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Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Titel: Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich zwischen McNally und den Fernseher. Er zischte: »Was ist, willst du meinen Dad dissen?«
    »Ich tu überhaupt niemanden dissen«, winselte McNally.
    »Dann sag gefälligst Hallo. Und danach schiebst du deinen Arsch nach oben und ziehst dir was an.« In dem Moment kam Sharon mit einem Becher Tee mit der Aufschrift »Herr des Hauses« in der Hand herein. Ihr Blick schnellte von McNally zu Glenn und zurück. Die Spannung war greifbar.
    McNally schlürfte an seinem Tee und beschwerte sich: »Der ist zu heiß, du fette Kuh.«
    »Entschuldige«, sagte Sharon und verschwand wieder in der Küche.
    Glenn entwand McNally den Teebecher. »Ich bin jetzt hier der Herr des Hauses, den kannst du mir geben, vielen Dank. Und nenn meine Mam gefälligst nicht fette Kuh. Geh dich entschuldigen!«
    Was dann folgte, war höchst unerfreulich. In dem Handgemenge wurde der Tee verschüttet, und McNally wurde gewaltsam aus dem Raum entfernt. Sharon versuchte, zwischen ihren Sohn und ihren Liebhaber zu gehen, aber einige Hiebe wurden dennoch ausgetauscht.
    Ich persönlich verabscheue Gewalt und Auseinandersetzung, aber ich freute mich, dass mein Sohn für seine Mutter eingetreten war. McNally rannte nach oben und verbarrikadierte sich im Bad.
    Sharon brach in Tränen aus und sagte: »Das hättest du nicht machen sollen, Glenn. Später zahlt er mir das heim.«
    »Schlägt der Kerl dich, Mam?«, fragte Glenn. Sharon blickte zu Boden, und Glenn fuhr fort: »Mam, er geht nicht arbeiten, er lässt sich von dir aushalten, du hast Angst vor ihm, und er ist eine hässliche Hackfresse. Warum bist du mit ihm zusammen?«
    »Ich liebe ihn«, schluchzte Sharon.
    Im Taxi auf dem Weg zurück nach Mangold Parva sagte Glenn: »Ich hätte nie gedacht, dass Mama sich für einen Loser wie den statt für ihren eigenen Sohn entscheiden würde.«
    Ich tätschelte ihm die Schulter. »Die Liebe macht uns alle zu Idioten, Glenn.«
    Falls Daisy genervt war, dass Glenn während seines Urlaubs in Gracies Zimmer schlief, dann ließ sie es sich immerhin nicht anmerken. In unserem Schlafzimmer hing Daisys Traumkostüm auf einem rosa Satinbügel. Darunter stand ein Paar schwarzer Pumps mit den höchsten Absätzen, die ich jemals gesehen habe. In den Dingern wird sie niemals laufen können.
    Mittwoch, 14. November
    7:30
    Gestern kam Daisy kurz nach 19:00 Uhr nach Hause, sehr aufgeregt über ihren ersten Tag in Fairfax Hall. Eigentlich hörte ich mir gerade die Archers an, aber sie stellte das Radio ab und erzählte mir alles von ihrem Arbeitstag, der darin bestanden zu haben scheint, auf dem Anwesen herumgefahren und von Fairfax-Lycett den Angestellten und Pächtern vorgestellt zu werden. Dann haben sie wohl in einem Pub in einem nahe gelegenen Dorf zu Mittag gegessen und sind zu einem Brainstorming über die Möglichkeiten, an der allgemeinen Bevölkerung Geld zu verdienen, ins Herrenhaus zurückgekehrt.
    In ihren High Heels, ihrem schwarzen Kostüm und der wei ßen Bluse schritt sie durch die Küche und schnippte jedes Mal, wenn sie daran vorbeikam, Asche ins Spülbecken. Ich fand, sie sah aus wie früher, als ich mich vor über fünf Jahren in sie verliebte. Damals konnte ich mein Glück kaum fassen – dass eine so wunderschöne Frau meine Liebe erwiderte.
    »Ich fühle mich wieder wie ich selbst, Aidy!«, sagte sie.
    »Hattest du Schwierigkeiten, in den Pumps zu laufen?«, erkundigte ich mich, und sie antwortete: »Nein, Hugo hat mir Gummistiefel gekauft.«
    Im Flur sah ich Gummistiefel neben der Haustür stehen. Sie waren rosa mit Blumenmuster. Mein Herz stand still.
    21:00
    Heute Morgen wie üblich Bestrahlung. Sally wirkte abwesend. Sie behandelt mich wie einen x-beliebigen Patienten. Vielleicht hat sie ihre Tage.
    Danach in den Buchladen. Bernard hat eine ganze Bibliothek über Polarforschung von einem alten Mann gekauft. Ich habe ihn gebeten, die Sammlung zu katalogisieren und in den Geschäftscomputer einzugeben.
    »Geht leider nicht, mein Bester. Ich bin von der Stift-und-Papier-Sorte.«
    Daraufhin fragte ich Hitesh, ob er die Polarbücher im Computer erfassen könne, und er stürzte sich sofort auf die Gelegenheit, er tut alles, nur um keine Kunden bedienen zu müssen. Ich kann es ihm nicht verübeln. Ein großer Prozentsatz von ihnen macht den Eindruck, an einer Nervenkrankheit zu leiden. Das gehört in unserer Branche einfach dazu.
    Donnerstag, 15. November
    Bestrahlung.
    Sally ist immer noch ziemlich distanziert. Bereut sie etwa, mir von ihrer

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