Tränen des Mondes
klatschte sich auf die Schenkel und erstickte fast an seinem Rum. »Du bist echt 'ne Marke, Amy.
Streeter & Male's
…« Wieder lachte er los.
»Ich warte«, sagte Amy grinsend und freute sich, daß ihr kleiner Scherz so gut angekommen war.
»Nee.
Streeter & Male's
können wir uns schenken. Wir holen die Dinger in Darwin ab. Ein Freund von mir erwartet eine Ladung aus Sydney. Was die Kerle dort ›Bergungsgut‹ nennen. Das ist eines Nachts vor ein paar Monaten aus irgendeinem Lagerhaus verschwunden. Natürlich wird es nicht über die üblichen Kanäle verschifft. Wir kriegen es an einen Ort geliefert, der von Zollbeamten und ähnlichem Pack nicht so überlaufen ist. Dann segeln wir zu einem netten Inselhäuptling, den ich kenne, und lassen verlauten, daß wir bereit sind, Geschäfte zu machen. Und dann streichen wir einen Gewinn von dreihundert Prozent ein.«
Amy wurde schwindlig. Waffenhandel war nicht gerade das, was sie sich vorgestellt hatte. Doch dreihundert Prozent Profit, das hatte in ihren Ohren einen gar zu betörenden Klang.
»Wie ist das mit der Sicherheit, von der du gesprochen hast, und mit den besseren Gewehren?« Sie schob ihr Glas zu ihm hin.
Er schenkte ihnen beiden Rum ein, ließ in ihr Glas Limonade gluckern und grinste. »Das haben die Jungs in Sydney schon im Griff. Die haben auch eine Maschinenpistole angeschafft, wie sie in der Armee verwendet wird. Die ist soviel wert wie zwanzig Schützen an Bord. Ein teures Stück, fürchte ich, aber eine unverzichtbare Investition.« Er ließ ihr Zeit, um diese Informationen zu verdauen, dann fragte er: »Und? Bist du dabei?«
Ihre Blicke trafen sich und tauschten hart, ohne mit der Wimper zu zucken, eine unmißverständliche Botschaft aus. Diese Botschaft lautete: Wir beide wissen, wer wir sind, was wir wollen und was wir einander geben können, wir beide wissen, daß die Antwort ja lautet.
Amy beschloß, ihre Karten auf den Tisch zu legen. »Ich selbst besitze nichts Bares, doch als Tyndalls Frau habe ich Anspruch auf einen Teil des Unternehmens. Die Perlen im Safe werden dieser Anteil sein. Das ist nur gerecht. Tyndall bekommt dafür seine Freiheit.«
»Eine Scheidung?«
»Wenn er sich die Mühe machen will. Mir persönlich ist das völlig schnuppe.« Sie winkte ab. »Und was wird nach dieser kleinen Unternehmung?« fragte sie.
»Dann hast du Geld und kannst tun und lassen, was du willst.«
»Ich würde nach weiteren Möglichkeiten suchen, mein Geld gewinnbringend zu investieren«, sagte Amy. »Ich muß schließlich an meine Zukunft denken.«
Er sah sie prüfend an. »Wenn wir gut miteinander auskommen, könnten wir ja an ein, zwei weitere Projekte denken.«
»Rein geschäftliche?« Amy beugte sich vor und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Sie sah ihn herausfordernd an und flüsterte verführerisch: »Vielleicht sollten wir überprüfen, wie gut wir miteinander auskommen.«
Gunther blickte zu ihren Brüsten hinunter und griff nach ihrer Hand. Er zog sie auf die Füße. »Die Koje ist da drinnen. Dann wollen wir mal sehen, wie gut wir uns vertragen«, sagte er und gab ihr einen leichten Schubs.
Amy ließ sich durch einen Vorhang kichernd aufs Bett fallen und sah ihm zu, wie er seine Kleider abstreifte. Vom starken Rum fühlte sie sich leicht beschwipst. Sie hatte gewußt, daß es in der Beziehung mit Gunther irgendwann dazu kommen mußte, außerdem machte ihr Sex einfach Spaß. Daß Tyndall sie abwies, kränkte sie und gab ihr das Gefühl, nicht begehrenswert zu sein. Sie gierte verzweifelt nach den Aufmerksamkeiten eines Mannes.
Gunther verschwendete keine Zeit an zartes Vorgeplänkel. Amy hatte sich auf rauhes Kopulieren eingestellt, auf einen Mann, der sich von ihr wegwälzen würde, sobald sein Drang befriedigt war. Was für ein Schock – aber ein ungemein erotischer, anregender Schock – war die unbeschreibliche Lust, die er in ihr weckte! Er lachte wollüstig, als sie vor Ekstase schrie.
Als sie später erschöpft und wund, aber unglaublich befriedigt neben ihm lag, enthüllte er sein Geheimnis. Er nahm ihre Hand und rieb sie am Schaft seines Penis entlang, bis sie auf der Unterseite einen seltsamen harten Knoten spürte.
»Was ist denn das? Hat mir das so gutgetan?« fragte sie.
»Ah, eine Frau, die nicht zu verklemmt ist zuzugeben, daß sie Spaß am Sex hat«, grinste Gunther. »Das ist eine Perle. Bestes Barock, sitzt genau an der richtigen Stelle, damit die Ladies was davon haben. Hab ich von einem japanischen
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