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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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zweitbeste und ich die achtbeste unseres Jahrgangs. Ist das
     nicht absolut unglaublich«, fragte sie andächtig.
    Amy nickte
     perplex. Die Prüfung hatte sie in der ganzen Aufregung komplett
     vergessen.
    »Freust du dich
     denn gar nicht?«, fragte Emily verblüfft.
    »Du bist die Beste
     von uns und das, obwohl du durch deinen Unfall so viel
     nachzuholen hattest.«
    Sie nickte
     schuldbewusst.
    »Doch, natürlich
     freue ich mich darüber. Tut mir leid, ich war nur gerade weit
     weg in meinen Gedanken. Hat Robert es auch geschafft?«, fragte
     sie ängstlich.
    »Ja, er hat zwar
     die letztmögliche Punktzahl erreicht, aber er ist durch. Im
     Gegensatz zu Rachel. Sie ist in drei Klausuren komplett
     durchgerasselt und hat damit das Semester total vermasselt.«
    »Das meinst du
     nicht«, stammelte Amy fassungslos.
    »Doch.« Emily
     nickte bedrückt.
    »Mein Gott, sie
     hätte es geschafft, wenn sie sich nicht nur durch ihre Hormone
     hätte leiten lassen. Weiß sie es schon?«
    »Ich glaube nicht.
     Kurz bevor die Listen ans Brett gehängt wurden, habe ich gesehen
     wie sie zu einem Arzt in einem extraordinären Sportwagen
     gestiegen ist. Wenn mich nicht alles täuscht, war es der Wagen
     von Dr. Sheppard. Tja, sie hat mehr Hummeln im Hintern, als
     Verstand. Wenn sie endlich mal ihren Verstand einsetzen würde,
     dann hat sie noch eine reelle Chance, die drei Prüfungen in den
     Semesterferien zu wiederholen. Aber ich glaube, dass sie
     mittlerweile so schwanzgesteuert ist, dass ihr das völlig egal
     ist. Es tut mir leid das zu sagen, aber sie hat sich seit
     unserem Studienbeginn sehr zu ihren Nachteil verändert. Ich
     persönlich finde keinerlei Beziehung mehr zu der alten Rachel,
     die sie einmal war und du?«
    Amy sah sie
     traurig an und spürte, das Emily die von ihnen so lange
     verdrängte Tatsache auf dem Punkt gebracht hatte. Bilder von
     ihren Anfangstagen im Krankenhaus tauchten vor ihrem inneren
     Auge auf.
    Wie sie zu dritt
     im Klinikpark auf der Bank saßen und sie den Vorschlag gemacht
     hatte, zusammen zuziehen. Von Anfang an hatte Amy den Eindruck
     gehabt, dass Rachel egozentrisch und ein bisschen eingebildet
     war. Nur eben bis dahin auf eine liebenswürdige und charmante
     Weise. Doch jetzt zeigte sie einen Charakter, der ihnen beiden
     fremd war und nicht mehr nachvollziehbar.
    »Vielleicht kriegt
     sie sich ja wieder ein und besinnt sich wieder warum wir hier
     ist«, erwiderte Amy hoffnungsvoll.
    »Ja, und in
     Australien schneit es im Sommer«, murmelte Emily zweifelnd und
     schüttelte traurig den Kopf.

 
    Desillusion
     
    » I ch

     denke, das war´s. Wie sind fertig«, murmelte Leroy. Er richtete
     er sich auf und drehte seinen verspannten Nacken nach links und
     rechts, bis es leise knackte.   
    »Sehr gut gemacht.
     Sie haben mir wie immer hervorragend assistiert. Ich denke, dass
     die Operation gut verlaufen ist und wir die Brust retten können.
     Der Tumor hat gottseidank nicht sehr weit in den Körper
     gestreut. Damit können wir optimistisch sein, dass die Frau eine
     gute Überlebenschance hat«, rief Leroy ihr über dem OP-Tisch
     hinweg zu.
    Amy nickte ihm zu
     und freute sich über sein Lob. Sie schätze die ruhige Art, wie
     er die Operationen durchführte und seinen unermüdlichen Versuch,
     den krebserkrankten Frauen nur so viel Gewebe zu entnehmen wie
     unbedingt nötig, um ihre Brust wenn irgend möglich zu erhalten.
    Die Sorgfalt die
     er dabei jedes Mal verwendete, um extrem feine Nähte zu setzen
     und die Narben damit so klein wie nur irgend möglich zu halten,
     erzeugten bei Amy einen ehrfurchtsvollen Respekt. Er war einer
     der wenigen Ärzte der Flagstaff Klinik, die sich die Mühe dieser
     komplizierte Nahttechnik machten, die sehr viel mehr Zeit in
     Anspruch nahm, aber den erkrankten Frauen das Höchstmaß an
     Ästhetik zukommen ließ.
    Amy war stolz
     darauf ihm assistieren zu dürfen. Trotzdem war sie nach der
     dreistündigen Operation total geschafft. Leroy nickte ihr noch
     mal zu und verabschiedete sich dann. Die weitere Arbeit
     übernahmen die routinierten Schwestern. Er verließ den Saal und
     machte sich auf dem Weg zum Ehemann der Patientin, um die gute
     Nachricht zu überbringen. Im Umziehraum zog Amy ausgelaugt den
     Mundschutz runter und warf ihre Handschuhe in den Metalleimer.
     Hinter ihr erschien Nick, der Anästhesist, und begann sich
     ebenfalls aus seinen grünen Operationskittel zu schälen. Seine
     hellbraunen Augen

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