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Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)

Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Dann legte sie besitzergreifend ihre rotmanikürte Hand auf
seinem Unterarm.
    »Darling, wir hätten gar nicht
herkommen sollen«, säuselte sie laut an seinem Hals und presste ihren Busen
dabei viel zu vertraulich an seine Seite. Ihr harter Blick, der arktische Kälte
verströmte, bedachte Nahla, als sie zum nächsten Gegenschlag ausholte. »Lass uns
lieber ins Hotel zurückfahren und was Schöneres zusammen machen.«
    Sébastien merkte, wie sich der
Sturm in seinem Inneren verstärkte. Wütend schüttelte er ihren Arm ab und
fixierte Calda voller Aggressivität.
    »Ich hasse besitzergreifende
Weiber«, zischte er ihr zu. Der nächste erboste Blick streifte Nahla, die
vollkommen unbewegt neben ihm stand und scheinbar völlig unbeteiligt wirkte.
    Malee, die völlig versteinert vor
Scham über die Situation von einem zum anderen blickte, mahnte etwas hilflos zum
Aufbruch. Sie bereute es mittlerweile zutiefst, die Geisterkrieger, vor allem
aber Sébastien, an diesen Ort gebracht zu haben.
    Trotzdem verlief der Abschied
relativ freundlich, wenn man davon absah, dass Nahla Sébastien ein äußerst
frostiges Au revoir zuflüsterte und er daraufhin grußlos die Treppen
hochstürmte.
    Lachend gesellte sich Jai zu Amy
und Michael. »Wenn ich richtig mitgezählt habe«, flüsterte er verschwörerisch,
»dann steht es im Moment 3:0 für die Hexe.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du
dich fürs Wetten interessierst«, antwortete Michael amüsiert.
    »Wenn ein Match so heiß verläuft
wie dieses, dann schon«, erwiderte er mit einem anzüglichen Grinsen in Caldas
verdüstertes Gesicht.
     
    ****
     
    Die Rückfahrt verlief schweigend.
Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Ab und zu warf Amy Sébastien einen
Blick zu, aber er wandte sein von dunklen Gewitterwolken umgebenes Gesicht ab.
Das hielt sogar Jai davon ab, einen frivolen Kommentar abzugeben.
    Im Resort angelangt, sprang
Sébastien als Erstes aus dem Jeep und stürmte in die Hotelhalle. Wütend betrat
er seinen Bungalow und schmiss das Buch auf den Nachttisch. Frustriert ließ er
sich aufs Bett fallen und hing seinen dunklen Gedanken nach. Grübelnd versuchte
er seine aufgewühlten Gedanken zu ordnen.
    Nachdem er stundenlang in der
Dunkelheit seines Zimmers gebrütet hatte, fiel er in einen unruhigen Schlaf, aus
dem er spät in der Nacht schweißgebadet aufwachte.
    Verdammt, jetzt träumte er schon
von ihr. Wütend krachte seine Faust auf das leere Kopfkissen neben ihm. Dann
stand er auf und überquerte barfuß mit weitausholenden Schritten die Terrasse,
bis er am Strand stand.
    Er verstand das alles nicht. In
den ganzen Jahrhunderten seit seiner Verwandlung war er zu einem Meister im
perfekten Unterdrücken seiner Gefühle geworden, hatte alle Emotionen bis zur
Gänze erfolgreich ausgeblendet und von seinem Herzen ferngehalten. Warum, zum
Teufel, gelang ihm das nicht bei dieser Frau? Ihr atemraubender Geruch war noch
immer in seiner Nase und machte ihn verrückt.
    Merde, merde und nochmals merde.
    Die verdammte Hexe ging ihm unter
die Haut.
    Er versuchte das Geräusch der
Stille, das er im Tempelgarten für kurze Zeit gefühlt hatte, wieder
heraufzubeschwören und blickte nachdenklich auf das jetzt spiegelglatte Meer
hinaus.

 

     
    Spurensuche
     
    A m nächsten Morgen hingen
dunkle Gewitterwolken am Himmel. Als Sébastien erwachte, glitt sein Blick aus
dem Fenster und sofort schlich sich wieder Nahla mit ihrer hypnotischen
Ausstrahlung in seine Gedanken. Verflucht noch mal. Das Wetter passt zu meiner
Stimmung, dachte er düster.
    Doch dann sah er auf seine
Armbanduhr und erinnerte sich daran, dass Milton sie zum Frühstück in seinem
Pavillon erwartete. Hastig sprang er aus dem Bett, duschte sich und schlüpfte in
eine schwarze Jeans und zog aus dem Koffer ein weißes T-Shirt.
    Dann stürmte er mit langen
Schritten durch den Garten. Kurz vor dem Betreten des Pavillons, öffnete der
Himmel seine Schleusen und der einsetzende Regen durchnässte ihn innerhalb
weniger Sekunden bis auf die Haut. Merde. Fluchend sprang er auf die Terrasse.
    Am Tisch waren die anderen schon
versammelt. Grummelnd strich er sich sein klitschnasses Haar aus der Stirn und
setzte sich. Jai musterte interessiert seine dunklen Augenringe.
    »Du siehst grauenvoll aus, mein
Freund«, beschied er ihm fröhlich. »Schlecht geschlafen?«
    Aus Sébastiens Kehle kam ein
Knurren. »Du kannst mich auch mal, mein Freund«, zischte er zwischen

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