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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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New York arbeitet und dir das nicht in den Kram passt?“
    „Er ist nicht mehr mein Freund, merk' dir das“, würgte Kilian hervor und schob Adrian beiseite. Gott, war ihm übel.
    „Beantworte die Frage, Kilian!“
    „Ja.“
    Adrian hielt ihn fest. „Bist du wirklich so dämlich?“
    „Wie bitte?“, fragte Kilian fuchsteufelswild nach und vergaß für einen Moment seinen Magen.
    „Die DEA operiert überall, er kann sich versetzen lassen, wenn er das will. Und ein gewisser Dale Turner hat bereits vor zwei Wochen seinen Versetzungsantrag nach Philadelphia eingereicht.“
    „Was?“ Kilian klappte die Kinnlade runter, aber Adrian war noch nicht fertig mit ihm.
    „Hast du vergessen, was ich dir über ihn gesagt habe? Dass er mit Leib und Seele ein Cop ist und keine halben Sachen macht? Er liebt dich, Kilian, genauso wie du ihn liebst, und du wirfst ihn raus?“ Adrian wischte seinen beginnenden Einwand mit einer Handbewegung beiseite. „Es ist mir egal, dass ihr noch nicht darüber gesprochen habt und dass ihr euch im Grunde kaum kennt. Ich kannte Trey keine zehn Minuten und wusste, dass er etwas Besonderes ist. Wenn ich du wäre, würde ich das wieder geradebiegen, bevor Dale... Oh Shit, komm mit!“
    Dank Adrian schaffte er es gerade noch rechtzeitig ins Badezimmer und zur Toilette, um den ganzen Alkohol loszuwerden, den er in den letzten Stunden in sich hineingeschüttet hatte. Es dauerte einige Zeit, bis Kilians Magen sich soweit beruhigt hatte, dass er wagte, sich neben die Toilette zu setzen. Schlecht war ihm immer noch und es wurde auch nicht gerade besser, als Adrian sich mit einem vorwurfsvollen Blick vor ihn hockte, um ihm einen feuchten Lappen in den Nacken zu legen und ihm mit einem weiteren über das Gesicht zu wischen. Kilian kam allerdings weder dazu, etwas zu sagen noch Dale zu folgen, um sich bei ihm zu entschuldigen, denn sein gereizter Magen hatte andere Pläne.

    Es war früher Morgen, als Kilian endlich wieder nüchtern genug war, um Adrian solange zuzuquatschen, bis der sich dazu bereit erklärte, ihn zu Dale zu fahren, denn selbst fahren kam nicht in Frage. Nicht mit dem Restalkohol im Blut. Doch trotz Dauerklingeln machte Dale ihm nicht die Tür auf, das Gegenteil hätte Kilian auch stark gewundert. Und was jetzt? Einfach nach Hause gehen wollte er nicht. Aber er konnte ja schlecht die Haustür eintreten, wobei er sich vermutlich den Fuß gebrochen hätte, oder eins der Fenster von Dales Wohnung einwerfen.
    Adrian würde ihm beide Ohren langziehen, wenn er das versuchte, und zwar zurecht. Außerdem gehörten seine illegalen Aktivitäten der Vergangenheit an und das würde so bleiben. Er wollte auf keinen Fall riskieren, dass Colin oder Mikael erfuhren, was damals in Baltimore alles abgegangen war, denn das würde seinen Diebstahl von Alkoholflaschen dagegen wie ein harmloses Kinderspiel aussehen lassen. Es war eigentlich erstaunlich, dass Adrian und David ihn danach nicht vor die Tür gesetzt hatten.
    Kilian seufzte tief auf und sah fragend zu Adrian, der hinter ihm gemütlich am Wagen lehnte. „Du weißt nicht zufällig, wie man eine Tür aufbricht?“
    „Du hast nicht gerade einen Anwalt gefragt, ob er ein Verbrechen begehen kann, oder?“
    Kilian grinste schief. „Eigentlich habe ich meinen Lieblingsonkel gefragt, ob er mir hilft, meine Blödheit von gestern Nacht wieder gutzumachen.“
    Adrian lachte leise und schüttelte dann bedauernd den Kopf. „Sehr nett gesagt, aber als Einbrecher bin ich leider ungeeignet.“
    „So ungeeignet wie als Handwerker?“, stichelte Kilian und Adrian hob tadelnd, aber gleichzeitig grinsend, einen Finger.
    „Nicht frech werden, Bürschchen, sonst hetze ich deine Väter auf dich.“
    „Verdammt.“
    „Entschuldigung?“
    Kilian blickte überrascht zurück zur Tür, die jetzt offenstand. Eine ältere Dame schaute ihn pikiert an. „Oh, tut mir leid. Ich meinte nicht Sie, Mam.“
    „Zu wem wollen Sie denn?“
    „Howard.“
    „Dale?“ Jetzt lächelte sie ihn an. „Ein sehr netter Mann. Er hat mir oft geholfen, seit er hier eingezogen ist und... Moment mal, sind Sie Kilian McDermott?“
    Oh oh, dachte Kilian, als ihr Blick misstrauisch wurde. Trotzdem nickte er ehrlich. „Ja, bin ich.“
    Die alte Dame seufzte. „Tja, da kommen Sie leider zu spät, Junge. Er ist letzte Nacht abgereist.“
    „Abgereist?“, fragte Kilian entsetzt nach und die Dame nickte.
    „Er sagte, er müsse beruflich nach New York City. Es hätte sich kurzfristig eine

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