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Tränen aus Feenstaub

Tränen aus Feenstaub

Titel: Tränen aus Feenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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störrisch sein?“, murmelte jemand jenseits des Kistenstapels.
    Es erfolgte kein erneuter Ruf und nach einigen langen Augenblicken spähte Finn vorsichtig hinter ihrem Versteck hervor. Dazu musste er Pina loslassen. Was er sah, schien ihn zu erleichtern, denn er lehnte sich danach entspannt neben Pina an eine Kiste.
    „Da siehst du, was fast passiert wäre!“
    „Was denn?“, wunderte sich Pina.
    „Fast wärst du geschnappt worden!“
    „Ja, und?“
    Finn verlor langsam die Geduld. „Wenn sie dich einmal auf dem Schiff haben, kommst du nicht mehr herunter! Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche!“
    Da war sich Pina nicht so sicher.
    „Du bist jetzt auch nicht auf dem Schiff!“
    Dass sie mit dieser Aussage richtig lag, wurde Finn erst bewusst, als sie es aussprach. „Zur Hölle! Was soll das jetzt wieder?“
    Pina hatte nicht die Geduld darauf zu warten, bis Finn sich über diese neue Situation klar geworden war. Sie wollte gleich ein paar Informationen, bevor sie wieder aus ihrem leichten Mittagsschlaf gerissen wurde und aufwachte.
    „Wie wäre es, wenn du mir erst einmal erzählen würdest, warum du es verhindert hast, dass ich hierher komme?“
    „Was?“ Finn hatte das Gefühl, nicht richtig gehört zu haben. „Ich soll verhindert haben, dass du hierher kommst?“
    Pina nickte. „Ja, es war, als ob ich gegen eine unsichtbare Wand laufe. Mein Traum war da, aber ich konnte ihn nicht betreten.“
    Das gab Finn zu denken. Bis zu dem Augenblick, als er Pina am Kai entdeckt hatte, war es ihm ähnlich ergangen. Nur war es ihm nicht möglich gewesen, das Schiff zu verlassen.
    „Was zum Teufel geht hier vor?“, überlegte er verwirrt. „Ich war erleichtert, dass du vor ein paar Tagen so klug warst zu verschwinden. Warum nur bist du zurückgekommen?“
    „Wieso verschwunden? Du hast mich regelrecht aus dem Traum geworfen, als der Matrose auf der Bildfläche erschien!“
    „Dieser Matrose holt sich Leute auf das Schiff, die am Kai herumlungern. Seinen Anweisungen kann man sich nicht leicht entziehen“, klärte Finn sie auf. „Wenn ich die Macht hätte, jemanden aus dieser Traumwelt zu schmeißen, kannst du sicher sein, dass ich mit mir selbst anfangen würde.“
    Für Pina ergab das alles keinen Sinn. Was war an Finns Aussage, er könne das Schiff nicht verlassen, wenn er doch jetzt gerade hier neben ihr saß? Die Lösung der ganzen Angelegenheit führte ganz sicher über dieses Schiff! Ehe Finn es sich versah, war Pina aufgesprungen und eilte davon.
    „Bleib hier! Verdammt, Pina, komm zurück!“, fluchte Finn, als er ihr jetzt hinterher hetzen musste. „Nicht, komm zurück!“, rief er ihr noch einmal nach, als er sah wohin sie lief. Aber es war schon zu spät. Pina hatte die Gangway erreicht, die zu dem Schiff hoch führte, welches Finn in den letzten Tagen nicht hatte verlassen können.
    Pina wurde von einem Matrosen in Empfang genommen, den Finn inzwischen nur zu gut kannte. Es war derjenige, der auch ihn auf das Schiff gebracht hatte.
    „Ich freue mich, dich auf der Season of the Clouds begrüßen zu dürfen, Pina!“

10
     
    Noch ehe Pina auf die Begrüßung reagieren konnte, spürte sie, wie sich zwei starke Hände auf ihre Schultern legten und sie zurück hielten. Dass Finn den Matrosen, der sie angesprochen hatte, böse ansah, konnte sie jedoch nicht sehen. Dafür war seine Stimme hinter ihr jedoch deutlich zu vernehmen.
    „Pina wird dieses Schiff nicht betreten!“
    Der Matrose schmunzelte über Finns vehemente Klarstellung. „Natürlich wird sie das Schiff betreten. Wenn wir auslaufen, wird sie an Bord sein, schließlich ist sie einer unserer Passagiere!“
    Finn fixierte den Matrosen, als wollte er ihn an seinem Platz festhalten. Aber als er sprach, richteten sich seine Worte an Pina.
    „Du solltest deinen Traum jetzt verlassen und nicht mehr zurückkommen, Pina!“
    Es erschien ihm wichtig, dass Pina in ihr reales Leben zurückkehrte und nichts mehr mit dieser Sache zu tun hatte. Auch wenn er nicht wusste, warum. Aber seit er sie während ihres Fiebers im Arm gehalten hatte, fühlte er sich für sie verantwortlich. Und es kam ganz entschieden nicht in Frage, dass sie genau wie er, an dieses Boot und diese Traumwelt gefesselt wurde.
    „Ach, Junge“, schüttelte der Matrose den Kopf. „Wenn die Season of the Clouds ausläuft, wird Pina genauso wie du an Bord sein. Das steht schon seit langer Zeit fest.“
    Pina spürte deutlich, wie sich Finns Griff auf diese Aussage hin

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