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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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viele hast du gemacht?”, fragte Heath.
    “Ein Dutzend.”
    “Vielleicht können wir ja ein paar davon verkaufen.”
    Grace hatte schon bemerkt, dass Heath der kühl berechnende Geschäftsmann war, wohingegen der leidenschaftlichere Teddy vor allem nach dem Gefühl ging. “Ich hab den Stand schon abgebaut”, sagte sie.
    “Wir könnten ihn doch wieder aufbauen”, schlug Heath vor.
    Grace war sich nicht sicher, ob sie noch Lust hatte, draußen im Vorgarten zu sitzen. Irgendetwas hatte sich in den letzten Tagen verändert. Sie spürte es, konnte es aber nicht erklären. Sie vermutete, dass es eine Reaktion auf ihren Kontakt zu Kennedy war, aber es schien weit darüber hinaus zu gehen. Es kam ihr vor, als würden ihr der Hass und die Verachtung, die sie in ihrer Jugend erlitten hatte, nun wieder verstärkt entgegengebracht.
    Sie wollte den Rest des Nachmittags lieber im Garten verbringen. “Wenn ich schon nach draußen in die Hitze gehe, dann will ich die Zeit nutzen und Unkraut jäten.”
    “Wir helfen dir später dabei”, sagte Teddy.
    “Lass uns doch noch mal den Stand aufbauen”, bettelte Heath. “Dürfen wir? Bitte?”
    Grace schaute die beiden an. Ihre Gesichter glänzten vor Begeisterung. Sollte sie sich etwa von den Leuten in Stillwater vorschreiben lassen, wie sie ihren Nachmittag verbrachte? Das wäre ganz falsch. “Also gut”, entschied sie und ging los, um die Sachen wieder nach draußen zu tragen.
    “Glaubst du, dass wir heute Nachmittag mehr verkaufen als heute Morgen?”, fragte Heath, während er die Körbe mit den Tomaten, Karotten, Zucchini und Erbsen aufstellte.
    “Ich hoffe es”, sagte Grace, auch wenn sie es in Wirklichkeit nicht erwartete. Sie waren noch nicht ganz fertig, als Madeline vor dem Zaun einparkte.
    “Da kommt schon jemand”, sagte Heath.
    “Hallo”, rief Madeline, nachdem sie aus ihrem Jeep gestiegen war, und lächelte Teddy und Heath zu, während sie ihnen über den Rasen hinweg entgegenkam. “Na, Grace, sieht ja ganz so aus, als hättest du jede Menge Unterstützung.”
    “Das stimmt.”
    “Warum bist du denn nicht ans Telefon gegangen?”
    “Wann hast du denn angerufen?”
    “Ich hab es mehrmals versucht.”
    “Tut mir leid. Wahrscheinlich hab ich es aus Versehen leise gestellt.” Seit sie nicht mehr auf die Anrufe von George wartete, war ihr das Handy nicht mehr so wichtig. “Was wolltest du denn?”
    “Mom hat mir erzählt, dass du mit Kennedy zusammen bist, aber ich konnte es gar nicht glauben. Dann haben mir andere Leute davon erzählt, und ich dachte mir, ich komme mal vorbei und frage dich, ob es stimmt.”
    “Ich bin nicht mit Kennedy zusammen”, sagte Grace.
    Madeline machte eine Blase mit ihrem Kaugummi und deutete mit dem Kopf auf Teddy und Heath. “Soso.”
    “Wir sind einfach nur befreundet”, beharrte Grace. Aber da brach es auch schon aus Teddy hervor: “Wir waren am Wochenende mit Grace zusammen zelten.”
    Madeline spuckte ihren Kaugummi in die Büsche und nahm sich ein Stück Schokokuchen. “Das war dann wohl deine Reise nach Jackson, hm?”
    “Ich wollte nur nicht, dass du eine große Sache daraus machst”, sagte Grace.
    “Es
ist
eine große Sache”, erklärte Madeline. “Kennedy Archer? Hast du eine Vorstellung, wie viele Frauen gerne mit dir tauschen würden?”
    Grace sah sie finster an. “Wehe, wenn du darüber etwas in deiner Zeitung schreibst!”
    Madeline antwortete nicht. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, das Wahlplakat anzuschauen, das Teddy auf der Wiese in den Boden gerammt hatte. “Sehr schön”, sagte sie mit vollem Mund. “Darf ich ein Bild davon machen? Du könnest dich direkt dahinter stellen und neben dir Teddy und Heath.”
    “Madeline …”
    Ein zweites Auto fuhr vor, und Teddy und Heath sprangen auf. Grace war froh über die Unterbrechung – bis sie Joes Exfrau Cindy hinter dem Steuer bemerkte. Cindy hatte sich seit der Schulzeit nicht sehr verändert. Sie war immer noch ziemlich klein, pummelig und pausbäckig. Nur ihre Frisur hatte sich verändert. Sie färbte sich das Haar jetzt dunkler.
    Cindy blieb hinter dem Steuer ihres Pick-ups sitzen, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie aussteigen sollte. Teddy und Heath rannten zu ihr und klopften ans Fenster. Jetzt kam Bewegung in sie.
    “Hallo, Jungs”, sagte sie zurückhaltend und schaute sich um, als wolle sie sich versichern, dass niemand sie hier sah.
    “Was gibt’s Neues?”, fragte Madeline.
    “Nichts.” Cindy trat vor den Stand

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