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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen
Autoren: Mathilda Grace
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um ihn zu küssen. Lange. Genüsslich. Bis Kilian nach Luft schnappte. „Genau das meine ich.“
    Dale lachte leise und zog sich zurück. „Gut, dann lass uns zuerst essen und danach...“
    Der Rest des Satzes blieb ungesagt, aber Kilian kannte die Worte, die Dale für sich behielt. Er wusste nicht, was ihn an diesem Mann so anzog, aber es war eindeutig, dass es Dale genauso ging. Kilian hielt die nächsten zwei Stunden penibel Abstand, um nicht erneut in Versuchung zu geraten, über Dale herzufallen, denn das Essen war lecker, genauso wie der Wein. Sie sprachen über Gott und die Welt, seine Bilder, Philadelphia, seine Familie und über alles, was Dale und ihm einfiel. Sie diskutierten über Politik, lästerten über die sogenannten Stars von heute und schwenkten dann zu Film, Musik und Kunst im Allgemeinen über, wo sie einen recht ähnlichen Geschmack hatten, wie sich schnell herausstellte.
    „Was machst du eigentlich?“, fragte Kilian, als Dale ihm etwas Wein nachschenkte. Es war sein drittes Glas und es würde auch das letzte sein, denn Kilian merkte bereits, dass ihm der Wein zu Kopf stieg. „Beruflich, meine ich.“
    „Ich bin Polizist.“
    „Ein Cop?“ Damit hatte Kilian nicht gerechnet. Irgendwie hatte er geglaubt, Dale wäre ein... Keine Ahnung, irgendetwas Anderes eben. „Wow.“
    Dale sah ihn forschend an. „Du klingst überrascht.“
    „Ja“, gab Kilian zu und trank einen Schluck Wein. „Keine Ahnung, was ich mir vorgestellt habe, aber das nicht.“
    „Stört es dich?“
    Das war eine gute Frage. Kilian runzelte die Stirn und dachte darüber nach. Cops lebten gefährlich. Besonders in einer Stadt wie dieser. Es störte ihn nicht, dass Dale einen so gefährlichen Beruf gewählt hatte, aber es machte Kilian nervös. Die Vorstellung, dass Dale auf Streife in den dunklen Vierteln der Stadt unterwegs war, von denen sich ein Normalsterblicher möglichst fernhielt und denen zum Teil sogar Polizisten auswichen, behagte ihm gar nicht.
    „Es macht mich nervös“, gab er daher ehrlich zu. „In Philadelphia gibt es einige Ecken... Was rede ich, du weißt selbst, dass diese Stadt nicht gerade ein ruhiges Pflaster ist.“
    „Ich bin gut in meinem Job.“
    „Ich behaupte auch nicht das Gegenteil, oder?“
    Dale grinste ihn an. „Hast du etwa Angst um mich?“
    Kilian lag die spitze Bemerkung schon auf der Zunge, stattdessen nickte er stumm und Dales Grinsen machte einem sanften, ehrlichen Lächeln Platz, bevor er aufstand, ihre Teller vom Tisch räumte und danach eine Hand nach ihm ausstreckte. Kilian stellte sein Glas ab und ergriff Dales Hand, der ihn daraufhin von seinem Stuhl hochzog und ins Wohnzimmer führte.
    „Musik?“
    Das war eindeutig ein Themenwechsel, aber ein angenehmer. „Ja.“
    „Ein bestimmter Wunsch?“
    Kilian überlegte kurz und zuckte dann die Schultern. „Nein. Such du aus.“ Kurz darauf drangen die ersten Klänge von 'I Stand Alone' durch das Zimmer und Kilian konnte nicht anders, als zufrieden zu nicken. „Mhm, Godsmack.“
    Dale lächelte ihn an. „Magst du den Song?“
    „Ja. Genauso wie den dazugehörigen Film, was du sehr gut weißt“, antwortete Kilian amüsiert und Dale zwinkerte ihm frech zu. „Hast du 'Sinner's Prayer'?“
    „Ist der Papst katholisch?“, fragte Dale, was Kilian lachen ließ, und Dale machte sich ein zweites Mal an seiner Anlage zu schaffen. Nur wenige Sekunden später begann Sully Erna zu singen. Dale erhob sich und trat auf ihn zu. „Tanzt du mit mir?“
    „Hier?“
    „Ja.“
    Sie bewegten sich im Takt der Musik und Dale flüsterte die Zeilen des Songs mit, während er beide Hände über seinen Körper wandern ließ. Kilian wand sich mit leisem Seufzen unter den zärtlichen und doch so verführerischen Berührungen. Ihm war heiß, er wollte nackt sein. Unter Dale. So wie letzte Nacht. Er konnte an nichts anderes mehr denken. Dales Geruch, seine Stimme, seine Hände auf ihm. Wenn Dale nicht bald mehr tat, als ihn zu streicheln, würde er wirklich schamlos über ihn herfallen, und irgendwie wurde Kilian das Gefühl nicht los, dass Dale sich daran nicht einmal gestört hätte.
    „Zieh mich aus“, murmelte er schließlich und biss Dale ins Kinn, als der ihn fragend ansah, was ihm ein leises Keuchen einbrachte. Er leckte sanft über die malträtierte Stelle, bis Dale ihn an den Haaren griff und küsste. Kilian stöhnte in den Kuss hinein und hob auffordernd die Arme, als Dale damit begann sein Hemd nach oben zu schieben. Kurz darauf
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