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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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womöglich die ganze Nacht bleiben.
    »Bin mir nicht sicher. Und du?«, fragte er.
    »Ich muss nach Hause, aber ich will nicht.«
    »Ich muss nicht und will nicht. Aber mir ist noch nicht so richtig klar, was ich hier anfangen soll.«
    »Möchtest du bleiben?« Irgendwie schaffte sie es, noch ein Stückchen näher zu rücken. »Mit dir?«
    »Hattest du jemand anders im Auge?«
    »Das meinte ich nicht. Bleibst du denn?«
    »Ich könnte dazu überredet werden.«
    Das schwerere Bett stand in einem größeren Zimmer und löste das Problem, das unlängst Beschwerden hervorgerufen hatte. Sie schliefen lange am Donnerstag, dann verabschiedeten sie sich schweren Herzens. Rick winkte ihr zu, als die Fähre ablegte und durch den Canal Grande glitt.
29. Kapitel
    Das Geräusch kam ihm vage bekannt vor. Er hatte es schon mal gehört, aber in den Tiefen seines Komaschlafs versunken, kam er nicht drauf, wo und wann das gewesen war. Er setzte sich im Bett auf, sah, dass es vier Minuten nach drei war, und zählte schließlich zwei und zwei zusammen. Es war jemand an der Tür.
    »Ich komme!«, knurrte er, und der Eindringling nahm seinen (oder ihren) Daumen von dem weißen Knopf im Flur. Rick zog eine Jogginghose und ein T-Shirt an. Er machte Lichter an und erinnerte sich plötzlich an Wachtmeister Romo und die Nichtverhaftung vor zwei oder drei Monaten. Er dachte an Franco, seinen persönlichen Richter, und kam zu dem Schluss, dass er nichts zu befürchten hatte.
    »Wer ist da?«, sagte er zu der Tür, den Mund nahe am Riegel.
    »Ich würde mich gern mit Ihnen unterhalten.« Tiefe, kratzige Stimme. Amerikaner. Leichtes Näseln.
    »Okay, wir unterhalten uns.«
    »Ich suche nach Rick Dockery.«
    »Sie haben ihn gefunden. Und jetzt?«
    »Bitte. Ich muss Liwy Galloway sprechen.«
    »Sind Sie ein Cop oder so was Ähnliches?« Rick dachte plötzlich an die Nachbarn und den Aufruhr, den er veranstaltete, indem er durch die geschlossene Tür brüllte.
    »Nein.«
    Rick entriegelte die Tür und stand einem Mann mit breitem Brustkorb und einem billigen schwarzen Anzug gegenüber. Großer Kopf, dicker Schnauzer, tiefe Ringe um die Augen. Wahrscheinlich von langjährigem Alkoholgenuss. Der Mann streckte die Hand aus und sagte: »Ich bin Lee Bryson, Privatdetektiv aus Atlanta.«
    »Angenehm«, sagte Rick, ohne die Hand zu ergreifen. »Und wer ist das?« Hinter Bryson stand ein finster dreinblickender Italiener in einem dunklen Anzug, der ein paar Euro mehr gekostet hatte als Brysons. »Lorenzo. Er kommt aus Mailand.«
    »Das erklärt natürlich viel. Ist er ein Cop?«
    »Nein.«
    »Also haben wir hier keine Cops unter uns, richtig?«
    »Nein, wir sind Privatdetektive. Bitte, wenn Sie mir nur zehn Minuten gestatten würden.«
    Rick winkte sie herein und schloss die Tür ab. Er folgte ihnen ins Wohnzimmer, wo sich die beiden Detektive Knie an Knie aufs Sofa zwängen mussten. Er selbst ließ sich auf einen Sessel gegenüber fallen. »Will schwer hoffen, dass es was Wichtiges ist.«
    »Ich arbeite für einige Anwälte in Atlanta, Mr. Dockery. Darf ich Rick sagen?«
    »Nein.«
    »Okay. Diese Anwälte sind mit der Scheidung von Dr. Galloway und Mrs. Galloway befasst und haben mich hergeschickt, um mit Liwy zu sprechen.«
    »Sie ist nicht hier.«
    Bryson sah sich im Zimmer um und blieb an einem Paar hochhackiger roter Schuhe hängen, die in der Nähe des Fernsehers auf dem Fußboden standen. Dann an einer braunen Handtasche auf dem Beistelltisch. Fehlte nur noch ein von der Lampe hängender BH. Einer mit Leopardenmuster. Lorenzo starrte nur Rick an, so als bestünde seine Rolle darin, das Umnieten zu übernehmen, falls es notwendig werden sollte. »Ich glaube doch«, sagte Bryson.
    »Mir egal, was Sie glauben. Sie war hier, ist es im Moment aber nicht.«
    »Was dagegen, wenn ich mich umgucke?«
    »Klar, aber Sie brauchen mir nur einen Durchsuchungsbefehl zu zeigen, dann können Sie sogar die Wäsche durchwühlen.«
    Bryson ließ erneut seinen gewaltigen Kopf kreisen.
    »Es ist eine kleine Wohnung«, sagte Rick. »Mit drei Zimmern. Zwei davon können Sie von Ihrem Platz aus sehen. Ich schwöre, dass Liwy nicht dort im Schlafzimmer ist.«
    »Wo ist sie dann?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Ich bin hergeschickt worden, um sie zu finden. Das ist mein Job. Es gibt Leute in der Heimat, die sich große Sorgen um sie machen.«
    »Vielleicht will sie nicht nach Hause kommen. Vielleicht möchte sie genau diesen Leuten aus dem Weg gehen.«
    »Wo ist

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