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Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Titel: Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Voss
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rannte zum Wasser hinunter.
    „Justin“, rief Nan ihm hinterher. „Komm, und hol die Kühlbox.“ David stockte fast der Atem, so umwerfend sah sie aus. Über einem blauen Badeanzug trug sie ein offenes, gelbes Hemd, das ihr fast bis zu den Knien reichte. Was für ein Körper!
    „Guten Morgen, David“, begrüßte sie ihn, als er sie erreichte hatte, und machte eine ausholende Bewegung mit der Hand. „Hast du schon einmal einen schöneren Tag gesehen?“
    „Noch nie.“ Der Tag passt zu der Frau, mit der ich ihn verbringen werde, hätte er am liebsten gesagt, doch er hielt sich zurück. Wahrscheinlich war sie noch nicht bereit für so ein Kompliment. Er betrachtete ihr strahlendes Gesicht und gab sich Mühe, nicht allzu selbstzufrieden auszusehen. Vielleicht war er ja der Grund für ihre gute Laune? „Das Boot steht bereit.“
    „Ich möchte zuerst noch ein paar Sachen in deinem Kühlschrank verstauen.“
    „Hallo, David“, riefen Brenda und Melody im Chor. Sie trugen beide Badeanzüge und sahen so hübsch wie ihre Mutter aus.
    „Guten Morgen“, antwortete er.
    Nan musste als Teenager wie Melody ausgesehen haben. Sie besaß die gleichen blauen Augen und üppigen blonden Locken.
    „Das wird bestimmt ein schöner Tag werden“, freute sich Melody. „So ein richtiger Familientag, wie wir ihn früher immer hatten.“
    David lächelte über so viel jugendliche Begeisterung und wies dann auf die große schwarze Tasche, die das Mädchen in der Hand hielt. „Was ist da drin?“
    „Alles, was man so braucht.“ Sie schaute zu ihrer Mutter hinüber und lachte.
    „Etwas zu essen, Sonnencreme, Kleidung zum Wechseln und noch ein paar andere Dinge. Wir nehmen die Tasche mit an Bord.“
    „Meine Schwimmflügel sind auch drin“, piepste Brenda.
    Er lachte leise und zauste der Kleinen das Haar. „Melody, du kannst die Tasche am Steg abstellen. Wir laden sie ein, wenn wir einsteigen.“
    „Muss das auch mit aufs Boot?“ fragte Justin, der jetzt die rote Kühlbox brachte.
    David sah Nan fragend an, und sie nickte. „Da sind Getränke drin. Du glaubst ja gar nicht, wie viel Durst meine Kinder haben können.“
    „Okay, dann muss die Kühlbox auch auf den Steg.“
    Der Junge lief gehorsam los.
    „Bist du sicher, dass du uns diesen wunderschönen Tag opfern willst?“ Nan zog eine Augenbraue hoch und sah ihn mit humorvoll glitzernden Augen an.
    David lächelte. „Natürlich. Ich habe dich vermisst.“
    „Ich dich auch.“ Zärtlichkeit lag in ihrer Stimme, und sie senkte verlegen den Blick.
    Er sehnte sich danach, sie in die Arme zu ziehen und sie zu küssen. Dann würde er ihr das Hemd ausziehen und…
    „Möchtest du ein Gummibärchen haben?“ riss Brenda ihn aus seinen Gedanken.
    „Äh, ein Gummibärchen? Ja, warum nicht?“
    „Welche Farbe hast du am liebsten?“
    „Lila.“
    Brenda legte nachdenklich ihre zarte Stirn in Falten. „Ich glaube, diese Farbe haben wir gar nicht.“
    „Dann rot.“
    Brenda schien erleichtert. „Ich mag Rot auch gern. Aber du kannst gern ein paar von mir haben, wenn nicht genug rote da sind.“
    „Danke, du bist sehr großzügig, Brenda.“ Genau wie Nan.
    Nan öffnete den Kofferraum ihres Wagens und sah dann zu David hinüber. „Ich hoffe, du weißt, was für eine Ehre das ist. Brenda teilt ihre roten Gummibärchen sonst mit niemandem.“
    „Ich mag David, Mommy. Vielleicht kann er ja unser neuer Daddy werden.“
    Hoppla! David saß auf einmal ein Kloß in der Kehle. Er schluckte nervös. „Ich fühle mich sehr geehrt, Brenda.“
    Nan sah ihre Tochter bestürzt an. „Brenda, kleine Mädchen können ihre Väter nicht einfach aussuchen.“
    „Wieso nicht? Jennifer hat doch auch einen neuen Daddy bekommen.“
    Nan kniete sich vor das Mädchen und schaute es ernst an. „Jennifers Mom hat geheiratet. Deswegen hat sie einen neuen Daddy bekommen.“
    Brenda schien unbeeindruckt. „David ist ein Mann. Du könntest ihn heiraten, und dann leben wir alle in seinem Haus. Das wäre doch schön.“
    „Vielleicht wäre es tatsächlich schön, aber es wird nie geschehen, Liebling.“
    „Warum nicht?“
    Nan warf David einen hilflosen Blick zu.
    Er schluckte erneut und überlegte, was er sagen sollte. Ein Themenwechsel schien ihm die beste Taktik zu sein. „Es ist wohl besser, wenn wir den Wagen jetzt ausladen und aufs Boot gehen. Wir haben schließlich noch eine Menge vor heute.“
    Nan sandte ihm ein stilles Dankeschön. Sie begann, den Kofferraum auszuladen und die

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