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Tränen aus Feenstaub

Tränen aus Feenstaub

Titel: Tränen aus Feenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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Dagmar. „Hör nicht auf Sevi! Wenn Finn Ärger hatte, muss er sich sicher nur ein paar Tage abkühlen. Jungs sind bei so etwas immer extrem empfindlich. Vor allem dann, wenn ihr Mädchen dabei zusieht. Lass ihm noch ein bisschen Zeit, der kommt schon wieder.“
    Severin wollte zu Dagmars Erklärung auch seinen Senf dazugeben, aber die sah ihn so böse an, dass er lieber seinen Mund hielt. Und dann mussten sie sich sowieso schon auf den Weg zur Schule machen.
    Dagmars aufmunternde Worte hatten Pina ein wenig beruhigt. Auch wenn sie sich fragte, warum sie sich so viele Gedanken um jemanden machte, der nicht wirklich existierte. Sie musste damit aufhören, Finn als einen Teil ihres Lebens anzusehen. Denn es war einfach nicht normal, dass eine irreale Person so einen wichtigen Part in ihrem Leben einnahm. Deshalb nahm sich Pina auch vor, nicht mehr an Finn zu denken. Was irgendwie nicht wirklich funktionierte, da der Gedanke, nicht an ihn zu denken, dem schon entgegen stand. Und ihr kurzer Mittagsschlaf brachte sie dann auch wieder zurück in ihr Traumland.
    * * *
    Der Wind hatte etwas aufgefrischt und wirbelte die heiße Sommerluft durcheinander, wodurch die Hitze erträglicher wurde. Im Hafen und auf den angedockten Schiffen herrschte reger Betrieb. Pina war unterwegs, um unter den zahlreichen Schiffen das zu suchen, vor dem sie mit Finn gestanden hatte, eher er sie aus ihrem Traum warf.
    Es war nicht schwer zu finden. Die Masten waren höher, als bei all den anderen Schiffen und auch in der Länge hob es sich deutlich von den übrigen Seglern ab.
    Auch hier hatten die Matrosen alle Hände voll zu tun und Pina musste auf der Suche nach Finn jeden Einzelnen in Augenschein nehmen. Als sie Finn endlich entdeckte, war das in mehr als nur einer Hinsicht eine Überraschung.
    Er trug nicht mehr seine Bikerklamotten, war aber auch nicht wie ein gewöhnlicher Matrose gekleidet. Er trug jetzt ein enganliegendes graues T-Shirt und eine dreiviertellange blaue Baumwollhose, die ziemlich locker saß. Was Pina aber am meisten überraschte, war, dass er scheinbar zur Besatzung des Schiffes gehörte.
    War das der selbe Finn, den sie kannte? Würde der seine Motorradkluft wirklich gegen Baumwollhosen eintauschen?
    Er hatte sie am Kai entdeckt, während er noch mit einem anderen Matrosen sprach. Pina wollte die Hand heben und ihm winken, aber er schüttelte ganz leicht den Kopf, als hätte er ihre Absicht erahnt. Was er ihr damit mitteilen wollte, war klar: Er lehnte es ab, dass sie mit ihm Kontakt aufnahm. Na gut! Wenn er so tun wollte, als ob er sie nicht kannte, dann würde sie halt den Sommertag am Hafen genießen. Wenigstens war es ihr wieder möglich, ihre Traumwelt aufzusuchen und auf Finn war sie sowieso nicht angewiesen! 
    Somit wandte sich Pina ab und schlenderte an den Schiffen vorbei. Sie liebte Schiffe, nun ja, eigentlich liebte sie vor allem Segelschiffe. Und dann solche, die unter vollen Segeln stranden. Aber hier im Hafen waren alle Segel eingeholt und nur die Masten ragten in den Himmel.
    Dann entdeckte Pina doch noch ein Schiff, das gerade dabei war, auszulaufen und daher Segel gesetzt hatte. Dieses Schauspiel wollte sie sich nicht entgehen lassen. Sie stellte sich zu den Schaulustigen, die der Mannschaft zum Abschied winkten und freute sich an dem Anblick.
    „Verdammt“, schimpfte eine bekannte Stimme in Pinas Ohr. Eine Hand legte sich auf ihren Arm und zerrte sie aus der Menge heraus.
    „Hast du komplett den Verstand verloren?“ Finn hatte sie hinter einen Stapel Kisten gezogen, der darauf wartete, dass er verladen wurde. Er stand vor ihr, die Hände in die Hüften gestützt und wirkte sehr ungehalten.
    „Wie kannst du dort einfach so auftauchen?“
    Pina verstand die ganze Aufregung nicht. Wenn er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, warum blaffte er sie dann schon wieder so an? Warum war er ihr überhaupt nachgekommen?
    „Arbeitest du jetzt auf dem großen Schiff?“, versuchte Pina eine höfliche Unterhaltung zu beginnen. Doch damit hatte sie keinen Erfolg.
    Finn sah sie an, als ob er ihr liebend gerne den Hals umgedreht hätte. Er murmelte einen Fluch, den Pina noch nie gehört hatte und war nahe daran, das Mädchen ein wenig zu würgen. Aber ein Ruf hielt ihn davon an.
    „Finn! Wo steckst du Bursche?“
    Finn vergaß seine Mordabsichten, zerrte Pina mit sich auf den Boden und hielt ihr den Mund zu. Hinter den Kisten waren sie somit im Moment nicht zu sehen.
    „Wie kann man nur so uneinsichtig und

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