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Tränen aus Gold

Tränen aus Gold

Titel: Tränen aus Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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zurückkehren und den Kampf wiederaufnehmen kann.«
    »Ja, Mylord, zuweilen können Pläne schief gehen«, pflichtete Spence ihm mitfühlend bei. »Aber vielleicht war eine höhere Macht im Spiel. Wenn Fitch und ich durch unseren Irrtum mitgeholfen haben, das Mädchen aus großer Gefahr zu retten, dann bin ich stolz des Mädchens wegen, aber traurig Euretwegen.«
    Maxim schwieg dazu. Gegen diese Worte konnte er nichts einwenden, doch der Schmerz wühlte in seinem Herzen. Langsam stieg er die Treppe hinauf. »Bringt mir etwas Essbares, dazu Bier und heißes Wasser auf meine Kammer, und dann laßt mich bis morgen ruhen. Ich brauche dringend Schlaf auf einem frischen Strohsack…«
    »Ja… verzeiht, Euer Lordschaft…«, rief Fitch ihm beklommen nach.
    Maxim hielt inne und drehte sich halb um. Er spürte, daß weitere Erklärungen bevorstanden.
    »Nun ja, wir haben mit dem Saubermachen sofort angefangen. Wir haben die Böden geschrubbt, und dann dauerte es eine Weile, bis wir die Räume für die Mistreß… nun ja, wir waren so beschäftigt, daß wir Eure Kammer nicht fertigmachen konnten.«
    »Nun gut, das hat Zeit bis morgen. Ich möchte nur ausschlafen.«
    »Aber…«, setzte Fitch kläglich an.
    Maxim wurde ungeduldig. »Was ist, Fitch?«
    »Das Dach!« platzte Fitch heraus. »Wir haben es noch nicht repariert.«
    »Was ist mit dem Dach?«
    »Es hat ein großes Loch. Möchtet Ihr nicht lieber hier beim Feuer die Nacht verbringen?«
    Maxim bedachte den Mann mit einem kühlen Blick. »Wie lange wird es dauern, bis ihr das Dach repariert und meine Räume bewohnbar gemacht habt?«
    »Ach, einen Tag etwa. Wir müssen die Fensterbalken und die Tür in Ordnung bringen. Dann noch ein, zwei Tage, vielleicht drei, bis wir das Dach fertig haben. Dann müssen wir noch saubermachen.«
    Maxim drehte sich um und ging langsam wieder hinunter. »Essen werde ich hier unten am Feuer, aber ehe ich mich zurückziehe, erwarte ich, daß meine Räumlichkeiten für eine Nacht notdürftig hergerichtet werden, und wenn ihr das Loch mit Decken verhängen müßt. Wenn ihr das nicht schafft, werdet ihr den Winter im Stall bei Eddy verbringen. Ist das klar?«
    »Und wie, Mylord«, versicherte Fitch. Im Geiste war er bereits an der Arbeit. Es war keine Sekunde zu verlieren. »Ich stelle Euch rasch etwas Essbares hin.«
    »Ich bediene mich selbst. Ihr beide habt nur wenig Zeit.«
    »Wie wahr, Mylord«, stimmte Fitch zu.
    Spence holte bereits Besen und Eimer, denn er hatte keine Lust, den Winter über Eddy im Stall Gesellschaft zu leisten. Da man nicht wußte, wie die kalte Jahreszeit sich hier in diesem Land ausnahm, waren auf jeden Fall die Wärme eines Kaminfeuers und ein weicher Strohsack vorzuziehen.

9
    Elise schob die Decken beiseite. Die Morgenkühle im Zimmer vertrieb den letzten Rest von Schlaftrunkenheit. Es war so kalt, daß ihr der Atem vor dem Mund stand. Der Schneeregen der vergangenen Nacht war auf den Fensterscheiben gefroren, die nun im Licht der aufgehenden Sonne glitzerten. Aber die Sonne vermochte kaum den Raum zu erwärmen. Elise überlegte, ob sie blitzschnell zum Kamin laufen sollte, um frische Scheite auf die Glutstücke zu legen, aber die Kälte schreckte sie ab, und sie wünschte sich sehnlichst Bedienstete herbei, die kommen und Feuer machen würden.
    »Und alles nur, weil dieser schwachköpfige, liebestolle Tölpel es sich in den Kopf gesetzt hat, seine Angebetete zu entführen! Er wird dafür bezahlen, und zwar teuer. Und was die Misshandlungen betrifft«, klagte sie ihr Leid den Wänden, »so hätten die Radbornes von diesem Kerl noch lernen können.«
    Prüfend streckte sie einen Fuß aus dem Bett, zog ihn aber gleich wieder zurück, als sie den kalten Steinboden berührte. Wieder faßte sie sich ein Herz. Sie ließ die Felldecke fallen, sprang heraus, schnappte sich im Laufen ihre Sachen, die auf einem Hocker neben dem Kamin lagen, und stürzte zurück ins Bett. Die Kleider fühlten sich auf ihrer nackten Haut kalt an, als sie sich unter der Decke anzog. Schließlich stand sie auf. Sie hob ihr Gesicht der Sonne entgegen, um einen wärmenden Sonnenstrahl zu erhaschen, während sie sich mit den Fingern durchs Haar fuhr, um es einigermaßen in Ordnung zu bringen. Eine sorgfältigere Toilette war erst möglich, wenn sie Wasser für ein Bad erwärmen konnte. Ein verschmitztes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    In ihren weichen Lederschuhen eilte Elise an den Kamin und prüfte die Temperatur des Wassers im Eimer, den

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