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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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waren, hatte sich mein Geist von Körper und Ort getrennt. Ohne eine Reaktion, an der er sich weiden konnte, war es Dean schließlich langweilig geworden. Er war hinausgegangen, um sich, auf der Suche nach dem perfekten Fluchtauto, auf dem Parkplatz hinter der Jugendherberge umzusehen.
    Sobald er weg war, scannte ich mich und kämpfte dabei gegen die Verzweiflung an, die mir die Luft abschnürte. Drei Rippen waren gebrochen sowie das Armgelenk und zwei Finger an meiner rechten Hand, und ich hatte eine Reihe vonVerbrennungen, von meinem linken Ellbogen hinauf zu meiner Schulter, zusätzlich eine scheußliche an meinem Hals – Strafen dafür, dass ich das Bewusstsein verloren hatte. Alles schmerzte, einschließlich mein Kopf. Ich sah nur noch verschwommen und vermutete, dass ich durch Deans wiederholte Schläge eine Gehirnerschütterung erlitten hatte.
    Ich war zu schwach, um mich zu heilen, und genau darauf hatte er gesetzt. Somit konnte er sicher sein, dass ich mich auf unserer Flucht nicht rächte. Er wollte mich gebändigt und schlotternd vor Angst, weil er eine unerschöpfliche Quelle an Schmerzen bereitstellen konnte. Seine Absicht, mich Schritt für Schritt ein wenig mehr zu brechen, mich zu zwingen, mich seinem Willen zu beugen, würde Erfolg haben. Beschämung brannte hinter meinen Augen, und ich kniff sie zu.
    Oh Asher. Bitte hilf mir. Ich schaffe das nicht allein.
    Die Tür ging auf, und Dean kam mit eiligen Schritten herein. Das Licht, das durch das Rollo gedrungen war, war schon lange verschwunden.
    »Zeit zu gehen, Prinzessin!«
    Er beugte sich hinunter, um meine Hände und Füße loszubinden. Als das Blut zurück in meine Adern strömte, war es, als krabbelten tausend Feuerameisen über mich. Als ich aufstehen konnte, schwankte ich wie eine Betrunkene. Ich war fast zu schwach, um zu laufen, ganz zu schweigen davon, ihn anzugreifen.
    Fluchend wartete er, während ich vor ihm in den Waschraum schlurfte, wo er mich zwang, den Knebel herauszunehmen und mir das neu hinzugekommene Blut vom Gesicht zu waschen. Er warf mir ein Sweatshirt hin, das ich mir anziehen sollte, damit man die ruinierten Kleidungsstücke und die Brandmale an den Armen nicht sah. Als ich die Arme nicht über den Kopf heben konnte, riss er das Shirt so grobherunter, dass sich bei mir alles drehte. Endlich zufrieden, befahl er mir, auf den Flur zu treten. Ich überlegte, ob ich ohne den Knebel zu schreien anfangen sollte, aber es schien zwecklos, wo Dean doch schneller bei mir war, als ich auch nur ein Flüstern herausgebracht hätte.
    Wir verließen die Herberge durch einen Nebeneingang und stiegen einen kleinen Abhang zu einer Reihe von Autos hinauf, die entlang einer Zufahrtsstraße parkten. Dahinter begann der Wald. In einem Fenster im ersten Stock der Herberge schien ein Licht. Ein paar Leute waren unterwegs, aber der Anzahl der Autos nach zu urteilen waren sie wahrscheinlich die Einzigen. Irgendwie hatte Dean es geschafft, an ein einzelnes Privatzimmer im leeren Erdgeschoss zu gelangen.
    Ich zitterte in der feuchten Kälte, während ich darauf wartete, dass er einen alten Chevy Malibu ohne Alarmanlage aufbrach. Er hatte sich von irgendwoher einen Schraubenzieher organisiert und zwängte ihn nun ins Zündschloss, um den Motor anzulassen. Diese gerissene Ratte war der reinste Überlebenskünstler. Sobald der Motor lief, befahl er mir, mich auf den Fahrersitz zu setzen, und nahm selbst hinten Platz. Die ganze Zeit über hatte er es geschafft, die Waffe zwischen uns zu halten.
    Mühevoll schnallte ich mich an, legte mit der linken Hand den Gang ein – durch mein gebrochenes Armgelenk war meine rechte Hand nutzlos – und blickte in allen Spiegeln prüfend nach Fußgängern. Plötzlich verspürte ich den Drang zu lachen. War es nicht absurd, dass ich kürzlich meinen Führerschein gemacht hatte? Nun konnte ich bei der eigenen Entführung als Fahrerin fungieren, ohne dass ich rechtliche Probleme bekam.
    Dean wies mich an, den Parkplatz zu verlassen. Anstatt dendirekten Weg in die Stadt zu nehmen, befahl er mir, rechts abzubiegen und eine Strecke zu fahren, die uns die besiedelteren Viertel umgehen ließ. Auf dem Rücksitz soff er Tequila und grölte zu einem Rocksong im Radio mit.
    »Hey, Prinzessin! Magst du auch einen Schluck?« Er legte den Arm auf die Rückseite des Beifahrersitzes. Die Flasche traf mich an der Schulter, und ich fuhr zusammen, was ihn zum Lachen brachte.
    »Nein? Du hältst dich ja für was Besseres. Du und dein

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