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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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erneuten Bellen kommentiert wurde.
    „Und was machen wir solange mit der kleinen Maus? Mitnehmen geht nicht. Jedenfalls nicht auf einer Harley.“
    „Bei meinen Dads lassen“, schlug Kilian vor, was Dale schmunzeln ließ, bevor er zustimmend nickte
    „Das erzählen wir den Zwei später. Vorher...“ Dale erhob sich und trat zur Tür. „...gibt es da noch jemanden, der auch gerne mit dir reden würde.“
    „David?“, fragte Kilian verblüfft, nachdem Dale die Tür geöffnet hatte und sein Onkel hinter selbiger zum Vorschein gekommen war.
    „Ja, ich.“ David nickte Dale zu, der darauf den Karton und Cupcake nahm und sie alleinließ.
    Kilian roch den Braten sofort. „Was soll das werden?“
    David lehnte sich gegen den Türrahmen. „Erinnerst du dich noch an die ersten Monate nach Delongis? Als du bei uns warst?“
    Kilian schwieg. Er ahnte, worauf David hinauswollte und es gefiel ihm gar nicht. Sein Onkel hatte nach der Entführung durch Delongis einige Probleme gehabt. Es war Kilian anfangs nicht aufgefallen, aber dann hatte er David eines Abends dabei überrascht, wie der es nicht geschafft hatte, das Haus zu verlassen, um den Müll wegzubringen. Also hatte er es getan, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Dafür hatte er angefangen David zu beobachten und schnell gemerkt, was los war. David und Adrian hatten es vor Isabell geheimhalten können, aber er war zu alt gewesen, um sich täuschen zu lassen.
    Kilian runzelte die Stirn, als ihm dämmerte, dass sein unmögliches Verhalten genau mit der Zeit zusammenfiel, wie Davids Probleme mit der Entführung. Wieso hatte er darüber eigentlich noch nie genauer nachgedacht? Und wieso, zum Kuckuck, hatte er angefangen, sich mit falschen Typen abzugeben und Blödsinn zu veranstalten, obwohl er wusste, dass sein Onkel zu der Zeit weiteren Stress nicht wirklich hatte brauchen können?
    „Oh mein Gott“, flüsterte er fassungslos und sah zu David, der nickte und dabei langsam zu ihm kam. Kilian schüttelte den Kopf. „Das kann gar nicht sein. Du musst dich irren.“
    „Ich habe nichts gesagt, Kilian. Du hast die Schlüsse gerade eben ganz allein gezogen.“
    „Aber das ist unmöglich. So dämlich kann ich nicht gewesen sein. Sag' mir, dass ich mich irre.“
    David setzte sich zu ihm aufs Bett. „Ich wünschte, ich könnte. Es wäre einfacher als diese Wahrheit, und glaub' mir, Adrian wollte es genauso wenig glauben wie ich. Aber es passt einfach viel zu gut.“ Sein Onkel seufzte. „Ich frage mich nur, warum es uns nicht schon früher klargeworden ist, weil es eigentlich unübersehbar war. Deine Art zu helfen, Kilian. Ablenkung. Genau das, was ich damals brauchte, um über Delongis wegzukommen. Ich wünschte zwar, du hättest einen anderen Weg gewählt, aber es passt wirklich. Du warst neugierig und wolltest alles Mögliche und Unmögliche ausprobieren. Die Idee mit der verspäteten Pubertät stimmt.“
    „Aber...“
    „Lass mich bitte ausreden“, bat David und Kilian schwieg. „Durch den Tod deiner Mutter, das folgende Chaos um deine Väter, dann das Hickhack mit Devin und Sam wegen Amber, und der Ärger zwischen Alex, Niko und ihrem Vater... Kilian, für dein Alter warst du damals viel zu erwachsen. Du hast dich zurückgenommen. Vielleicht nicht bewusst, aber du hast es getan und dir später bei uns das geholt, was du vorher nicht hattest. Eine wilde Kindheit. Mit all den Auswüchsen, die dazu nun mal gehören, so verrückt das auch klingen mag.“
    Das klang nicht nur verrückt, das klang sogar total bescheuert. Das Problem war nur, Kilian konnte Davids Erklärung nicht widerlegen, ohne sich zu widersprechen, weil er vorher ja schon denselben Schluss gezogen hatte. Egal wie dämlich es klang, mit Drogen und Alkohol zu spielen, mit Sex zu spielen, und sich am Ende sogar zu prügeln und im Krankenhaus zu landen, David hatte Recht. Durch sein unmögliches Verhalten hatte Kilian David und Adrian genau das gegeben, was sie zu der Zeit gebraucht hatten. Jede Menge Ablenkung. Und er hatte sich geholt, was er Colin und Mikael damals nicht hatte zumuten wollen. Ein aufmüpfiger Teenager zu sein.
    „Scheiße“, seufzte Kilian gequält. „Wie konnte ich nur so dämlich sein?“
    „Nicht dämlich, sondern naiv. Naiv und neugierig.“ David strich ihm über die Wange. „Eine gefährliche Mischung, ich gebe es zu, aber es hat dir am Ende nicht geschadet, und nur das zählt.“
    „Habt ihr Mik davon erzählt?“
    David nickte und Kilian seufzte erneut. „Er

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