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Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Titel: Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Voss
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Einkaufstüten auf den Boden zu stellen. David hätte ihr den ganzen Tag zusehen können, doch dann besann er sich und nahm die Tüten und die rote Kühlbox. „Du hast ja genug Lebensmittel für eine ganze Armee mitgebracht.“
    „Die Kinder haben nach dem Schwimmen immer großen Hunger.“ Sie reichte Brenda eine Tüte Chips und schloss den Kofferraum. Dann nahm sie den Picknickkorb. „Gehen Sie voraus, Sir“, forderte sie David humorvoll auf.
    Er führte sie zur Terrasse, wo er die Kühlbox abstellte und ihnen die Tür aufhielt.
    „Sieh nur Mommy. Wie schön, alles ist aus Holz!“ Brenda drückte die Chipstüte an die Brust und legte den Kopf in den Nacken, um das Innere des Hauses zu bewundern.
    „Es ist wunderschön, David“, meinte Nan, als sie in die Küche kam und den Korb auf die Arbeitsplatte stellte.
    „Danke.“ Er stellte die Kühlbox und die Einkaufstüten ab und sah sich in seiner gemütlichen Küche um, die mit den modernsten Elektrogeräten ausgestattet war.
    Komisch, durch Nans Gegenwart schien sie auf einmal noch heller und freundlicher zu sein.
    „Sieh nur, Mommy!“ Brenda wies auf das Wohnzimmer. „Hast du schon einmal so einen großen Kamin gesehen? Und so eine breite Treppe? David, darf ich da hochgehen?“
    „Klar, lauf nur.“
    Brenda reichte ihm die Tüte Chips und lief auf die Treppe zu.
    „Danke, dass du mir eben geholfen hast“, meinte Nan, nachdem Brenda die Küche verlassen hatte. Sie lächelte. „Du kannst wirklich gut mit ihr umgehen.“
    „Ich versuche nur, ihre Mutter zu beeindrucken.“
    Sie lachte und wandte sich den Einkaufstüten zu. „Ich sollte jetzt besser mal die Sachen in den Kühlschrank stellen.“
    Er hielt ihr die Tür auf. „Okay, und dann lass uns endlich ablegen, bevor die Kinder zu zappelig werden.“
    Bereits zehn Minuten später waren sie im Boot, und Justin und Melody durften ihre ersten Versuche als Wasserskiläufer machen. Beiden gelang es schon beim zweiten Mal, auf den Skiern zu stehen. Nachdem die Kinder erschöpft und glücklich wieder im Boot waren, konnte David Nan überreden, es auch einmal zu versuchen. Nan benötigte drei Versuche, bis sie schließlich auf den Skiern stand, doch dann fuhr sie so sicher wie eh und je. Sie wirkte gelöst und vollkommen angstfrei.
    David lächelte ihr zu. Er hatte gewusst, dass sie es noch konnte.
    „Sie hat es geschafft!“ Melody lachte und klatschte in die Hände.
    „Toll, Mom!“ jubelte Justin.
    Nur Brenda saß schweigend auf Melodys Schoß. Offensichtlich würde das kleine Mädchen erst wieder lachen können, wenn ihre Mutter unbeschadet ins Boot zurückgekommen war.
    Nan schien die Fahrt zu genießen. Sie strahlte und winkte ihnen unbeschwert zu.
    Doch David wusste, wie viel Kraft man für das Wasserski fahren brauchte, und wie lange sie nicht mehr gefahren war. Deshalb gab er ihr bereits nach fünf Minuten ein Zeichen aufzuhören. Doch sie schien nicht auf ihn hören zu wollen, sondern gab ihm zu verstehen, dass sie bis zum Steg zurückfahren wollte. Er vertraute ihrer Einschätzung und wendete das Boot. Dabei beobachtete er sie aufmerksam im Spiegel.
    Sie schnitt die Kurve mit Bravour, und David fuhr erleichtert auf den Steg zu.
    Dieser Tag verlief besser, als er es zu hoffen gewagt hatte. Als sie fast am Ufer waren, sah er im Rückspiegel, wie sie einen Ski hob.
    Er lächelte. Das war der Wasserskigruß. Sie hatte ihn nicht vergessen. Doch sein Lächeln verging, als er sah, wie sie das Gleichgewicht verlor und zwischen aufspritzendem Wasser in den Fluten versank.
    Sein Herz setzte vor Schreck einen kurzen Moment aus, und Adrenalin schoss durch seine Adern, als er rasch mit dem Boot umkehrte. Er hatte noch in der letzten Sekunde gesehen, dass ein Ski ihren Kopf, Hals oder die Schulter getroffen haben musste. Sie könnte verletzt oder bewusstlos sein. Er musste so schnell wie möglich zu ihr.
    Er hob den Arm, um andere Boote zu warnen, dass ein Ski im Wasser lag, und fuhr auf die Stelle zu, an der sie untergegangen war.
    „Mach doch was, David!“ rief Melody fast hysterisch.
    „Mommy ertrinkt!“ schrie Brenda völlig aufgelöst, während sie zu David hinüberlief.
    „Sie ertrinkt nicht, Prinzessin“, tröstete er sie. „Deine Mutter ist eine gute Schwimmerin, außerdem trägt sie eine Schwimmweste.“ Dann sah er zu den beiden größeren Kindern hinüber. „Beruhigt euch, und haltet nach ihr Ausschau.“
    Er steuerte das Boot mit der einen Hand, während er Brenda im anderen Arm hielt.

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