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Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Taille voll zur Geltung brachte. Dazu hatte sie ein Stirnband um und Schweißbänder an den Handgelenken, die erkennen ließen, daß sie ein begeisterter Aerobic-Fan war. Sie war in Turnschuhen, und obwohl es Winter war, ohne Mantel.
    »Ach du liebe Güte!« murmelte Kelly, als sie Ginger erblickte. »Wer kommt denn da? Ich glaube, das riecht nach Stoff für unsere Klatschrubrik. Der berühmte Herzchirurg und die Aerobic-Trainerin.«
    »Sie ist meine Rezeptionistin«, sagte Kim, um Kelly den Wind aus den Segeln zu nehmen.
    »Das würde ich natürlich niemals bezweifeln«, entgegnete Kelly. »Aber sehen Sie sich mal ihren Körper an! Und dieser jugendliche Enthusiasmus! Irgendwie habe ich das Gefühl, daß sie Sie für den tollsten Hecht auf Erden hält.«
    »Ich sagte Ihnen doch bereits - sie arbeitet für mich«, fuhr Kim sie an.
    »Ich glaube Ihnen ja«, entgegnete Kelly. »Das ist es doch gerade, was mich interessiert. Mein Internist und mein Augenarzt haben sich nämlich auch scheiden lassen, um ihre Empfangsdamen zu heiraten. Das ist Stoff für eine hübsche Geschichte. Könnte es vielleicht sein, daß auch Sie der typisch männlichen Mediziner-Midlife-Crisis zum Opfer gefallen sind?«
    »Lassen Sie mich in Ruhe!« fuhr Kim sie an. »Jetzt und für alle Zeiten.«
    »Regen Sie sich doch nicht so auf, Dr. Reggis!« versuchte Kelly ihn zu beruhigen. »Herzchirurgen halten sich nun einmal für Stars. Und wer ein Star sein will, muß mit der Neugier der Reporter und der Öffentlichkeit rechnen, vor allem wenn er mit Frauen anbändelt, die nur halb so alt sind wie er selbst.« Becky beugte sich zu Caroline hinüber und flüsterte ihr ins Ohr: »Bis später. Da drüben kommt die beknackte Freundin von meinem Vater.« Dann erhob sie sich, betrat die Eisbahn und flitzte davon.
    Ginger steuerte auf Kim zu, und bevor er sich’s versah, drückte sie ihm einen dicken Kuß auf die Wange. »Tut mir leid, Darling«, begrüßte sie ihn. »Ich war heute morgen am Telefon wirklich unmöglich. Muß wohl daran liegen, daß ich dich so vermißt habe.«
    »Hmm«, bemerkte Kelly. »Klingt ja nicht gerade sehr geschäftsmäßig. Schon mal was von Lippenstift als Beweismittel gehört?«
    Kim wischte sich mit dem Handrücken über die Wange. »Oje!« rief Ginger, als sie den roten Abdruck ihrer Lippen auf seinem Gesicht sah. »Warte, ich mache das schnell weg.« Sie befeuchtete zwei Finger mit Spucke, und bevor Kim reagieren konnte, hatte sie ihm den Lippenstift über die ganze Wange verschmiert.
    »Jetzt ist es perfekt«, kommentierte Kelly. Ginger drehte sich um und erkannte Kelly sofort, schließlich war sie eine lokale Berühmtheit.
    »Kelly Anderson!« platzte sie heraus. »Wie schön, Sie zu sehen! Ich finde, Sie sind eine wirklich tolle Nachrichtenreporterin.«
    »Vielen Dank«, entgegnete Kelly. »Und Sie sind…«
    »Ginger Powers.«
    »Nett, Sie kennenzulernen«, sagte Kelly. »Ich gebe Ihnen meine Karte. Vielleicht können wir uns irgendwann einmal unterhalten.«
    »Oh, danke«, brachte Ginger hervor. Sie nahm die Karte und strahlte über das ganze Gesicht. »Ich würde mich wahnsinnig gerne mit Ihnen unterhalten.«
    »Gut«, sagte Kelly. »Ich mache demnächst ein paar Berichte zum Thema Gesundheit. Da bin ich immer auf der Suche nach Meinungen von Leuten aus der Branche.«
    »Sie wollen mich interviewen?« fragte Ginger. Sie war überrascht und fühlte sich geschmeichelt. »Ja, warum nicht?« entgegnete Kelly.
    »Eigentlich sollten Sie lieber ihn interviewen«, erklärte Ginger und zeigte auf Kim. »Er ist derjenige, der fast alles über Medizin weiß.«
    »Sie scheinen eine hohe Meinung von Dr. Reggis zu haben«, sagte Kelly. »So könnte man es doch ausdrücken, nicht wahr?«
    »Als ob das eine Frage wäre!« entgegnete Ginger ein wenig entrüstet. »Er ist der beste Herzchirurg der Welt. Und der bestaussehende ebenfalls.« Sie versuchte Kim neckisch in die Wange zu kneifen, doch diesmal entkam er ihr. »Ich denke, das reicht mir fürs erste«, erklärte Kelly. »Komm, Caroline, wir müssen los. Ach, Ginger - rufen Sie mich doch mal an! Ich würde wirklich gerne mit Ihnen reden.« An Kim gewandt fügte sie hinzu: »Ich kann gut verstehen, warum Ginger Ihre Rezeptionistin und Freundin ist.« Dann zog sie mit Caroline von dannen. Sie hatte sich die Schlittschuhe und den Rucksack ihrer Tochter über die Schulter gehängt, da Caroline noch mit ihrem langen, gefütterten Mantel kämpfte.
    »Eine tolle Frau«, sagte Ginger,

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