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Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Titel: Totgeschwiegen (Bellosguardo) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Reiter
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Monate mit ihrer Mutter kam , machte er immer dicht und ging.
    „Papa, warte.“ Alexander blieb stehen. Anna lief ihm hinterher.
    „Ich fühle mich hier wie ein ungebetener Gast in meinem alten Zuhause. Ich kann nicht hierbleiben. Das ist doch für alle bescheuert. Lass mich zu Maya nach Australien fahren oder nach Hamburg zu Domenik.“
    „Mäuschen, morgen ist Weihnachten. Und das möchte ich gerne mit dir feiern. Ich habe dich überrumpelt und das tut mir leid. Lass es mich doch wenigstens wieder gut machen. Und was Isabelle betrifft – du hast sie ja noch gar nicht kennengelernt ...“
    „Muss ich auch nicht. Das ist jetzt deine neue Familie.“
    „Anna, es ist unsere Familie. Du gehörst doch dazu!“
    „Ja, ja. Deswegen habe ich auch das Aschenputtel-Zimmer.“
    „Wieso? Ich dachte ... Ich hatte Isabelle extra gesagt, dass dein Zimmer nicht umgestaltet werden darf. Ich dachte , du wolltest das so.“
    „Woher sollte ich wissen , was ich will, wenn ich noch nicht einmal in die Umbaupläne eingeweiht war?“
    „Du willst ein neues Zimmer ? Ist es das? Ich fahre morgen Vormittag mit dir in das Möbelgeschäft, in dem wir die anderen Sachen gekauft haben und du suchst dir aus, was du willst.“
    „Morgen ist Weihnachten, Papa.“
    „Ja und? Die Geschäfte haben am 24. Dezember in Italien ganz normal geöffnet.“
    Anna überlegte. Domenik hatte unrecht gehabt. Das mit dem Zimmer war nicht böse gemeint gewesen.
    Alexander nahm Anna in den Arm und ging mit ihr zur Scheune zurück. Gemeinsam warfen sie einen letzten Blick auf die alten Sachen. Er löschte das Licht und schloss die Tür.
    „Aber ich möchte trotzdem nicht hier sein“, murmelte Anna.
    „Ich mache dir einen Vorschlag. Wir verbringen morgen den Tag miteinander. Nur wir zwei. Dann hat Isabelle auch Zeit mit Constantin. Gegen späten Nachmittag treffen wir uns dann zur Bescherung. Ich hoffe, dass wir dann einen schönen Heiligabend verbringen werden. Bitte, gib Isabelle eine Chance, sie hat sich mit den Vorbereitungen wahnsinnig viel Mühe gegeben.“
    „Na gut. Aber Si lvester möchte ich mit meinem Freund in Hamburg feiern.“
    „ Ach, Anna, du willst nicht die ganzen Ferien bleiben? Wir sehen uns doch so selten. Und wer ist denn dieser Freund, von dem du da sprichst?“
    „Was ist denn das für eine Frage, Papa. Domenik ist ein Jahrgang über mir und ich liebe ihn, das reicht doch , oder?“
    „ Wenn du das sagst. Aber ich werde vorher mit seinen Eltern sprechen, wenn du da hinfahren willst.“
    Anna verdrehte die Augen.
    „Mach, wie du willst, du kannst aber nur mit seiner Mutter sprechen, sein Vater ist tot.“
    „Oh, das tut mir aber leid für ihn.“
    „Mach dir keine Gedanken darüber. Domenik konnte seinen Vater nicht ausstehen. Er war froh , als er ihn los war.“
    Alexander sah seine Tochter irritiert an, sagte aber nichts. Arm in Arm gingen sie zurück ins Haus.

16
     
    „Anna, darf ich reinkommen?“ Nachdem Isabelle zweimal geklopft hatte und immer noch keine Antwort erhielt, öffnete sie die Tür einen Spalt breit. Anna saß auf ihrem Bett und tippte in ihr Handy. Sie sah noch nicht mal auf.
    Vor ein paar Minuten waren Alexander und Anna aus der Scheune zurückgekehrt. Anna war sofort in ihr Zimmer verschwunden und Alexander hatte sich in sein Arbeitszimmer zurückgezogen.
    Und da hatte es Isabelle gelangt. Sie würde jetzt erst mit Anna sprechen und dann Alexander die Meinung sagen. Und wenn er weiter so kalt und abweisend zu ihr wäre, würde sie ihren Koffer packen und morgen die ersten möglichen Flüge nach Hamburg für Sophia, Constantin und sich buchen. Sie würde ihren Kindern kein Weihnachten in eisigem Schweigen zumuten, wo jeder Angst hatte, ein falsches Wort zu sagen.
    „ Wir hatten einen blöden Start und das finde ich schade. Können wir nicht einfach nochmal von vorne anfangen?“
    Anna sah von ihrem Handy hoch, blickte kurz in Isabelles Richtung und zuckte mit den Schultern.
    Na ja, immerhin besser als ein Nein.
    Isabelle schloss die Tür hinter sich, ging auf das Bett zu und setzte sich neben Anna.
    „I ch kann mir gut vorstellen, dass der heutige Tag für dich mehr als merkwürdig gewesen ist. Erst erfährst du im Flugzeug, dass dein Vater geheiratet hat, dann bin nur ich am Flughafen und hier sieht auch noch alles anders aus.“
    „Ich komme schon klar.“
    „Ich möchte, dass du weißt, dass ich deine Mutter in keiner Form ersetzen will. Ich hoffe, dass wir beide Freundinnen werden können und

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