Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre
stehen. Er will zurück nach Kanada, sobald die Hauttransplantationen angewachsen sind.
Hatte heute Morgen einen Termin bei Dr. Rubik. Sie sagte, meine neuesten Bluttests zeigten, dass ich langsam auf die Behandlung anspräche. Meine Prognose sei »recht gut«, sagte sie.
Nur recht gut?
Während ich mich mit Dr. Rubik unterhielt, rief Pandora an. »Ich würde gern selbst mit ihr sprechen«, sagte sie. »Gib sie mir mal.«
Dr. Rubik nahm mein Handy entgegen und war schon bald mit Pandora in ein Gespräch über mich und meine Behandlung vertieft. Ich fühlte mich wie ein Eindringling. Irgendwann wandte Dr. Rubik mir den Rücken zu.
Als sie mir schließlich das Telefon zurückgab, sagte Pandora zu mir: »Möglicherweise bin ich über Weihnachten in Leicester. Falls ja, komme ich mal bei dir vorbei.«
Mein Herz machte einen Satz.
Hinterher holte meine Mutter mich vom Krankenhaus ab. Auf dem Rücksitz des Mazda stapelten sich Dosen mit gebackenen Bohnen, Corned Beef, Milchpulver und dazu ein Riesensack Langkornreis.
»Das sind merkwürdige Nahrungsmittel für die Weih nachtszeit«, bemerkte ich.
»Das sind meine Hamsterkäufe. Das Weihnachtszeug ist im Kofferraum.«
Auf die Frage, warum sie Essen hamstere, antwortete sie: »Mir gefallen die Zeichen nicht, Adrian. Häuser lassen sich nicht verkaufen, und Gordon Brown leugnet, dass es eine Kreditklemme gibt.«
Kreditklemme! Woher hat sie solche Ausdrücke?
Ich fragte sie, was mein Vater sich zu Weihnachten wünsche.
»Sechs weiße Taschentücher oder sechs Paar schwarze Socken oder eine CD von Dolly Parton«, gab sie zurück.
Ich weiß genau, dass mein Vater je eine ganze Schublade voller weißer Taschentücher und schwarzer Socken hat, und dass er sich damit brüstet, jedes Lied zu besitzen, das Dolly Parton jemals aufgenommen hat, einschließlich derer aus der Zeit, als sie noch ein Landei war, das barfuß über die Äcker sprang.
Samstag, 22. Dezember
Wachte nachts schwitzend auf. Hatte einen Traum, dass ich tot in einem Sarg lag. Freunde und Verwandte marschierten nacheinander an mir vorbei.
Meine Mutter sagte: »Er war ein furchtbarer Schriftsteller.« Pandora legte den Kopf auf meine kalte Brust und weinte: »Er war meine einzig wahre Liebe.«
Nigel stieß gegen den Sarg, und ich fiel heraus.
Dann wachte ich auf. Ich erzählte Daisy von meinem Traum (den Teil mit Pandora ließ ich weg).
Sie sagte: »Als wir frisch verheiratet waren, haben wir einander versprochen, dass wir niemals über unsere Träume sprechen würden. Ich erwarte von dir, dich an diese Abmachung zu halten.«
Noch drei Tage. Ich muss Daisy endlich von Bernard Hopkins erzählen. Heute Morgen rief Mr. Carlton-Hayes an und lud mich, Bernard und Hitesh am Montagabend zu einem weihnachtlichen Beisammensein mit Getränken und Mince Pies ein.
Endlich! Ich war noch nie bei Mr. Carlton-Hayes zu Hause und bin noch nie Leslie begegnet. Ich hoffe, er/sie wird die Getränke ausschenken.
Gracie hat ihren Wunschzettel an den Weihnachtsmann diktiert.
• Einen echten Hund
• Eine echte Katze
• Einen echten Fisch
• Einen echten Vogel
• Ein echtes Schwein
• Eine echte Kuh
• Ein echtes Pferd
• Ein echtes Baby
Wir wollten auf Daisy warten, um den Wunschzettel im Kamin zu verbrennen. Um 20:30 schlief Gracie ein, aber Daisy kam erst um 23:05 nach Hause. Sie sagte, sie habe noch Papierkram erledigen müssen. Außerdem hatte sie eine Tüte Kiefernzapfen von Hugo Fairfax-Lycetts Anwesen dabei.
Sonntag, 23. Dezember
Daisys Laune schwankt immer stärker. Heute Morgen, als ich mir eine Schale Cornflakes zu Gemüte führte, sagte sie: »Musst du unbedingt deinen Mund beim Essen aufmachen?«
»Offen gestanden, ja«, entgegnete ich. »Ich wüsste nicht, wie ich sonst die Nahrung einführen sollte.«
Fünf Minuten später warf sie sich in meine Arme und fragte: »Hältst du es für möglich, dass wir glücklich werden könnten?«
Eine interessante Tempuswahl.
Montag, 24. Dezember
Bestrahlung.
Ich habe Sally eine Präsentschachtel After Eight geschenkt, und sie hat sie mir sofort zurückgegeben, der Verhaltenskodex des Krankenhauses verbiete es den Angestellten, Geschenke von Patienten anzunehmen.
Ich versuchte, sie ihr aufzudrängen. »Stecken Sie sie einfach in die Tasche, niemand wird es je erfahren.«
Doch sie meinte: »Aber ich weiß es, Adrian.«
Manchmal kann ich nachvollziehen, warum Anthony die Wölfe ihr vorzieht.
Im Buchladen herrschte der übliche
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