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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen
Autoren: Mathilda Grace
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auftaucht.“
    „Kilian...“
    „Vergiss es einfach“, fuhr er Adrian über den Mund. „Dad hat mich auch damit genervt, ich will nichts davon hören, klar?“
    „Hast du es dir eigentlich je wirklich eingestanden?“
    „Ich leg' gleich auf“, drohte er und sah finster auf das Bild vor sich. Adrian sagte nichts mehr, was in diesem Fall leider Antwort genug für ihn war. „Mann, ich hasse dich, wenn du das tust.“
    „Kilian, sag' es doch einfach“, bat Adrian liebevoll und traf wie immer genau den richtigen Ton, um seinen Trotz und seine Wut ins Nichts verschwinden zu lassen.
    „Was willst du denn hören, das du nicht längst weißt?“, fragte er leise. „Dass ich Alex liebe? Dass es mir erst aufgefallen ist, als er weg war? Dass ich immer noch nicht weiß, wie ich damit umgehen soll? Dass er ein feiges Arschloch war?“
    „Zum Beispiel.“
    „Pfft“, machte er und kapitulierte, weil Adrian ihn daraufhin nur auslachte. „Dad hat Recht. Es tut weh.“
    „Das wird es noch eine ganze Weile, Kilian, aber Alex hat sich an dir vorbei für ein anderes Leben entschieden. Das war nicht gerade höflich, um es freundlich auszudrücken, nur bringt es dir nichts, wenn du weiter darauf wartest, was sein könnte.“
    „Und wenn er irgendwann wieder auftaucht? Was dann?“, wollte er wissen, denn genau diese Angst saß tief in ihm. Kilian fürchtete sich davor, eines Tages gezwungen zu sein, sich für Dale oder Alex entscheiden zu müssen.
    „Dann solltet ihr klären, was es zu klären gibt, allein Mikael zuliebe, der sonst zwischen allen Stühlen sitzt, aber lass dir davon nicht das kaputtmachen, was du gerade mit dem Cop anfängst“, sagte Adrian und verriet sich damit.
    Kilian musste grinsen. „Du hast wirklich geschnüffelt.“
    „Du kennst mich doch.“
    „Adrian? Er ist kein Mörder, oder?“ Die Frage war völlig aus der Luft gegriffen, aber er wollte nicht schon wieder auf die Schnauze fallen, was Männer anging.
    „Dale ist kein Mörder, sondern ein Polizist aus Leidenschaft, der bisher nie halbe Sachen im Leben gemacht hat.“
    Das klang nicht schlecht. Das klang sogar sehr gut. Kilian nickte erleichtert. „Okay.“
    „Stellst du ihn mir mal vor?“
    „Nur, wenn du dich benimmst.“ Kilian schmunzelte, als Adrian nur wieder lachte. „Sag' Bescheid wegen dem Essen.“
    „Mache ich. Bis dann.“
    „Bye.“

    Kilian wurde wach, weil warme Finger über seine Wange strichen, und stutzte, als er bemerkte, dass er auf dem Fußboden lag. „Hm“, machte er müde und gähnte, was Dale leise lachen ließ, der neben ihm hockte und den er längst am Geruch erkannt hatte. „Wieso liege ich auf dem Boden?“
    „Ich schätze, du bist beim Malen eingeschlafen.“
    Ja, das wäre möglich, und passierte nicht zum ersten Mal. Kilian setzte sich auf und rieb sich die Augen. Dann fiel ihm etwas ein. „Wie bist du reingekommen?“
    „Ich bin durchs Schlüsselloch gekrochen“, antwortete Dale frech und küsste ihn, bevor er sagte, „Hab' das Schloss geknackt.“
    „Du hast das Schloss geknackt?“, fragte Kilian verwundert und sah Dale verblüfft an. „Seit wann brechen Cops in Häuser ein?“
    „Ich habe geklingelt, du hast nicht reagiert.“ Dale zuckte lässig die Schultern. „Ich wollte sichergehen, ob alles okay ist.“ Dales Blicke wanderte durch sein Atelier. „Ist es dir recht, dass ich in diesem Raum bin, oder soll ich lieber gehen?“
    Dale spielte auf seine Bilder an und Kilian wusste, was er damit meinte. Er kannte einige Künstler, die sehr eigen waren, was ihre Bilder betraf. Kilian zuckte allerdings die Schultern. Durch seine Familie war er es gewohnt, dass ständig jemand einen oder mehrere Blicke auf seine Zeichnungen warf.
    „Sieh dich ruhig um, das macht mir nichts aus“, sagte er nur und schüttelte dann lachend den Kopf. „Das Schloss geknackt, ich fass' es nicht.“
    Dale grinste und stand auf, um neugierig durch sein Atelier zu wandern, während Kilian sich erstmal streckte und danach ebenfalls erhob. Er räumte alle Farben zusammen, wusch die benutzten Pinsel aus und warf ab und zu einen Blick zu Dale, wenn der vor einem der Bilder stehenblieb und es sich etwas genauer ansah. Am Ende trafen sie vor dem neuen Bild der weiten Straße von heute aufeinander und Dale betrachtete es eine ganze Weile, bevor er ihn fragend ansah.
    „Malst du nur oder fühlst du auch?“
    „Warum fragst du?“, wollte Kilian wissen und Dale zuckte mit den Schultern.
    „Nur so ein
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