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Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Titel: Totgeschwiegen (Bellosguardo) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Reiter
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den anderen nur seine Eroberungsfähigkeit beweisen wollte? Immerhin hatte Anna ja nun das Image der Unnahbaren. Sie hatte schon einige Jungs hier in der Schule abblitzen lassen.
    Anna musste sich jetzt schnell entscheiden. Sie waren schon fast durch die Tür. Gleich würde sie jeder sehen können. Natürlich interessierte sich nicht jeder Schüler für sie und Domenik. Aber Max, Lara und den anderen aus ihrer Clique würde es sehr schnell auffallen. Spätestens, wenn sie an der Bar standen.
    Sie spürte , wie Domeniks Griff stärker wurde. Er schien sie nicht loslassen zu wollen.
    Und dann hatte sie sich entschieden. Sie ließ ihre Hand in der seinen und ging mit gesenktem Blick hinter ihm her direkt auf die Bar zu.
    An der Bar ließ Domenik ihre Hand los , zog seine Jacke aus und bestellte zwei Bier. Anna starrte geradeaus auf den Barmann – Oliver - auch ein Schüler der Abschlussklasse. Oliver lächelte ihr kameradschaftlich zu. Eigentlich kannten sie sich überhaupt nicht. Auf einmal beschlich Anna ein ganz unguter Gedanke.
    Abrupt drehte sie sich zu Domenik hin. Er hatte gerade einen großen Schluck aus seiner Becks Flasche getrunken und lächelte sie jetzt an. Sie beugte sich näher zu ihm ran, damit nur er und nicht noch die anderen Umstehenden sie hören konnten. So leise wie möglich sprach sie in sein Ohr und atmete dabei seinen Geruch ein. Er roch frisch. Nach Duschgel und frisch gewaschener Wäsche.
    „Domenik, deine Freunde machen den Eindruck, als ob sie über uns Bescheid wissen, sag mal, hast du eine Wette mit denen laufen?“
    Domenik sah sie etwas verdutzt an und fing dann an zu lachen.
    „Lachst du über mich?“ Anna funkelte ihn jetzt böse an.
    „Ja, ich lache über dich. Natürlich wissen meine Freunde, dass ich dich toll finde. Und ich habe ihnen vorhin auch gesagt, dass ich dich suchen gehe. Aber darum gewettet, ob du mich küsst, haben wir nicht.“
    Aha. Er ist also ganz offen mit seinen Freunden. Das hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Er hatte bis jetzt immer so verschlossen und unnahbar auf sie gewirkt. Wie man sich doch täuschen konnte.
    Die Musik wurde in diesem Moment noch eine Spur lauter ge dreht. Das war die Samstagabend-Aufforderung zum Tanzen. Ab jetzt war Diskobetrieb angesagt.
    Domenik schrie jetzt Anna fast ins Ohr.
    „Lass mal vor die Tür gehen.“ Sie nickte und schrie ein „OK“ zurück. Beim Rausgehen ließ sie ihren Blick so unauffällig wie möglich in die Ecke schweifen, in der sie Lara, Max und die anderen vermutete. Alle schienen gerade in ihre Richtung zu sehen. Schnell wandte Anna ihren Blick ab.
    Draußen vor dem Clubhaus nahm Domenik wieder Annas Hand und zog sie in Richtung Wald.
    „Deine Freunde sind aber in die andere Richtung zur Raucherecke gegangen.“
    „Ich will jetzt nicht mit Jonathan und Paul eine rauchen. Komm.“ Und er geleitete sie über einen schmalen Weg tiefer in den Wald in Richtung der Schlucht, in der im Sommer die Aussteigerfeten stattfanden. Die Geräuschkulisse vom Clubhaus wurde immer leiser und allmählich waren sie von völliger Dunkelheit umgeben.
    Domenik blieb stehen und nahm Anna die Bierflasche, die sie immer noch in der Hand hielt , ab und stellte sie zusammen mit seiner auf den Waldboden.
    Sie standen sich jetzt ganz dicht gegenüber.
    „Domenik, ist das ein Spiel, was du mit mir treibst?“
    „Nein, Anna das mit dir ist mir sehr ernst.“
    „Aber du kennst mich doch gar nicht.“
    „Ich lerne dich doch gerade kennen.“ Er zog sie an sich und küsste sie. Sein Kuss war so voller Leidenschaft, dass Anna weiche Knie bekam. Sie wankte ein wenig.
    „Alles in Ordnung?“, raunte er ihr ins Ohr.
    „Mich hat noch nie jemand so geküsst“, kam es spontan aus Annas Mund.
    „Das möchte ich doch auch sehr hoffen.“ Domenik zog sie noch ein wenig fester zu sich heran und küsste sie wieder. Er tastete nach dem Verschluss ihrer Regenjacke und öffnete den Reißverschluss. Seine Finger strichen über ihren Pullover und über ihre Brüste. Langsam wanderte seine Hand zu ihren Hüften und er schob ihren Pulli ein Stück hoch. Sie spürte seine Hand auf ihrer nackten Haut. Zärtlich strichen seine Finger über ihren Bauch und suchten den Weg höher zu ihren Brüsten.
    „Stopp, Domenik. Das geht mir ein bisschen zu schnell .“
    Domenik hielt in seiner Bewegung inne und seine Hand wanderte wieder zu ihrem Bauch und schließlich entzog er sie sanft.
    „Du hast recht, ich will dich nicht drängen. Du bist nur so sexy ...“,

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