgeprägter, als er sich vorgestellt hatte. Das sah man daran, dass eine wunderschöne Frau wie Madeline Barker sich ihre Jungfräulichkeit sage und schreibe zweiunddreißig Jahre lang aufgespart hatte.
    “Wir haben vor sechs Wochen Schluss gemacht”, sagte sie.
    Hunter blieb der Mund offen stehen. Das war ja eine schöne Bescherung! Er hatte sich darauf verlassen, dass ein anderer Mann zwischen ihnen stand und ihn in seine Schranken wieß. Und jetzt … “Aber Sie sagten doch, sie seien in festen Händen! Lüge stand wohl nicht auf der Todsündenliste von ihrem Vater?”
    “An sich war es nicht mal gelogen. Kirk und ich, wir waren fünf Jahre zusammen. Ist ja noch nicht so lange her, dass wir uns getrennt haben.”
    Er fummelte nervös am Türgriff herum. “Heißt das, Sie haben vor, es noch mal miteinander zu versuchen?”
    Sie hielt den Blick fest auf die Fahrbahn gerichtet. “Nein.”
    Toll. Da hatte er sich ja kopfüber in die Versuchung gestürzt! Allerdings durfte er ihr auch nicht allzu böse sein. Geschwindelt hatten sie irgendwie ja beide. Sie mit ihrer Behauptung, sie sei in festen Händen – und er mit seiner Aussage, er habe mit Frauen nichts mehr im Sinn.
    Irgendetwas hatte Hunter gehörig die Stimmung verhagelt. Madeline sah es ihm an. Andererseits mochte sie nicht recht glauben, dass es ihm etwas ausmachte, ob sie ab und an zu einer Notlüge griff oder nicht. Zumal die für ihre jetzige Situation ja ohne Belang war. “Mein Liebesleben tut doch wohl nichts zur Sache, oder?”, fragte sie.
    “Natürlich nicht”, brummte er mit finsterer Miene.
    “Dachte ich mir.” Sie fürchtete schon, er werde wissen wollen, wieso sie die Frage gestellt habe.
    Tat er aber nicht. Seufzend verlagerte er seine Sitzposition, offenbar bestrebt, das Gespräch fortzuführen. “Halten Sie es für möglich, dass Ihr Vater noch lebt?”
    Sie hätte die Frage gern bejaht, hätte auch gern von ihm gehört, dass er es ebenfalls nicht ausschloss. Allerdings wusste er noch nichts von dem Cadillac. An dem Abend, an dem sie ihn engagiert hatte, war sie ihm die Einzelheiten noch schuldig geblieben. Seither hatten sie sich lediglich über die Formalitäten seines Aufenthalts unterhalten. “Seine Leiche wurde nie gefunden. Aber er hätte mich niemals freiwillig im Stich gelassen.”
    “Ich kenne Väter, die sich ganz andere Sachen geleistet haben”, sagte er.
    Sie ließ die Bemerkung so stehen. “Vorigen Montag hat man sein Auto in einem Steinbruch entdeckt und geborgen.”
    “Wie bitte?” Seine Stimme nahm wieder an Gereiztheit zu. “Das ist doch mal ein interessanter Hinweis! Finden Sie nicht auch?”
    “Deswegen gebe ich Ihnen ja diese Information.”
    “Und wieso erfahre ich es erst jetzt?”
    “Weil Sie erst jetzt hier neben mir sitzen.”
    “Ich habe seit Kurzem sogar Telefon.”
    Sie verdrehte die Augen. “Und am Telefon waren Sie damals, bei meinem ersten Anruf, äußerst entgegenkommend. Menschenskind, da frage ich mich wirklich, warum ich Sie nicht gleich ein zweites Mal angerufen habe.”
    Er versuchte erst gar nicht, sich zu verteidigen. “Hat man denn etwas gefunden?”
    Ihr war, als würde sie regelrecht am Sitz festgezurrt, so eng saß der Sicherheitsgurt. Sie ruckte kurz daran, um ihn etwas zu lockern. Dann nahm sie den Fuß vom Gas, ließ den Wagen ausrollen und stoppte am Straßenrand. Während der Motor im Leerlauf weitersurrte, drehte sie sich zu ihm. Sie wollte Hunters Gesicht sehen, wenn sie ihm die Neuigkeit mitteilte.
    “Was soll das denn jetzt bedeuten?”, fragte er.
    “Wir halten.”
    “Wozu?”
    “Damit wir reden können.”
    “Über das geborgene Auto?”
    “Ja.”
    Er hob zwar fragend die Brauen,

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