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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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in einem Befehlston, der mich an Carruthers erinnerte.
    »Du hast es gesehen, oder?«, hakte ich nach. »Du hast gesehen, wie dein Vater die Schlangen auf deine Mutter losgelassen hat. Du hast gesehen, wie er sie gefickt hat, während sie gegen das Gift kämpfte. Und du, ein kleines achtjähriges Mädchen, musstest deinen Bruder Caleb vor diesem Albtraum beschützen. Ich habe deinen Bruder gestern gesehen. Dass er noch lebt, hat er dir zu verdanken, Lil.«
    Mit zwei raschen Schritten war sie bei mir und schlug mir auf den Mund. Blut spritzte aus meiner Lippe. Hasserfüllt beugte sie sich über mich. »Halt jetzt den Mund, kein Wort von Caleb und so weiter, oder ich hole Judgment jetzt sofort heraus.«
    Wieder spielte ich mit hohem Einsatz, versuchte, sie so weit zu bringen, dass sie einen Fehler machte. »Darum geht’s doch eigentlich, oder? Du vollziehst dasselbe Ritual, das dein Vater mit deiner Mutter vollzogen hat? Um mit ihm und allen anderen abzurechnen, die du bumsen musstest, um Janice zu werden.«
    Lil packte mich an den Brusthaaren und riss ein Büschel aus. Ich kämpfte den Schmerz nieder.
    »Nur weiter so«, knurrte sie. »Du hast keine Ahnung, worauf du dich einlässt.«
    »Aber sicher doch«, erwiderte ich mit zittriger Stimme. »Von deiner Wut und dem Entsetzen und deiner kranken Art, damit umzugehen. Weil du im tiefsten Innern nicht begreifst, warum dein Vater, dein eigener Vater Schlangen auf seine Frau gehetzt und sich dann entmannt hat. Oder?«
    Sie holte aus, und ich rechnete mit einer weiteren Ohrfeige. Aber sie zögerte, dann erschlaffte sie, ihre Augen wurden glasig, und sie ließ die Hand sinken. Sie war jetzt wieder in diesem Zimmer. »Ich weiß es schon«, murmelte Lil. »Ich weiß, was meinen Vater und meinen Stiefvater ihr Leben lang verfolgt hat.«
    »Du weißt es also tatsächlich? Warum hat er es getan? Hat deine Mutter ihn betrogen?«
    Lil schüttelte den Kopf. Sie sah die Schreckensszenen vor sich. »Das war schon Jahre her, lange bevor sie in der Kirche geheiratet und Gottes Zorn auf sich gezogen haben.«
    »Womit haben sie Gottes Zorn geweckt?«, fragte ich. »Was hat dein Vater Carruthers erzählt? Warum hast du die halbe Stadt niedergebrannt, um all deine Spuren auszulöschen?«
    Immer noch starrte Lil mit glasigem Blick ins Leere. Dann verzerrte sich ihr Gesicht, ihre Augen weiteten sich, und das Entsetzen wich der Wut. »Du glaubst wohl, du hättest irgendein Recht auf die Wahrheit?«
    »Heute trete ich doch vor den Richter, oder?«
    Lil nickte. »Stimmt.«
    Sie holte die Schlangenkiste vom Regal und stellte sie neben meinem Kopf ab. »Die Wahrheit ist, dass meine Eltern der Hölle anheim gefallen waren. Genau wie ich und Caleb. Das hat mein Pa Carruthers erzählt.«
    »Warum?«, hakte ich nach. »Warum waren sie verdammt, Lil?«
    Sie lächelte ironisch, dann kletterte sie zu mir aufs Bett, was mich erstaunte. Sie stützte sich auf meinen Schultern ab und spreizte die Beine, sodass ich sah, dass ihr Body im Schritt offen war. Sie rieb ihr nacktes, haarloses Geschlecht an meinem, und zu meinem Entsetzen reagierte ich darauf.
    Lil lachte schneidend. »Sie waren aus demselben Grund verdammt wie du, Seamus«, sagte sie. »Verdammt, weil sie das gern getan haben. Verdammt, weil sie ihren Körper mehr liebten als ihre Seele.«
    Ich schauderte unwillkürlich. »Wovon redest du?«
    »Es steht doch alles im Buch dieser Susan Dahoney, Die zweite Frau «, erwiderte sie. »Wie hat sie das genannt – das älteste ungelöste Rätsel der Geschichte? Eins will ich dir sagen: Meine Eltern wussten längst des Rätsels Lösung.«
    »Kains Frau?«, fragte ich ratlos. »Was hat das mit deiner Mutter und deinem Vater zu tun?«
    »Alles.« Lil richtete sich auf wie eine Kobra, bevor sie zuschlägt. »In der Bibel heißt es, Kain habe Abel getötet, weil er eifersüchtig darauf war, dass sein Bruder in Gottes Gunst stand. Aber mein Pa wusste es besser. Und meine Ma. Und ich weiß es auch.«
    Mir fiel wieder ein, dass Lucas Stark bei einem Streit, den keiner verstand, seinen Bruder Caleb ermordet hatte. Da wurde es mir klar. »Dein Vater und sein Bruder liebten als junge Männer beide dieselbe Frau«, sagte ich. »Ada Mae hatte vor Jahren etwas mit deinem Onkel Caleb. Daher der Streit.«
    Lil schüttelte verächtlich den Kopf. »Es ist noch viel, viel schlimmer. Komm schon, ich weiß, dass du drauf kommst. Ein toller Ermittler wie du? Hast du denn Dahoneys Buch nicht gelesen?«
    Ich ignorierte ihren

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