Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Titel: Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Voss
Vom Netzwerk:
David an einem tropischen Strand im warmen Sand gelegen, und sie hatten sich leidenschaftlich geküsst. Solange solche Szenen nur in ihrer Fantasie stattfanden, war schließlich nichts dagegen einzuwenden, oder?
    Ob er seit der Party auch von ihr geträumt hatte? Wie enttäuscht sie gewesen war, als er sie nicht geküsst hatte. Und das, obwohl sie selbst es gewesen war, die ihn daran erinnert hatte, dass die Kinder im Jeep warteten. Himmel, was war nur mit ihr los?
    „Mommy, Justin und Melody haben gesagt, wir werden noch zu spät kommen.
    Wir haben bereits gefrühstückt.“
    Nan gähnte verschlafen. „David erwartet uns nicht vor zehn Uhr. Bis dahin sind es noch vier Stunden, Brenda. Sag Justin und Melody, dass sie noch warten müssen…“
    Brenda verzog das Gesicht und wollte protestieren, doch Nan kam ihr zuvor.
    „Brenda, gehe jetzt bitte hinaus. Ich brauche meinen Schlaf.“
    Das kleine Mädchen seufzte theatralisch und trottete enttäuscht zur Tür hinaus.
    Nan schmiegte sich in das Kissen und versuchte weiterzudösen. Doch es war zu spät. Der Traum war verschwunden. Doch was war schon ein Traum, wenn sie David heute in Fleisch und Blut sehen würde! Sie lächelte, und Vorfreude machte sich in ihr breit.
    Sie setzte sich auf und schaute auf ihren Ehering. Sie hatte nie einen anderen Mann als Corry gewollt. Sie waren Tür an Tür aufgewachsen, und sie hatte ihn seit ihrem vierten Lebensjahr angehimmelt. Aber erst als sie bereits Studentin war und mit neunzehn Jahren in den Semesterferien nach Hause gekommen war, hatte er sie endlich auch als Frau wahrgenommen. Zwei Jahre später hatten sie geheiratet.
    Das mit David war anders. Sie hatte ihn immer schon äußerst attraktiv gefunden.
    Früher war es die Liebe zu ihrem Ehemann, die sie vor der Versuchung geschützt hatte. Und jetzt war es Davids Beruf. Auf keinen Fall würde sie noch einmal eine Beziehung zu einem Polizisten eingehen. Vielleicht hatte sie früher mit der Angst leben können, einen geliebten Mann zu verlieren, aber das galt nicht mehr, seit ihre Ängste sich bestätigt hatten. Seit der Vater ihrer Kinder von einem vierzehnjährigen Jungen erschossen worden war, der so mit Drogen voll gepumpt gewesen war, das er nicht mehr wusste, was er tat.
    Rasch verdrängte sie die Erinnerungen. Sie wollte einen fröhlichen Tag haben heute, keinen traurigen.
    Ja, sie war dabei, sich ein neues Leben für sich und ihre Kinder aufzubauen, eins, das nicht nur von Trauer überschattet war. Und von Justins Problemen einmal abgesehen, war dieses Leben nicht das schlechteste. Es war ruhig und überschaubar. Genau das, was ihre Kinder nach Corrys Tod brauchten. Genau das, was sie ebenfalls brauchte, obwohl die Alltagsroutine sie manchmal fast erstickte.
    Deswegen war es schön, dass David wieder in ihrem Leben war. Es machte Spaß, mit ihm zusammen zu sein. In seiner Nähe fühlte sie sich jung und attraktiv. Und lebendig. Sie seufzte. Und ja, sie musste es zugeben, in seiner Nähe fühlte sie sich wieder als Frau.
    David fuhr mit dem Boot an den Steg heran und stellte den Motor ab. Er hatte es aufgetankt und war bereit, die Passagiere aufzunehmen, auf die er heute Morgen wartete. Und was für ein Morgen das war! Die Sonne vertrieb bereits den Morgendunst, der Himmel war strahlend blau, und es ging eine leichte Brise. Vor ihnen lag ein wunderschöner Spätsommertag.
    David konnte es kaum erwarten, Nan wiederzusehen. Seit der Party hatte er bis zur Erschöpfung gearbeitet und war geschwommen, wann immer er konnte.
    Dennoch wurde seine Sehnsucht nach ihr immer stärker. Heute würde er endlich einen Tag mit ihr und den Kindern verbringen dürfen. Und er war selbst so aufgeregt wie ein Kind.
    Gerade war er aus dem Boot gestiegen, als ein Auto in seine Einfahrt fuhr. Seine Gäste waren angekommen. Justin sprang als Erster aus dem Wagen und rannte freudig auf ihn zu. Ein gutes Zeichen.
    „Hallo, Justin“, grüßte David ihn.
    „Ich bin jetzt Stürmer im Verein.“ Der Junge strahlte vor Stolz.
    David lächelte. „Super.“
    „Der Trainer meinte, ich wüsste, was ich täte.“
    „Habe ich es dir nicht gesagt? Du hast Talent. Genau wie dein Dad.“
    Justin nickte zufrieden. „Nächste Woche ist das erste Spiel. Wenn du Lust hast, kannst du ja auch kommen.“
    Davids Lächeln wurde noch breiter. „Das werde ich auf keinen Fall verpassen wollen. Und was ist mit heute? Bist du bereit, deinen ersten Versuch als Wasserskiläufer zu starten?“
    „Und wie.“ Der Junge

Weitere Kostenlose Bücher