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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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murmelte er und strich mit dem Daumen sanft
     über ihr Kinn.
    »Ich kann deine
     Gedanken nicht lesen, aber wie du weißt, bin ich sehr empfindsam
     und kann deine Emotionen in mir fühlen.«
    »Dann werde ich
     also niemals mehr in der Lage sein, etwas vor dir geheim zu
     halten?«, lachte sie kokett.
    »Nein. Das ist
     ziemlich unwahrscheinlich. Versuchs gar nicht erst.«
    Er grinste sie an
     und gab ihr einen zärtlichen Klaps auf den Po. Danach öffnete er
     die Wagentür und half ihr beim einsteigen.
    »Wir sollten jetzt
     losfahren, bevor uns noch jemand aufhält«, raunte er ihr zu und
     bevor sie sich versah, hatte er sich auf den Fahrersitz
     katapultiert. Amy blickte ihn erwartungsvoll an.
    »Wohin entführst
     du mich?«
    Sie sah wie er
     lachend den Kopf schüttelte und neckend sagte: »Nein, keine
     Chance.«
    An seiner Mimik
     erkannte sie, dass er nicht bereit war mehr zu verraten. Also
     lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und beschloss den Ausflug
     zu genießen.  
    Während der Fahrt
     warf Michael ihr einen verstohlenen Seitenblick zu und sah die
     Vorfreude in ihrem wunderschönen Gesicht aufleuchten. Sein
     Herzschlag beschleunigte sich rapide, wie immer wenn sie in
     seiner Nähe war und gleichzeitig fühlte er sich auch ein kleines
     bisschen stolz, dass es ihm gelungen war, sie so zu überraschen.
     Ja sie hatte recht; er konnte ihre Gedanken nicht lesen. Was ihm
     bei anderen Sterblichen mühelos gelang, blieb ihm bei ihr
     verwehrt.
    Aber er war in der
     Lage ihre Gefühl zu spüren. Egal ob sie Freude, Angst oder Glück
     verspürte - er konnte es tief in sich fühlen.
    Schon seit einigen
     Tagen hatte er ihre Sehnsucht bemerkt. Auch wenn kein Laut der
     Klage über ihre Lippen gekommen war. Ihm war es genauso
     ergangen. Seit dem Wochenende, am Lake Elaine, waren sie fast
     nie mehr alleine gewesen.
    Amy hatte
     überwiegend in der Stadt übernachtet, da sie immer wieder
     Überstunden im Flagstaff–Krankenkaus machen musste. Zusätzlich
     holte sie die letzten Examensprüfungen nach, die sie aufgrund
     ihrer schweren Operation versäumt hatte. Und egal ob sie sich in
     Amys Bungalow aufhielten oder bei ihm zuhause waren - immer
     wuselte Jemand um sie herum und missachtete ihre Privatsphäre.
     Dazu kamen in den letzten Wochen auch noch die täglichen
     Zusammenkünfte mit seiner Familie und den anderen Hütern der
     Lilie, um die Mächte des Bösen aufzuspüren.
    Einerseits war es
     ihm Recht gewesen. Denn Michael merkte, dass sein Verlangen nach
     Amy immer grösser wurde und spürte die Angst, sich nicht mehr
     lange beherrschen zu können, wenn er mit ihr alleine war. Mit
     jedem Tag der verging, fiel es ihm immer schwerer sich
     zurückzuhalten und mit jedem Kuss sehnte er sich mehr nach ihr.
    Leise seufzte er
     auf. Wahrscheinlich war sich Amy nicht einmal bewusst, was für
     eine Macht sie über seinen Körper und seiner Seele hatte.
     Nachdem er Jahrhunderte von Jahren hindurch als unerbittlicher
     Jäger des Bösen und als taffer Einzelgänger durchs Leben
     gegangen war, hatte sie es in kürzester Zeit geschafft, das
     einsame Tier in ihm zu bändigen. Der starke und
     unerschütterliche Puma in ihm war ins straucheln gekommen und
     hatte sich ihr zu hundert Prozent ergeben. Trotzdem fühlte sich
     dadurch nicht geschwächt - im Gegenteil. Durch ihre aufrichtige
     Liebe fühlte er sich stärker und kraftvoller als jemals zuvor in
     seinem langen Leben.
    Schwungvoll bog er
     vom Highway ab und nach wenigen Minuten hatten sie ihr Ziel
     erreicht. Amy sah neugierig nach draußen, hier war sie noch nie
     gewesen. Noch bevor sie die Tür öffnen konnte, war Michael schon
     an ihrer Seite.
    »Das ist ein
     Geheimtipp, fast niemand kennt diesen verwunschenen Ort«,
     flüsterte er dicht an ihrem Ohr und gab ihr einen zärtlichen
     Kuss.
    Mit der einen Hand
     hielt er sie festumarmt,  so als habe er Angst, dass sie
     weglaufen könnte und mit der anderen Hand öffnete er den
     Kofferraum und beförderte einen Picknickkorb zu Tage. Amy kam
     aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit so einer romantischen
     Geste hatte sie nach den anstrengenden Tagen nicht im
     Entferntesten gerechnet. Michael verstand es immer wieder, sie
     zu überraschen. Voller Liebe sah sie ihn an. Michael lachte nur
     schelmisch und zog sie mit sich auf einen kleinen Weg, der sich
     durch die dichten Bäume schlängelte. Beschützend hielt er ihre
     Taille umschlungen, bis sie auf eine kleine Lichtung kamen.

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