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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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oder Clinton.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich«, fuhr er fort. »Kerle wie ihr könnt einfach nichts dafür. Es liegt euch im Blut. Diese unersättliche Gier des Heteros. Das Erste, was euch vor Augen schwebt, wenn ihr morgens aufwacht, sind Titten. Das Letzte, worauf abends euer Blick fällt – Titten. Weißt du, was mal auf deinem Grabstein stehen wird?«
    »Sag’s mir.«
    »Seamus Moynihan. Bekämpfte das Verbrechen. Liebte Titten.«
    Ich musste laut auflachen. »Und auf deinem? Brett Tarentino. Kämpfte gegen Windmühlen. Liebte Männerärsche ?«
    »Etwas in der Art«, bestätigte er grinsend.
    » Bekämpfte das Verbrechen. Liebte Titten . Das solltest du als Titel nehmen.«
    »Wird als Taschenbuch bestimmt ein Bestseller», stimmte er mir zu. Mit einem Mal fror sein Grinsen ein, und wir waren nicht länger Freunde oder Nachbarn. Nun war er ganz Journalist. Und ich ein Bulle. »Du hast reizend ausgesehen in deiner Einwegverpackung gestern Abend im Fernsehen.«
    » Seamus Moynihan. Bekämpfte das Verbrechen. Ging immer mit der Mode «, antwortete ich. »Klingt irgendwie nicht so fetzig, was?«
    Er reagierte nicht darauf, sondern nahm nur seine Sonnenbrille ab. »Was hat der Mörder auf den Spiegel geschrieben? Irgendetwas mit »Freude«, soviel ich gehört habe. Und wie sauber war es eigentlich in der Wohnung?«
    Das war ärgerlich. Presse und Fernsehen waren in hellen Scharen in den Sea View Villas eingefallen, als sich herumgesprochen hatte, dass Cook von einer Schlange getötet worden war. Wir hatten sie nur mit den nötigsten Informationen abgespeist und allen, die drin gewesen waren, eingeschärft, dass sie keine Einzelheiten preisgeben sollten, insbesondere nichts über die Botschaft auf dem Spiegel und die Tatsache, dass der Tatort blank geputzt worden war. Jemand musste also geplaudert haben. Eigentlich nicht überraschend. Tarentino hatte viele gute Kontakte. Zumindest hatte seine Quelle nicht die ganze Botschaft verraten.
    »Keine Ahnung, wovon du redest«, gab ich zurück und unterdrückte meinen Ärger.
    »Schön«, meinte Tarentino. »Dann müssen sich meine beiden Quellen geirrt haben.«
    »Zwei!«, entfuhr es mir, unwillkürlich zornig. »Du willst doch nicht etwa darüber schrei–«
    In diesem Augenblick klingelte mein Handy. Während ich noch in meinen Hosentaschen danach kramte, grinste er und hielt mir die neueste Ausgabe der Daily News unter die Nase. Die Schlagzeile lautete:
PUTZTEUFEL TÖTET BIOTECHNOLOGEN
DURCH SCHLANGENBISS
BEKENNT »FREUDE« IN BOTSCHAFT AN POLIZEI
    »So eine Scheiße«, knurrte ich ins Handy.
    »Wie bitte?«, meinte Lieutenant Anna Cleary, die Diensthabende.
    »Tschuldigung, Anna«, meinte ich. »Ich habe gerade die Morgenzeitung gesehen.«
    »Nicht nur Sie, Cooks Frau auch«, sagte sie. »Sie hat völlig aufgelöst vom Flughafen aus angerufen. In zwanzig Minuten ist sie hier. Solomon hat sich auch schon gemeldet. Er will lieber sofort als gleich mit der Autopsie anfangen. Die Leiche wird nicht frischer.«

9
    Auf den ersten Blick sah Sophia Cook aus wie eine jener Frauen, von denen Fay immer verächtlich sagt, sie seien aus dem Modekatalog entsprungen. Sie trug eine dunkle Sonnenbrille, einen schicken Hosenanzug im Navy-Stil und Gold an Hals, Ohren und Handgelenken. Das war zwar mehr ein Outfit für eine reiche Frau um die fünfzig, aber ihr stand es. Sie strahlte eine natürliche Selbstsicherheit aus, schien aus gutem Hause zu stammen und konnte sich offenbar auch in feindlicher Umgebung ihre Anmut bewahren. Sie war schlanker, als es das Foto auf dem Nachttisch neben der Leiche ihres Mannes erwarten ließ. Aber ich sah gleich, dass sie nicht von ungefähr abgenommen hatte. Die hohlen Wangen und hervortretenden Fingerknöchel ließen vermuten, dass sie nicht erst seit dem Tod ihres Mannes eine schwere Zeit durchmachte.
    Sophia Cook wies auf den kleinen drahtigen Mann, der neben ihr in der Lobby des Präsidiums stand. »Das ist Morgans Vater«, näselte sie vornehm.
    Morgan Cook senior stellte sich in seinen schwarzen Cowboystiefeln und gebügelten Jeans auf die Zehenspitzen, um wenigstens teilweise den Höhenunterschied zwischen uns wettzumachen. Ich bin eins fünfundneunzig groß und wiege knapp hundert Kilo. Cook schaffte es mit seinen knapp einsfünfundsiebzig sicher nicht auf 65 Kilo, so mager wie er war. Er hatte Schwielen an den Händen und ein wettergegerbtes Gesicht. In McAllen, Texas hatte er als Betonmischer angefangen und dann mit dem Transport von

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