Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen
Autoren: Mathilda Grace
Vom Netzwerk:
seine Väter im Allgemeinen raus, weil das nur ihn etwas anging, fand er. Es gab Dinge, die mussten Colin und Mikael nicht unbedingt wissen, und die Tatsache, dass er ab und zu auch zwei Affären gleichzeitig hatte, gehörte dazu. Solange alle Parteien voneinander wussten und damit einverstanden waren, fand Kilian an Dreiecksbeziehungen rein gar nichts verwerflich.
    „Na ja...“ Colin wich seinem Blick aus. „Na weil... Oh man...“
    „Weil dein Vater wissen will, ob du des Öfteren mehrere Affären nebeneinander hast, oder ob das mit Melanie und Alex eine Ausnahme war“, sagte plötzlich Mikael und tauchte in der Tür auf.
    Kilian schnaubte wütend und stand auf, um seine Reisetasche aus dem Schrank zu nehmen. „Bei aller Liebe, aber das geht euch nichts an.“
    „Also ja“, meinte Mikael daraufhin und Kilian verdrehte die Augen zur Decke, bevor er anfing zu packen. „Wusste Melanie Bescheid?“
    Das ging jetzt wirklich zu weit. „Dad!“, fluchte Kilian und warf eines seiner Shirts nach Mikael, der es lässig auffing. „Ich sagte schon, dass es euch nichts angeht, klar?“
    „Wir wollten nur...“
    „Euch einmischen“, fuhr Kilian Colin über den Mund und machte im nächsten Moment eine abwinkende Handbewegung. „Und das zieht nicht mehr, seit ich mit Siebzehn mit Josey im Mustang rumgemacht habe.“ Colin klappte die Kinnlade runter, was Kilian grinsen ließ. „Ups.“
    Mikael gluckste und warf ihm sein Shirt zurück, bevor er zu Colin aufschloss und den vom Bett zog. „Wir sollten besser gehen, bevor unser Sohn noch auf die glorreiche Idee kommt, mir haarklein davon zu erzählen, was er damals alles mit dem BMW angestellt hat.“
    Kilian grinste süffisant und Colin stöhnte auf. „Ich könnte euch diese Sache mit Noah und Liam erzählen.“
    „Die Zwillinge?“, fragten Mikael und Colin synchron und eindeutig entsetzt und Kilian prustete los. Er war mit Noah und Liam mit dem BMW zwar nur im Autokino gewesen, um ein paar Schulfreunde von den Zwillingen zu beeindrucken, aber diese Retourkutsche hatten seine Väter mehr als verdient.
    „Na warte, du Frechdachs“, murrte Colin gespielt und stürzte sich auf ihn.
    Kilian konnte nicht schnell genug ausweichen und lag im nächsten Moment auf seinem Bett, Colin über sich, der ihn kitzelte, bis ihm vor Lachen die Tränen übers Gesicht liefen. Und als sich dann auch noch Mikael der Folter anschloss, war alles zu spät. Er flehte um Gnade, als ihm vor lauter Lachen schließlich die Luft ausging, und dann lagen sie alle drei nebeneinander auf seinem Bett. Irrenhaus. Er lebte wahrlich und wahrhaftig in einem Irrenhaus. Kilian lachte leise und wischte sich dabei die Tränen aus dem Gesicht.
    „Ja“, sagte er kurz darauf und sah zu Colin. „Melanie wusste es und es störte sie nicht. Ich habe immer alle Karten auf den Tisch gelegt, wenn ich zwei Affären zur selben Zeit laufen hatte.“
    „Oh“, machte Colin unbehaglich. Sein Vater sah mit der Erkenntnis nicht sehr glücklich aus.
    „Dad...“
    „Ist schon gut“, wehrte Colin ab und grinste verlegen. „Lass mir ein bisschen Zeit, mich daran zu gewöhnen, ja?“
    Kilian schmunzelte. „Ich bin einfach nicht der Typ fürs Heiraten. Macht bitte keine große Sache daraus.“
    „Hm“, machte Colin nur wieder und grinste, als Kilian ihm dafür gegen den Arm boxte. „Ich gebe mir Mühe.“
    „Dad, ich bin zweiunddreißig. Denkst du tatsächlich, ich glaube noch an die Geschichte von Bienen und Blumen?“
    „Man kann doch wohl hoffen, oder?“
    Kilian lachte und sah zu Mikael, der nur schmunzelte. „Was?“
    „Bist du glücklich?“
    „Im Moment oder allgemein?“, stellte er eine Gegenfrage.
    „Beides.“
    Kilian zuckte die Schultern. „Es könnte besser laufen.“ Sobald er eine Antwort auf die Frage fand, warum Alex einfach verduftet war, würde es mit Sicherheit besser laufen, aber den Gedanken behielt Kilian für sich.
    „Vielleicht kann dein Dale dir dabei helfen.“
    „Er ist nicht mein Dale“, widersprach Kilian und ertappte sich im nächsten Moment bei der Überlegung, wie es wohl wäre, wenn Dale in nächster Zeit zu ihm gehörte. Keine schlechte Vorstellung, aber irgendwie ängstigte sie ihn gleichzeitig auch etwas. Kilian stand auf. „Ich muss jetzt los.“
    „Wohin? Es ist Wochenende“, sagte Colin verwundert und Kilian sah ihn amüsiert an.
    „Nach Hause. Bevor ihr noch auf die Idee kommt, diese Geschichte mit Derek näher beleuchten zu wollen.“
    „Wer ist denn das?“,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher