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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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musste es wissen, um es zu begreifen und damit er entscheiden kann, was er Colin darüber erzählen wird. Allerdings gebe ich zu, er dachte zuerst, wir wollen ihn verarschen.“
    Kilian grinste ungewollt. „Kein Wunder.“
    „Ich werde mich aber nicht in den nächsten Nachtclub stürzen, um für Ablenkung zu sorgen.“
    „Was meinst du?“, fragte Kilian verdutzt, worauf David aufstand und ihm die Hand hinhielt. „Ähm...“
    „Vertraust du mir?“
    „Ja. Das weißt du doch“, antwortete Kilian und zögerte dennoch, Davids Hand zu ergreifen, denn er wusste, was sein Onkel wollte. Sein Blick wanderte zum Fenster. Es war bereits dunkel draußen. Zu dunkel für ihn, weshalb er den Kopf schüttelte. „Ich kann da nicht rausgehen.“
    „Doch, Kilian, du kannst“, hielt David dagegen und hielt ihm weiter seine Hand hin. „Du hast schon soviel mehr durchgestanden, als im Dunkeln vor die Tür zu gehen.“
    „Das kannst du nicht vergleichen“, murmelte Kilian biss sich auf die Unterlippe.
    „Nein, da hast du Recht“, gab David zu. „Aber ich kann helfen. Du musst mich nur lassen. Wir gehen alle zusammen. Das Haus ist voller Menschen, die dich lieben und die mitkommen, sofern du es erlaubst. Kein Druck. Keine Forderung. Nur ein Angebot. Steh' auf. Versuch' es. Wenn es heute nicht klappt, dann vielleicht morgen. Ich habe keine Eile, aber ich gehe hier nicht weg, ohne es zu versuchen.“
    „Du musst mir nichts zurückzahlen, nur weil ich damals...“
    „Ich möchte es aber, Kilian“, unterbrach David ihn ruhig. „Nicht, um dir etwas zurückzuzahlen, sondern weil ich dich liebe. Also? Lässt du mich helfen?“
    Wie konnte er ablehnen? Kilian hätte es einerseits gern getan, aber andererseits war ihm bewusst, dass er dadurch nur noch tiefer in dem Loch versinken würde, gegen das er eigentlich ankämpfen sollte. Dale hatte nicht Unrecht. Er musste seinen Verstand überlisten, der ihm vorgaukelte, die Dunkelheit sei voller Monster, was Unsinn war. Es war aber immer noch ein Unterschied, etwas zu wissen und es zu glauben. Kilian zögerte, überlegte, knabberte angespannt auf seiner Unterlippe herum und gab sich schließlich einen Ruck.
    Er traute seinen Augen nicht, als David wenig später die Haustür öffnete. Seine Familie hatte für ihn eine Menschenkette gebildet. Auf der ersten Treppenstufe stand Colin, ein paar Schritte dahinter Dale mit Cupcake auf dem Arm. Der nächste im Bunde war Niko, dahinter Mikael und an der Straße lehnte Adrian an seinem BMW und grinste herausfordernd, nach dem Motto, 'Na los, trau' dich doch.', während Noah und Liam mit ihren beiden Vätern auf dem Gehweg standen und herumalberten. Genauso wie Samuel, Devin und Nathan, die ebenfalls hergekommen waren, und Nathan würde auf dem Schoß seines Vaters vermutlich bald einschlafen. Zumindest deutete sein Gähnen gerade schwer darauf hin. Amber lehnte neben ihrem Vater an dessen Pickup und zwinkerte ihm zu, als Kilian zu ihr sah und danach seinen Blick auf David heftete.
    „Ihr seid verrückt.“
    David griff sich theatralisch an die Brust. „Jetzt sag' bloß, das ist dir bisher nicht aufgefallen.“
    Ein Telefon klingelte.
    „Das ist meines.“
    Devin kramte eilig nach seinem Telefon und Kilian wäre beinahe in schallendes Gelächter ausgebrochen, als er Samuels misstrauischen Blick bemerkte, bevor der zwei Schritte zur Seite trat. Samuel jagte immer noch in schöner Regelmäßigkeit technische Geräte in die Luft und hatte es mittlerweile aufgegeben, sich dafür zu schämen. Er wurde sowieso jedes Mal ausgelacht. Manche Dinge änderten sich nie, dachte Kilian.
    „Du rufst viel zu früh an... Nein, soweit ist er noch nicht... Nein, du musst nicht von deinen hohen Klippen runterkommen.“ Devin lachte. „Er weiß, dass Cam und du ihm die Daumen drücken... Ja, wir dich auch, großer Bruder. Mach's gut.“
    Sie hatten tatsächlich die gesamte Familie eingeweiht, dachte Kilian und fragte sich im gleichen Moment, ob er das toll finden oder sich bedroht fühlen sollte. Er wurde noch nervöser, als er es schon war, und wischte sich die feuchten Hände zittrig an seiner Jeans ab. Zu einem Kommentar kam er jedoch nicht, denn da klingelte bereits das nächste Telefon.
    „Ah, er ist überpünktlich“, meinte Adrian und zog sein Handy aus der Tasche. „Hi Dan... Nein, er versteckt sich noch bei Trey an der Tür.“ Adrian lachte. „Ja, mache ich, wenn er hier ist. Bye.“
    Machen? Was sollte Adrian machen? „Was wollte er?“, fragte

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