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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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dass sie in ein paar Stunden nach Florenz abreisen werde. Sie müsse unbedingt nach Hause, fort aus Parma, den Druck der Bühne hinter sich lassen.
    »Du hast versprochen, noch eine Woche zu bleiben.« Er versuchte, nicht allzu verzweifelt zu klingen.
    »Nein, ich muss weg.«
    »Ich dachte, du wolltest dir mal ein Footballspiel angucken.«
    »Ja, das wollte ich, aber jetzt doch lieber nicht. Tut mir leid, Rick.«
    Er hörte auf zu essen, gab sich Mühe, verständnisvoll und gelassen zu erscheinen. Doch er war leicht zu durchschauen.
    »Es tut mir leid«, wiederholte sie, aber er zweifelte an ihrer Aufrichtigkeit. »Ist es wegen Carletto?«
    »Nein.«
    »Ich glaube doch.«
    »Carletto ist immer irgendwo da. Er geht nicht weg. Wir sind einfach schon zu lange zusammen.«
    Genau, viel zu lange. Schick den Penner in die Wüste und lass uns Spaß haben. Rick biss sich auf die Zunge und beschloss, nicht zu betteln. Die beiden waren seit sieben Jahren zusammen, und ihre Beziehung war bestimmt kompliziert. Wenn er sich da mittendrein drängte oder auch nur an den Rändern mitmischte, würde er sich die Finger und wer weiß was noch alles verbrennen. Er schob seinen Teller von sich und faltete die Hände. Ihre Augen waren feucht, aber sie weinte nicht.
    Sie war ein Wrack. Ihre Bühnenkarriere bewegte sich offenbar am Rande des Abgrunds. Rick hatte den Verdacht, dass Carletto mehr Drohungen als Unterstützung für sie bereithielt, doch wie sollte er es anstellen, Genaueres darüber zu erfahren? Und so endete es wie die meisten anderen kurzen Liebeleien, die er auf seinem Weg hatte links liegen lassen. Eine Umarmung auf dem Gehsteig, ein verlegener Kuss, ein, zwei Tränchen auf ihrer Wange, das Versprechen, sich mal zu melden, und schließlich, ganz am Ende, winkte man sich noch einmal zu. Als er ihr aber nachsah und sie langsam im Gewühl verschwand, da verspürte er den heißen Drang, ihr nachzulaufen und sich bettelnd zum Narren zu machen. Er betete, dass sie stehen bleiben, sich rasch umdrehen und zu ihm zurücklaufen möge.
    Er ging ein bisschen durch die Straßen, versuchte die Benommenheit abzuschütteln, und als das nicht funktionierte, zog er sich seine Laufklamotten an und joggte zum Stadio Lanfranchi.
    *
    Der Umkleideraum war leer, abgesehen von Matteo, der aber heute keine Massage anbot. Er war nicht unfreundlich, ließ es aber doch an seiner sonstigen Jovialität fehlen. Matteo wollte in die USA gehen, um Sportmedizin zu studieren, und aus diesem Grund konnte Rick sich oft kaum retten vor seiner Aufmerksamkeit. Heute jedoch war er gedankenverloren und verschwand nach kurzer Zeit.
    Rick streckte sich auf einem der Massagetische aus, schloss die Augen und dachte an die Frau. Dann dachte er an Sam und an den Plan, ihn vor dem Training zu treffen und ordentlich mit dem Schwanz zu wedeln, um den angerichteten Schaden wiedergutzumachen. Er dachte an die Italiener und fürchtete sich ein bisschen vor ihrer kalten Schulter. Andererseits waren sie von Natur aus nicht imstande, ihre Gefühle unter Verschluss zu halten, und er rechnete damit, dass sie sich, nach einigen unwirschen Blicken und harten Worten, alle in die Arme fallen und wieder Freunde sein würden.
    »He, Kumpel«, flüsterte jemand und riss ihn aus seinen Gedanken. Es war Sly, in Jeans und Jacke, offenbar auf dem Weg irgendwohin.
    Rick setzte sich auf und ließ die Füße baumeln. »Was liegt an?«
    »Hast du Sam gesehen?«
    »Er ist noch nicht da. Wo willst du hin?«
    Sly lehnte sich gegen den anderen Tisch, verschränkte stirnrunzelnd die Arme und sagte mit leiser Stimme: »Nach Hause, Ricky, ich will nach Hause.«
    »Du steigst aus?«
    »Nenn es, wie du willst. Irgendwann steigen wir alle aus.«
    »Du kannst doch nicht einfach so abhauen, Sly, nach zwei Spielen. Also ehrlich!«
    »Meine Sachen sind gepackt, und der Zug fährt in einer Stunde. Meine bezaubernde Frau wird am Flughafen in Denver auf mich warten, wenn ich morgen dort lande. Ich muss gehen, Ricky. Es ist vorbei. Ich habe keine Lust mehr, einem Traum nachzujagen, der sich nie erfüllen wird.«
    »Ich glaube, das verstehe ich, Sly, aber du haust mitten in der Saison ab. Du lässt mich mit einem Backfield zurück, in dem keiner die vierzig Yards unter fünf Sekunden läuft, außer mir, und ich soll nicht laufen.«
    Sly nickte, seine Augen schwirrten umher. Offenbar hatte er gehofft, er könne unauffällig hereingeschlichen kommen, kurz mit Sam reden und dann wieder rausschleichen. Rick hätte ihn

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